Gaultier, Léon
Léon Gaultier ( 1. Februar 1915 in Bourges; 18. Juli 1997 in Paris, Frankreich) war ein französischer Professor für Geschichte, Philosophie und Literatur, Untersturmführer der Waffen-SS, Mitglied der SS-Division „Charlemagne“ und 1972 Mitbegründer des Front National.
Leben und Wirken
Gaultier war Mitglied der Parti populaire français (PPF) und trat im August 1939 in die Militärakademie Saint-Cyr ein. Er diente im Rang eines Leutnants im Westfeldzug beim 17. Bataillon der Alpen-Gebirgsjäger. 1941 wurde Gaultier Assistent von Paul Marion und arbeitete im Ministerium für Information und Propaganda in Vichy-Frankreich. 1943 trat er in die französische Miliz ein und gehörte zu den zehn Milizenführern, die am 18. Oktober 1943 in die Waffen-SS übernommen wurden. Am 4. März 1944 wurde Gaultier zum Untersturmführer befördert. Am 10. August 1944 wurde er beim Einsatz seiner Kompanie in Galizien schwer verwundet. 1946 wurde er als Kollaborateur zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt, aber bereits am 2. Juni 1948 wieder entlassen.
Im Jahr 1963 gehörte er zusammen mit Jean-Marie Le Pen, Philippe Marçais und Pierre Durand zu den Mitbegründern des Verlages Société d'étude et de relations publiques, der sich auf die Veröffentlichung von historischen Aufzeichnungen (politische Reden, Militärlieder usw.) spezialisierte.
1972 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Front National, wurde aber ab Anfang der 1980er Jahre nach und nach von den Zionisten um Jean-Pierre Stirbois aus dem Kreis um Jean-Marie Le Pen verdrängt. Am 20. April 1991 war Gaultier im Maison des Mines in Paris anläßlich einer Ehrungstagung anwesend und wurde dort durch einen Angriff jüdischer Linksextremisten verwundet. Später widmete er sich dem Schreiben von Erinnerungen und blickte in dem Werk „Siegfried et le Berrichon“, Edition Perrin, 1991, auf seine Vergangenheit zurück.[1]