Pfundtner, Hans

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Hans Pfundtner (1881-1945)

Hans Pfundtner (Lebensrune.png 15. Juli 1881 in Gumbinnen; Todesrune.png Freitod 25. April 1945 in Berlin) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee und des Deutschen Heeres sowie Jurist und Staatsbeamter.

Leben

Jugend

Eröffnung der 27. Deutschen Ostmesse zur Förderung der Ostforschung in Königsberg am 20. August 1939; beim Rundgang durch die Ausstellung v. r. n. l: Arthur Greiser, Hans Pfundtner, Friedrich Landfried und Erich Koch

Hans Pfundtner wurde am 15. Juli 1881 in Gumbinnen in Ostpreußen geboren, stammte aber ursprünglich von den 1732 nach Ostpreußen eingewanderten Salzburgern ab. Seine Vorfahren waren Bauern, Beamte und Lehrer. Er selbst besuchte ein humanistisches Gymnasium und studierte in Königsberg (Korporierter des Corps Masovia) Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft, machte sein Referendarexamen und war dann als Gerichtsassessor tätig. Schon im Jahre 1899 hatte er sich als Achtzehnjähriger die Preußische Rettungsmedaille am Bande erworben.

Erster Weltkrieg

Während des Ersten Weltkrieges war er zuletzt als Hauptmann der Reserve im Grenadier-Regiment König Friedrich Wilhelm I. (2. Ostpreußisches) Nr. 3 an der Front. In der Schlacht bei Tannenberg wurde er schwer verwundet.

Weimarer Republik

Er wurde als Regierungsrat in das Reichsamt des Inneren berufen, dann war er Geheimer Regierungsrat und Vortragender Rat im Reichswirtschaftsministerium bis 1925. In diesen Jahre schied er freiwillig unter Verzicht auf das Ruhegehalt aus dem Reichsdienst aus, weil er es mit seiner politischen Überzeugung nicht mehr vereinbaren konnte, diesem Staate zu dienen. Er ließ sich zwischen 1925 und 1933 als Rechtsanwalt und Notar in Berlin nieder.

Pfundtner war seit 1919 Mitglied der DNVP und stand Alfred Hugenberg und (in den 1930er Jahren) Carl Goerdeler nahe. Zeitweise hatte er auch gute Kontakte zum liberalen Flügel um Gottfried Treviranus. Pfundtner war Mitglied der Gruppe Mitte im Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten und Vizepräsident des Berliner Nationalklubs. Ein Vortrag von Joseph Goebbels vor dieser national-konservativen Vereinigung und Kontakte zu Gregor Strasser veranlaßten Pfundtner, die DNVP zu verlassen und am 1. März 1932 zur NSDAP überzutreten. Im Jahre 1932 betätigte sich Hans Pfundtner insbesondere in der nationalsozialistischen Beamtenschaft.

Drittes Reich

Am Tage der Machternennung am 30. Januar 1933, ernannte ihn der Reichspräsident Paul von Hindenburg auf Vorschlag von Adolf Hitler zum Staatssekretär im Reichsministerium des Inneren. Staatssekretär Pfundtner, der auch Vizepräsident des Nationalen Clubs war, war durch zahlreichen Aufsätzen in führenden Tageszeitungen seit 1919 auf nationalen, politischen und verwaltungsrechtlichem Gebiet hervorgetreten.

1935 war er maßgeblich an der Ausarbeitung und Formulierung des Gesetzes zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre (Nürnberger Rassengesetze) beteiligt. Pfundtner war Mitglied des Nationalen Olympischen Komitees, stellvertretender Präsident des Organisationskomitees und Vorsitzender des Bau- und Finanzausschusses für die XI. Olympischen Spiele 1936.

Am 23. September 1936 wurde Pfundtner zum Präsidenten der Prüfungskommission für höhere Verwaltungsbeamte ernannt. Er erstellte 1939 einen umfangreichen Maßnahmenkatalog für den Abbau der Pensionszahlungen an Juden. 1943 trat er von seinem Posten als Staatssekretär zurück. Sein Posten blieb vakant.

Tod

Hans Pfundtner beging kurz vor der Verhaftung durch die Alliierten Suizid.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Pfundtner war Träger zahlreicher deutscher und ausländischer Orden und Ehrenzeichen, u. a.:

Schriften (Auswahl)

Literatur