Detten, Georg von

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Georg von Detten, SA-Gruppenführer, Mitglied des Preußischen Staatsrats und Mitglied des Reichstages

Georg Friedrich Philipp Maria von Detten (Lebensrune.png 9. September 1887 in Hagen; Todesrune.png 1. oder 2. Juli 1934 in Berlin-Lichterfelde) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Kaiserlichen Heeres und der Sturmabteilung, zuletzt SA-Leiter, der im Zuge des Röhm-Putsches erschossen wurde.

Werdegang

MdR Georg von Detten im „Reichstags-Handbuch“ 1933
V. l. n. r.: Georg von Detten, Heinrich Sahm, Prinz August Wilhelm von Preußen, Hermann Göring, Dr. Julius Lippert, Karl Ernst und Artur Görlitzer in Berlin am 30. April 1934

Georg von Detten war das vierte und jüngste Kind des Landgerichtsrates Georg von Detten und dessen Ehefrau Maria (Lebensrune.png 19. April 1853 in Osthof; Todesrune.png 10. November 1923 in Paderborn), geborene Freiin von Morsey. Sein ältester Bruder war der spätere Ministerialdirektor Hermann von Detten.

Er besuchte Gymnasien in Paderborn, Brilon und Soest und machte schließlich in Duderstadt seine Reifeprüfung. Danach folgten der Besuch der Kriegsschule Potsdam und sein Eintritt in das Infanterie-Regiment „Herwath von Bittenfeld“ (1. Westfälisches) Nr. 13 der Preußischen Armee in Münster. Im März 1914 wurde Detten in das in Neuhaus bei Paderborn stationierte Husaren-Regiment „Kaiser Nikolaus II. von Rußland“ (1. Westfälisches) Nr. 8 versetzt. Mit diesem Regiment nahm Detten am Ersten Weltkrieg teil, in dem er bis 1918 an der Westfront kämpfte. Während des Krieges ließ von Detten sich zum Jagdflieger ausbilden und war bei Kriegsende Rittmeister.

1924 trat der der NSDAP bei, war SA-Führer in Sachsen und wurde 1932 zum SA-Gruppenführer befördert.

Geb. am 9.9.1887 in Hagen/Westf. als Sohn eines Geh. Justizrates; Besuch der humanistischen Gymnasien in Paderborn, Brilon, Soest, Reifeprüfung in Duderstadt; Kriegsschule Potsdam, Eintritt ins Infanterieregiment Nr. 13 in Münster i.W. als Fahnenjunker, am 22.8.1908 zum Leutnant befördert, im März 1913 kommandiert zur Dienstleistung, im April 1914 versetzt zum Husaren-Regiment 8 in Paderborn-Neuhaus, 1914-18 mit kurzen Unterbrechungen an der Westfront, am 25.2.1915 zum Oberleutnant und am 27.1.1918 zum Rittmeister befördert, nach der Revolution beurlaubt bis zum Abschied als Rittmeister a.D. im November 1919; am 2.9. 1919 in Dresden Heirat mit Renata Luise Barbara Krug von Nidda und von Falkenstein verheiratet, nach der Heeresentlassung zunächst als praktischer Landwirt tätig, 1920-24 Bankbeamter in Frohburg, Leipzig, Osnabrück und 1924-27 Leiter eines Verkehrsunternehmens in Osnabrück, im November 1928 nach Dresden umgezogen, Übertritt zur evang.-luth. Kirche; 1924 Eintritt in die NSDAP, ab Sommer 1929 SA-Führer in Dresden, 1.7.1932 Gruppenführer der Gruppe Sachsen der SA, November 1932 - März 1933 MdR (Wahlkreis Leipzig), März 1933 - 1.7.1934 (Wahlkreis Dresden-Bautzen), am 7.4.1933 kommissarische Ernennung zum Oberpräsidenten für die sächsische Polizei (einschließlich sämtlicher Polizeihilfskräfte), von diesem Amt Ende Juni 1933 wieder entbunden, um als SA-Gruppenführer die Umorganisation der sächsischen SA-Gliederungen durchzuführen, am 3.7.1933 durch den preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring zur besondereren Verwendung ins preußische Innenministerium nach Berlin berufen und Anfang August 1933 zum preußischen Staatsrat ernannt, am 16.8.1933 Ernennung zum Sonderbevollmächtigten des Obersten SA-Führers für Preußen, am 14.11.1933 von Röhm unter Versetzung in den Stab des Obersten SA-Führers zum Chef der Abteilung 6 (Politisches Amt der Obersten SA-Führung) berufen, am 24.6. 1934 Ernennung zum Generalinspizienten für das Landjahr, am 1.7.1934 (oder 30.6. ?] in Berlin-Lichterfelde im Zusammenhang mit dem "Röhm-Putsch" erschossen.[1]

1933 wurde er zum Polizei-Oberpräsidenten in Sachsen ernannt und war danach Leiter des Politischen Amtes der Obersten SA-Führung in der Berliner Tiergartenstraße. Gleichzeitig war er Chef aller SA-Kommissare in Preußen sowie SA-Beauftragter im preußischen Innen- bzw. Staatsministerium. Ebenfalls war er ab Februar 1933 für die Überwachung der SA-Feldpolizei zuständig. Nach der reichsweiten Aufstellung von FJ-Gruppen gehörten dem Feldjägerkorps im Oktober 1933 etwa 2.000 Personen an, davon 200 in Berlin. Das Dienstaufsichtsrecht über das Feldjägerkorps wurde weiterhin durch Georg von Detten als Sonderbevollmächtigten der Obersten SA-Führung für Preußen, mit Dienstsitz im Preußischen Staatsministerium, wahrgenommen, der als Vertreter Ernst Röhms dem FJK gegenüber auch weisungsbefugt war.

Familie

Am 2. September 1919 heiratete von Detten seine Verlobte Renata Krug von Nidda und von Falkenstein (Lebensrune.png 22. Dezember 1897 in Dresden), die Tochter des damaligen Kreishauptmanns von Dresden und späteren deutschnationalen sächsischen Wirtschaftsministers Friedrich Krug von Nidda und von Falkenstein. Aus der Ehe sind drei Kinder entsprossen:

  • Georg-Friedrich Clemens Johann Hermann Constanz (Lebensrune.png 22. Juni 1920 in Dresden; Todesrune.png 19. Dezember 1997 in Konstanz)
  • Lothar Otto Wilhelm Ludwig Erich Georg (Lebensrune.png 14. April 1927 in Osnabrück; Todesrune.png 6. Januar 1953 in Bad Rothenfelde)
  • Gesa-Maria Elisabeth Margrit Johanna Ulrike (Lebensrune.png 11. Dezember 1923 in Osnabrück; Todesrune.png 22. Februar 1997 ebendort)

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Baldur von Schirach: Georg von Detten, in: Ders.: Die Pioniere des Dritten Reiches. Zentralstelle für den deutschen Freiheitskampf, Essen 1933, S. 41 ff.

Fußnoten

  1. Detten, Georg von, holger-szymanski.de