Grobe, Herbert

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Herbert Grobe, Limbach (Sa.), gefallen am 15.August 1931.
Ehrenwache der Kameraden an der Bahre von Herbert Grobe, Limbach, Sa.

Herbert Grobe (Lebensrune.png 25. April 1909 in Limbach, Sachsen; Todesrune.png 15. August 1931 ebenda) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.

Wirken

Herbert Grobe wurde im sächsischen Limbach geboren. Von 1915 bis 1922 besuchte er die örtliche Volksschule. Anschließend absolvierte er die Realschule in Chemnitz und ab 1924 die Oberrealschule in Altenburg im Erzgebirge. Nach dem Abitur erlernte Grobe drei Jahre lang den Beruf des Kaufmanns in der Stoffabrik seines Onkels in Oberfrohna. Für die damalige Zeit war es ungewöhnlich, daß ein junger Mensch aus Deutschland einen Teil seiner Ausbildung im Ausland absolvierte. Grobe hatte nach einem guten Abschlußzeugnis die Möglichkeit, im Jahr 1930 für eine begrenzte Zeit in die VSA zu gehen, um dort als Praktikant zu arbeiten. Noch bevor er die Schiffsreise antrat, wurde der Zwanzigjährige im Juni 1929 Mitglied von SA und NSDAP. Nach seiner Rückkehr nahm der junge Mann eine Tätigkeit in dem kleinen väterlichen Unternehmen seiner Heimatstadt Limbach auf. Er sah mit offenen Augen in die Welt und kannte nur ein Ziel: Diener der deutschen Bewegung zu sein. Sowohl Herbert Grobe als auch sein Bruder waren in der kommunistisch dominierten Industriestadt westlich von Chemnitz als aktive politische Werber der NSDAP bekannt. Limbach war lange Zeit die marxistische Hochburg unter den sächsischen Industriestädten. Schwer war der Kampf der Wenigen, die sich um das Hakenkreuzbanner scharten. Doch sie wurden nicht müde des Kampfes, und immer mehr verführte Anhänger der roten Front gewannen sie für ihre Reihen.

Im Jahr 1931 wechselte Herbert Grobe von der Sturmabteilung zu der in Chemnitz neuaufgestellten SS. Häufig kam es in diesem Jahr in Sachsen zu Zusammenstößen zwischen Angehörigen der NSDAP und politischen Gegnern. Es war daher üblich, bekannte Personen wie die nationalsozialistischen Stadtverordneten nach Versammlungen von SA- oder SS-Männern nach Hause begleiten zu lassen. Eine bewegte Stadtverordnetensitzung fand am 14. August 1931 in Limbach statt. So, wie die Systemregierungen des Reiches und der Länder kraftlos und hilflos im Morast des Parteiengezänkes und des parlamentarischen Kuhhandels steckenblieben, war es auch im Kleinen bei den Ratssitzungen der Städte. Unter den Menschenmassen, die in den Straßen Limbachs fluten, sind auch die Männer im Braunhemd, und ihre Worte werben fruchtbar für ein neues Drittes Reich. Die Folge der Sitzung waren stundenlange, schwere Ausschreitungen, wobei der Arbeiterwehrführer Heinig aus Limbach - zukünftiger Schwiegersohn des KPD-Führers in Limbach, Bruno Granz - Verletzungen erlitt. Heinig ist nach dem ins Volkshaus gegangen, vor die aufgebotenen Kommunisten, die Gewalttätigkeiten gegen die NSDAP-Mitglieder ausführen sollten, versammelt waren. Bruno Granz hat dort außerordentlich gehetzt und seinen Genossen Feigheit vorgeworfen, weil sie ihren Wehrführer im Stich gelassen hatten. In Verbindung damit hat Jaros mit Uhlig den Entschluß gefaßt, noch in derselben Nacht einen Nationalsozialisten umzulegen.

