Landfried, Friedrich

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Dr. jur. Friedrich Landfried

Friedrich „Fritz“ Anton Walter Landfried (Lebensrune.png 26. September 1884 in Heidelberg; Todesrune.png 31. Dezember 1952 in Hamburg) war ein deutscher Offizier (zuletzt mit dem Charakter als Major), Verwaltungsjurist, Finanzfachmann, Ministerialbeamter und Staatssekretär. Nachdem er im November 1943 seinen Abschied genommen hatte, war er noch einige Monate Chef der Militärverwaltung Italien. Sein Vertreter wurde Paul Kanstein. Als Dr. Landfried im August 1944 zum Präsidenten der Preußischen Staatsbank ernannt wurde, folgte ihm in Italien Otto Wächter. Zugleich war er stellvertretender Vorsitzender der Prüfungskommission für höhere Verwaltungsbeamte. Landfried saß im Vorstand der Deutschnationalen Volkspartei und in vielen Aufsichtsräten. Er war Aufsichtsratsvorsitzender der Saargruben AG, der Preußischen Bergwerks- und Hütten AG, der Hibernia AG und der VEBA (1939–1945).

Werdegang

Eröffnung der 27. Deutschen Ostmesse zur Förderung der Ostforschung in Königsberg am 20. August 1939; beim Rundgang durch die Ausstellung v. r. n. l: Harry Siegmund, Arthur Greiser, Hans Pfundtner, Friedrich Landfried, Erich Koch und Staatssekretär Erich Neumann (ganz links).
„Sohn des Geh. Kommerzienrats Wilhelm L., studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Straßburg, Berlin und Heidelberg, 1909 zum Dr. jur., 1912 Assessor. Teilnahme am Ersten Weltkrieg, bis Juli 1920 Angehöriger der Garde-Kavallerie-Schützen-Division, danach Eintritt in die preußische Verwaltung als Regierungsrat. 1923 Hilfsarbeiter im preußischen Finanzministerium, dann im Innenministerium, 1925 Ministerialrat im Finanzministerium, 1932 Ministerialdirektor im preußischen Staatsministerium. L. war Mitglied im Vorstand der DNVP. Von 1933 bis 1943 war er Staatssekretär im preußischen Finanzministerium, 1939 bis 1943 zugleich Staatssekretär im Reichswirtschaftsministerium und Mitglied des Generalrats des Vierjahresplans. Von 1933 bis 1943 gehörte L. dem preußischen Staatsrat an und war Mitglied des Generalrats für den Vierjahresplan. Im November 1943 nahm er seinen Abschied und war danach noch einige Zeit Chef der Militärverwaltung in Italien. Im August 1944 wurde er Präsident der Preußischen Staatsbank. Er nahm eine Vielzahl von Aufsichtsratsposten wahr, u. a. als Aufsichtsratsvorsitzender der Saargruben AG, der Preußischen Bergwerks- und Hütten-AG, der Hibernia AG und ab 1939 bis Kriegsende der VEBA. 1941 wurde er zum Ehrensenator der Universität Heidelberg ernannt. Von den Alliierten wurde er 1945 inhaftiert, 1947 aber freigelassen. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Hamburg. Seit 1904 war L. Mitglied des Corps Rhenania Straßburg. Er wurde 1926 Mitglied des neugegründeten Zehnerausschusses und war in die Gespräche zur Verschärfung der strafrechtlichen Beurteilung der Mensur eingebunden. Auch in der NS-Zeit blieb er ein wichtiges Bindeglied zwischen Corpsverbänden und Politik.“[1]

