Baum, Gerhart

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Gerhart Rudolf Baum (Lebensrune.png 28. Oktober 1932 in Dresden) ist ein deutscher Politiker der FDP und Rechtsanwalt. Er war von 1972 bis 1978 Parlamentarischer Staatssekretär bei den damaligen Bundesinnenministern Hans-Dietrich Genscher und Werner Maihofer und von Juni 1978 bis September 1982 Bundesinnenminister im Kabinett Schmidt II. Er ist bekannt für seine linksliberalen Ansichten. Nach dem Wechsel seiner Partei zur CDU/CSU 1982 entwickelte sich Baum zum innerparteilichen Kritiker der FDP. Wann immer linke Medien ein kritisches Wort zur amtierenden FDP-Führung brauchten, lieferte Baum ein solches.

Wirken

Kurz vor Kriegsende war Gerhart Baum mit seinen beiden Geschwistern und seiner Mutter aus dem zerstörten Dresden an den Tegernsee gezogen, wo er das Gymnasium Tegernsee besuchte. Der Vater starb in sowjetischer Kriegsgefangenschaft. Prägender politischer Mentor und „Ersatzvater“ wurde sein Lehrer Adolf Grote, ein „überzeugter Anti-Nazi“, der ihm Umerziehungsliteratur von Eugen Kogon oder Thomas Mann zu lesen gab.[1] Ein weiteres Buch hieß „Hitler in uns selbst“ von Max Picard. „Diese Anti-Nazi-Aufarbeitung hat er mit mir gemacht. Auch später habe ich von ihm von den Thesen von Fritz Fischer erfahren“, erklärte Baum in einem Interview 2014. Auf Anregung von Grote versuchte Baum im Jahr 1949, mit Mitschülern in der Schule eine Gedenkveranstaltung an den 20. Juli 1944 zu organisieren, was jedoch von einem anderen Lehrer untersagt wurde.

1950 zog die Familie nach Köln. Nach dem Abitur 1954 absolvierte Baum ein Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Köln, das er 1957 mit dem ersten Staatsexamen beendete. Nach dem juristischen Vorbereitungsdienst machte er 1961 das zweite Staatsexamen. Von 1962 bis 1972 war er Mitglied der Geschäftsführung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA).

Politik

1954 trat er der der FDP bei. Er war Jungdemokraten-Bundesvorsitzender von 1966 bis 1968. Von 1966 bis 1998 war er Mitglied im FDP-Bundesvorstand. Von 1970 bis 1990 gehörte er außerdem dem FDP-Landesvorstand von Nordrhein-Westfalen an. Von 1978 bis 1991 war er Mitglied im FDP-Präsidium und von 1982 bis 1991 einer der stellvertretenden FDP-Bundesvorsitzenden. Baum gehört dem von ihm gegründetem linksliberalen Freiburger Kreis an, dessen Mitglieder sich auf die Grundsätze der sogenannten „Freiburger Thesen“ der FDP von 1971 berufen.

Von 1969 bis 1973 war er Mitglied im Rat der Stadt Köln und hier Vorsitzender der FDP-Fraktion. Von 1972 bis 1994 war er Mitglied des Deutschen Bundestages, wobei er stets über die Landesliste Nordrhein-Westfalen eingezogen ist. Unter Kanzler Helmut Schmidt war er Bundesinnenminister.

2019 warnte Baum seine Partei vor einer Zusammenarbeit mit der AfD. Die Frage wurde nach der Landtagswahl in Thüringen aktuell, weil dort schwierige Mehrheitsverhältnisse herrschen. Björn Höcke bot CDU und FDP an, eine von ihnen geführte Minderheitsregierung zu dulden. Baum äußerte gegenüber dem linken ARD-Magazin Monitor, daß die AfD eine Neonazi-Partei sei und lehnte eine Zusammenarbeit mit ihr kategorisch ab.[2]

In der Corona-„Pandemie“ war Baum Befürworter der rechtsbeugenden Unterdrückungsmaßnahmen des BRD-Regimes und Apologet einer Zwangsimpfung gegen COVID-19.

Fußnoten

  1. Adolf Grote veröffentlichte 1960 das Buch „Unangenehme Geschichtstatsachen. Zur Revision des neueren deutschen Geschichtsbildes“.
  2. „Die AfD ist eine Neonazi-Partei“ – MONITOR-Interview mit Gerhart Baum (FDP)