Gercke, Achim

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Achim Gercke (1902–1997)

Joachim Wilhelm August Gercke (Lebensrune.png 3. August 1902 in Greifswald; Todesrune.png 27. Oktober 1997) war Biologe, wurde Sachverständiger für Rasseforschung im Reichsministerium des Innern und deutscher Reichstagsabgeordneter.

Leben

Jugend

Achim Gercke wurde am 3. August 1902 als drittes von fünf Kinder des Universitätsprofessor für Klassische Philologie Dr. Alfred Gercke in Greifswald in Pommern geboren. Väterlicherseits entstammte er dem alten Göttinger Ratsgeschlecht Gercke, mütterlicherseits einer Hildesheimer Beamtenfamilie. 1909 zog die Familie nach Breslau um, wo Achim Gercke auf dem König-Wilhelm-Gymnasiums in Breslau sein Abitur ablegte.

Weimarer Republik

Vom 1922 bis 1925 studierte Gercke in Breslau, Göttingen und Freiburg i. Br. Naturwissenschaft, Chemie, Physik und Mathematik. In der ersten Hälfte seiner Studienzeit war er bis zu einem Jahr als Werkstudent auf einer Kohlengrube, Zementfabrik und auf dem Eisenhüttenwerk „Borsigwerk O.S.“ und gleichzeitig führend in der Studentenschaft tätig. Im Juni 1930 promovierte er in Freiburg i.Br. zum Dr. rer. nat. und war dann anschließend bis zum 31. Dezember 1931 Assistent des chemischen Instituts der Universität Greifswald in Pommern – Der NSDAP trat Dr. Gercke am 4. März 1926 bei und erhielt die Mitgliedsnummer 31.490. Gleichzeitig gründete er in Göttingen das Archiv für berufsständische Rassenstatistik, das er selbstständig aufbaute und leitete.

1928 gliederte er dem Archiv die deutsche Auskunftei an und vonm Frühjahr 1931 an, übernahm er die Bearbeitung der Anfragen der NSDAP über die rassische Herkunft von Parteimitgliedern und auch Gegnern der Bewegung. Sein Studium beendete er 1930 in Freiburg mit einer Promotion zu einem Thema aus der Chemie. Anschließend folgte Gercke seinem Doktorvater als Assistent nach Greifswald. Zum 1. Januar 1932 wurde er als Abteilungsleiter in die Reichsleitung der NSDAP nach München ins Braune Haus berufen, wo er die NS-Auskunft leitete, die alle mit der Judenfrage zusammenhängenden Aufgaben bearbeitete und Gutachten erstellte.

Drittes Reich

Am 13. April 1933 wurde Achim Gercke zum Sachverständigen für Rassenforschung beim Reichsministerium des Inneren ernannt. Dieses Amt hatte ausschließlich die Zuständigkeit für Gutachten über die arische bzw. nichtarische Abstammung, zur Klärung von Zweifelsfällen für alle Behörden des Reiches, der Länder und Gemeinden, für die öffentlichen Körperschaften und für die Reichsleitung der Partei. Dr. Gercke brachte bei seiner Bestellung zum Sachverständigen für Rasseforschung das von ihm gegründete Archiv über die Juden an deutschen Hochschulen, ihre Abstammung und verwandtschaftlichen Zusammenhänge mit. Im Januar 1935 wurde Gercke wegen angeblicher Verstöße nach § 175 verhaftet. Er wurde am 18. März desselben Jahres aus der Partei ausgeschlossen, verlor alle seine Ämter sowie zum 9. April 1935 auch das Reichstagsmandat. Gercke wurde nicht rehabilitiert. Er wurde kurz nach Kriegsbeginn zu den Landesschützen eingezogen, kam 1943 in ein Bewährungsbataillon und kehrte 1945 aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurück.

Nachkriegszeit

Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er als Archivordner im Landeskirchlichen Archiv der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, als Standesbeamter in Adensen und als Genealoge und Schriftsteller von Sachbüchern über Heimatkunde und Bienenkunde.

Schriften

  • Die Göttinger Fachschaften und der Verfassungskampf: Der Weg des Göttinger Fachamtes; [Referat des Fachamtsleiters auf der Sitzung der Fachschaftsausschusses in Göttingen am 14. November 1927]
  • Die Rasse im Schrifttum: Ein Wegweiser durch das rassekundliche Schrifttum (1933)
  • Die Aufgaben des Sachverständigen für Rasseforschung beim Reichsministerium des Innern: Vortrag vor d. Hauptversammlung der Zentralstelle für deutsche Personen- u. Familiengeschichte E. V. am 21. Juni 1933
  • Das Gesetz der Sippe (1934)
  • Was will der Reichsverein für Sippenforschung und Wappenkunde? (1934)
  • Vom Standesamt zum Sippenamt: Vortrag zur Eröffnung des 1. Schulungstagung für die süddeutsche Standesbeamten in der Universität (1934)
  • Was muß die deutsche Jugend von der Vererbung wissen? : Die Grundlagen d. Vererbung u. ihre Bedeutung f. Mensch, Volk u. Staat (1935)
  • Was muß der Nationalsozialist von der Vererbung wissen? : Die Grundlagen d. Vererbung u. ihre Bedeutung für Mensch, Volk u. Staat (1935)

Verweise