Hier nun weichen die Quellen voneinander ab, eine Schilderung gibt an, der gesamte SS-Sturm 2/111/7, dem Grobe angehörte, wurde von der Polizei verhaftet und erst nach Mitternacht wieder entlassen. Eine weitere Darstellung beschreibt, die Einheit wäre zunächst im Sturmlokal in Ruhestellung und gegen 1.00 Uhr in den Feierabend befohlen worden. SS-Mann Herbert Grobe ist kurz nach Mitternacht gemeinsam mit zwei seiner Kameraden auf dem Weg zum Elternhaus. Der SA-Mann Blume wird als erster an der Wohnungstür abgesetzt. In der Hohensteiner Straße verabschiedet sich der SS-Mann Müller von seinem Parteigenossen Grobe. Müller schließt die Gartenpforte und die Haustür auf. Da wirbelt er herum. Es fallen Schüsse. Kurz darauf hört er die Hilferufe des SS-Kameraden. Nach hundert Metern erreicht er im Laufschritt den verwundeten Kameraden. Der Staffelmann will die fliehenden Täter verfolgen, da peitschen auch ihm mehrere Pistolenschüsse entgegen, ohne jedoch zu treffen. Ein eilig angehaltenes Auto bringt die beiden Männer ins Krankenhaus. Die Ärzte können dem Schwerverletzten nicht mehr helfen. Der SS-Mann Herbert Grobe stirbt eine dreiviertel Stunde nach den Schüssen. Die Zeitung Der Angriff berichtete am 15. August 1931 auf der Titelseite über den abscheulichen Mord. Durch ein Spalier von Braunhemden ging der Trauerzug, die Fahnen senken sich, Tausende erheben ihre Hände zum letzten Gruß. Da, aus der Stille klingt, niemand weiß, woher, eine Frauenstimme, tönt über die Gräber:

„Unsere Söhne werden uns ein einiges Deutschland wiederbringen!"

Noch lange ist es still nach diesem Wort. In der Ergriffenheit der Herzen widerhallt prophetisch deutsches Mutterwort.

Einer der Mörder, war der Schmied Paul Jahros, er hat sich mehrere Wochen nach seinem Abtransport von Limbach in Leipzig und Berlin bei kommunistischen Genossen verborgen gehalten. In Berlin wurde ihm ein falscher Paß auf den Namen Adalbert Aribert Grimmer aus Göschen bei Leipzig ausgestellt, der mit einem Stempel des Polizeipräsidiums Leipzig ordnungsgemäß abgestempelt war, so daß Jaros ohne Unannehmlichkeiten nach Moskau gelangen konnte. Man hat ihm vorher das Fahrscheinheft bis Moskau und einen größeren Geldbetrag ausgehändigt und im Keller eine bestimmte Adresse überreicht, an die er sich in Moskau wenden müßte. Jaros hat Berlin am 8. Januar 1932 verlassen und am 10. Januar 1932 ist er in Moskau angekommen. Die Ehefrau Jaros, die inzwischen von Granz unterstützt wurde, ist auf Veranlassung der KPD Limbach im August 1932 ebenfalls nach Rußland gebracht worden. Jedenfalls hielt man diese Maßnahme deshalb für erforderlich, um zu verhindern das durch unbedachte Reden der Frau eine Klärung des Falles herbeigeführt würde. Ganz unerwartet kehrte Jahros mit seiner Ehefrau am 14. März 1933 nach Limbach zurück, sicher in der Annahme, daß er wegen des Mordfalls Grobe nicht zur Verantwortung gezogen würde. Auf die erstaunte Frage seiner Helfer und Mitwisser, warum er nach hier zurückgekehrt sei, trotzdem er doch wisse, was er getan habe, hat Jaros wirklich erklärt: „Dort verreckt oder hier verreckt das ist egal.“