Kurzchronologie

  • Familie
    • Vater: Johann Wilhelm Landfried (1844–1922), Kommerzienrat; Mutter: Carolina, geb. Sommer (1847–1904); Brüder: Heinrich (Lebensrune.png 1875), Wilhelm (Lebensrune.png 1876) und Otto (Lebensrune.png 1879).
  • Abitur in Heidelberg
  • 1. Oktober 1903 Einjährig-Freiwilliger im 1. Ober-Elsässische Feldartillerie-Regiment Nr. 15 der Preußischen Armee in Straßburg, Reichsland Elsaß-Lothringen
    • Gleichzeitig immatrikulierte er sich als stud. iur. an der Kaiser-Wilhelms-Universität Straßburg; als Leutnant der Reserve entlassen
  • Wintersemester 1904/05 Senior beim Corps Rhenania Straßburg
    • Als Inaktiver und MC bei Vandalia Heidelberg wechselte er an die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, danach an die Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin und die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
  • 1908 Erstes Juristische Staatsexamen bestanden
  • 1909 Promotion (Dr. jur.)
  • 1912 Assessorprüfung bestanden; Gerichtsassessor
  • 1914–1920 Militärdienst beim Deutschen Heer
  • 1920–1922 Eintritt in den Staatsdienst des Freistaats Preußen; Regierungsrat im preußischen Verwaltungsdienst
  • 1923 „Hilfsarbeiter“ beim Preußischen Finanzministerium und Preußischen Innenministerium
  • 1925 Ministerialrat im Preußischen Finanzministerium
  • 1932 Ministerialdirigent im Preußischen Staatsministerium
  • 1933 Staatssekretär im Preußischen Staatsministerium
  • 1933–1943 Staatssekretär im Preußischen Finanzministerium
  • 1939–1943 zugleich Staatssekretär im Reichswirtschaftsministerium, Mitglied des Generalrats des Vierjahresplans
  • 1933–1943 Mitglied des Preußischen Staatsrats
    • 20. August 1939: Eröffnung der 27. Deutschen Ostmesse in Königsberg
    • 14. Juni 1941: Ludwig Paul Schmitthenner, Rektor der Universität Heidelberg, verheiratet mit Emma, geb. Grimmel-Landfried, hält eine Rede anläßlich der Überreichung der Urkunde zur Ernennung von Staatssekretär Dr. Friedrich Landfried zum Ehrensenator der Universität Heidelberg
  • Januar 1944 als Militärverwaltungsvizechef Chef der Militärverwaltung beim Bevollmächtigten Deutschen General in Norditalien (Bergamo), sein Nachfolger im Reichswirtschaftsministerium wurde Dr. Franz Hayler
  • 1945 Internierung
    • Seine Frau, die er 1945 als Schwester seiner Corpsbrüder Gallasch geheiratet hatte, erreichte 1947 seine Freilassung.

NSFK und RKfJ

Dr. Landfried war u. a. NSFK-Ehrenführer (im Rang eines NSFK-Brigadeführers) und Mitglied des Reichskuratoriums für Jugendertüchtigung (RKfJ):

„Als Vertreter der Reichsregierung Ministerialrat Manteuffel aus dem Reichsfinanzministerium, Oberst von Bredow aus dem Reichswehrministerium und der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung Dr. Syrup, als Vertreter der Länder für Preußen Ministerialdirektor Landfried vom Staatsministerium, Oberregierungsrat Diels vom Innenministerium und Ministerialrat Dr. von Rottenburg vom Kultusministerium, für Bayern Ministerialdirektor von Imhoff und Ministerialrat von Jan, für Sachsen Ministerialrat von Loeben, für Württemberg Ministerialrat Dr. Löffler, für Baden Ministerialrat Thoma, für Thüringen Staatsminister Wächtler, für Hessen Oberschulrat Hassingen, für Meckl.-Strelitz Oberschulrat Kozminski. Ferner sind als Vertreter der beteiligten Verbände zu nennen: Für den Reichsausschuß für Leibesübungen Staatsminister v. D. Dominikus, Staatssekretär a. D. Lewald und Kriminalpolizeirat Linnemann, für den Kyffhäuser-Bund Rittmeister a. D. Barthels, für den Reichsjunglandbund Major a. D. Bösch, für die SA. Oberleutnant a. D. Krüger, für den Stahlhelm Rittmeister a. D. Morosowicz, für den Jungdo Oberleutnant Eggeling, für den Bund Deutscher Marinevereine Vizeadmiral Rösing, für den Deutschen Hochseesport-Verband „Hansa“ Vizeadmiral Trotha, für den Evangelischen Sportverein ‚Eichenkreuz‘ Stange, für den Bund Deutsche Jugendkraft Generalpräses Wolker. Schließlich gehören dem Reichskuratorium noch eine Reihe von Einzelpersönlichkeiten an, so der frühere Reichswehrminister Geßler, der Generalsekretär des Reichsausschusses für Leibesübungen Dr. Diem, der Reichsminister a. D. Landrat Dr. Haslinde, Prof. Dr. Sauerbruch u. a.“[2]

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Die Wirtschaftspolitik Friedrichs des Großen und das nationalsozialistische Deutschland, Verein zur Beförderung des Gewerbefleißes von 1821, Berlin 1940
    • wurde in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt

Literatur

  • Das Deutsche Führerlexikon, Otto Stollberg G.m.b.H., Berlin 1934
  • Karl Georg Schmidt: Ansprache des Oberbürgermeisters der Hansestadt Köln Dr. K. G. Schmidt u. Vortrag des Staatssekretärs im Reichswirtschaftsministerium Dr. Fritz Landfried aus Anlaß der Kölner Kriegsherbstmesse 1940
  • In memoriam! In Dankbarkeit für Hans Ritter von Hopfen und Friedrich Landfried, EuJ 4 (1959), S. 165

Fußnoten

  1. Friedrich Landfried, corpsarchive.de
  2. Mecklenburgische Landeszeitung, 27. Oktober 1932, 47, Nr. 252)