Gaus, Friedrich

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Dr. jur. Friedrich Gaus war mit der Vierteljüdin Käte Huch (1884–1971) verheiratet, studierte Medizinerin und ausgebildete Kinderfachärztin. Sie war die Tochter von Dr. jur. Richard Huch (1850–1914), der später seine Cousine und Schwägerin Ricarda Huch heiraten sollte. Aus der Ehe sind Sohn Heinrich und Tochter Käte entsprossen.

Friedrich Wilhelm Otto Gaus (Lebensrune.png 26. November 1881 in Mahlum bei Braunschweig; Todesrune.png 17. Juli 1955 in Göttingen) war ein deutscher Jurist, Reserveoffizier, Staatsbeamter und Diplomat. Gaus wurde vor allem bekannt als langjähriger Leiter der Rechtsabteilung des Auswärtigen Amtes in Berlin in den 1920er und 1930er Jahren.

Werdegang

Friedrich Gaus.jpg
  • 1881 in Mahlum in Braunschweig als Sohn eines Landwirts geboren, zu dessen Familie auch der große Mathematiker Gaus gehörte.
  • Ostern 1900 Abitur
  • Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Genf, München, Berlin, Leipzig und Heidelberg
    • erste und zweite Staatsprüfung in Braunschweig
  • 1903 Promotion zum Dr. jur. an der Universität Leipzig mit der Arbeit „Der Zivilmakler“
  • 1903 Einjährig-Freiwilliger im Niedersächsischen Feld-Artillerie-Regiment Nr. 46
  • 1907 Eintritt in das Auswärtige Amt (AA)
  • 1910 bis 1912 Diplomat in Genua und Konstantinopel
  • Hilfsarbeiter in der Rechtsabteilung des Auswärtigen Amtes
  • 1914 bis 1916 Teilnahme am Ersten Weltkrieg als Hauptmann der Reserve; auf Verlangen des AA Rückkehr dorthin
  • 1919 Vortragender Rat und Leiter der Rechtskommission der Friedensdelegation in Versailles
  • 1. April 1919 Wirklicher Legationsrat
  • 1920 Referatsleiter internationales Recht, Reichsvertreter Völkerbundtagungen
  • 1921 Leiter des Generalkonsulats in Mailand
  • 24. Dezember 1921 Ministerialdirigent im AA
  • 1923 bis 1943 Leiter des Referats für internationales Recht, „Justitiar des AA“
  • 7. Mai 1924 Ministerialdirektor im AA
  • 1928 Kauf einer imposanten Villa in Berlin-Charlottenburg
  • seit 1933 völkerrechtlicher Berater Adolf Hitlers und Joachim von Ribbentrops
  • April 1939 Unterstaatssekretär
  • 1943 Botschafter z.b.V.
  • August 1945 Internierung
    • „Am 28. Februar 1946 kam Gaus aus dem Internierungslager Bad Nenndorf durchgeschüttelt im Detention Center Nürnberg an. Sein Transport erfolgte in einem britischen Militärjeep, bewacht von einer britischen Militäreskorte. Die Fahrt hatte am 26. Februar um 15.10 Uhr laut Übergabeprotokoll begonnen. Zwei Tage war er unterwegs gewesen. Das war, wie man sich vorstellen kann, für den bald 65-Jährigen recht anstrengend. Verhaftet worden war er am 25. August des Vorjahres und hatte seitdem mehrere Lager (Braunschweig, Westertimke und zuletzt Bad Nenndorf) hinter sich gebracht. 57 kg für den 1,82 m großen Mann, so der Begleitzettel, lässt ahnen, dass es ihm nicht glänzend ging. Aber diesen Zustand teilte er mit dem Großteil der deutschen Bevölkerung.“
  • 1947 im „Wilhelmstrassenprozeß“ Hauptzeuge der Anklage nach Drohung mit Auslieferung an die Häscher der Sowjetunion durch Robert Kempner

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

Literatur