Er hat nach seinen eigenen Angaben das Leben in Rußland als einen großen Betrug empfunden und festgestellt, daß die Lebensverhältnisse in Rußland die denkbar ungünstigsten sind. Danach hat er Rußland trotz seiner schweren Tat, die er in Deutschland begangen hatte, wieder verlassen. Jaros hatte zunächst über den Mord an Herbert Grobe ein Teilgeständnis vor der Kriminalpolizei abgelegt. Er bestreitete zuerst noch mitgeschossen zu haben, doch sind diese Angaben durch die Aussage seiner Ehefrau und der Ehefrau des Uhlig vollkommen widerlegt worden. Beide Frauen haben vollkommen unabhängig voneinander und ohne daß die eine gewußt hat, was die andere bereits ausgesagt hatte, erklärt, daß ihre beiden Ehemänner gemeinsam den Mord an Herbert Grobe ausgeführt haben. Besonders hervorzuheben ist, daß in den Kreisen, die von den Tätern unterrichtet waren, nach der Rückkehr des Jaros bekannt geworden war, daß dieser gesagt haben will, er wolle nunmehr die Sache verraten. Aus diesem Grund hatten die Mitwisser am Montag, dem 6. 1933 in der Wohnung eines derselben eine Zusammenkunft, und dort haben sie bereits nach Erörterung des Falles den Entschluß gefaßt, auch ihrerseits nunmehr, falls sie verhaftet würden, die reine Wahrheit zu sagen. Sie haben dann auch, ihrem Vorsatz getreu, vollkommen freiwillig bei der Kriminalpolizei ihre Aussage getan, wobei besonders hervorzuheben ist, daß sich ihre Angaben bei der Nachprüfung als richtig herausgestellt haben. Die Überführung des zweiten Täters, der Eisenformer Willi Uhlig scheiterte zunächst vor allem auch daran, weil seine Ehefrau Berichte in das Gefängnis einschmuggelte und welche des Uhlig wieder mit heraus nahm auf diese Weise wurden Zeugen gewonnen die günstig für Uhlig aussagten, so daß die Erörterungen keine Klärung bringen konnten. Von der Kriminalabteilung wurde folgender Bericht veröffentlicht:

In der Nacht zum 15. August 1931 ist der SS Mann Herbert Grobe aus Limbach erschossen worden und auf den SS-Mann Walter Müller wurde ein Mordversuch ausgeübt. Nach den damaligen einwandfreien Feststellungen handelt es sich um zwei Täter, die beide geschossen haben, was aus dem Umstand zu folgern war, daß Hülsen zweier verschiedener Pistolen aufgefunden wurden. Der Tat verdächtig wurde seinerzeit bereits der Eisenformer Willi Uhlig, 1891 geb. in Haft genommen. Die damals von der Staatsanwaltschaft Chemnitz gegen Uhlig geführten Erörterungen mußten mangels Beweises eingestellt und Uhlig wieder entlassen werden.
Durch die Verhaftung am 9. und 10. März 1933 wurde die Möglichkeit geschaffen, den Mordfall Grobe restlos zuklären. Als Täter wurden einwandfrei festgestellt bereits genannter Uhlig und der in Limbach Peniger Str. 7, wohnhafte Schmied Paul Jaros, geb. am 21. September 1905 in Lüben (Bez. Liegnitz), der in Limbach festgenommen werden konnte. Uhlig ist seit dem 8. März 1933 spurlos von Limbach verschwunden.
Es wurden weiter verhaftet die Ehefrauen der beiden Täter, die als Mitwisser der ihnen auferlegten Anzeigepflicht nicht genügten, sowie zwei weitere Mitwisser.
Nach dem einwandfreien Geständnisses der Mitwisser und der Frauen vor der Kriminalpolizei in Limbach, der die gesamte Geltung übertragen war, ist die Täterschaft des Uhlig und Jaros an der Ermordung des SS-Mannes Herbert Grobe einwandfrei erwiesen.

Die NS-Bewegung ehrt ihren Toten durch den Ehrennamen „Herbert Grobe“, verliehen an den SS-Sturm 4/84 und die Abteilung 8/321 des Reichsarbeitsdienstes. In Limbach-Oberfrohna wird am 26.Juni 1937 anläßlich der 25-Jahrfeier der dortigen Schule eine Gedenktafel enthüllt für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges und den Blutzeugen Herbert Grobe. Das Denkmal bestand aus einer Holztafel mit den Namen. Über der Tafel war ein Banner zum Gedenken an Herbert Grobe. In der Mitte des Banners befand sich der deutsche Adler über dem Hakenkreuzring. Aus dem Banner erwuchsen zwei Eichenblätter, worauf das Todesdatum von Herbert Grobe stand. Unter dem Denkmal waren zwei steinerne Haken angebracht, an dem je ein goldener Ehrenkranz hing. Unter der Tafel stand eine steinerne Bank mit den Jahreszahlen 1912 und 1937. Die Inschrift lautete, neben der namentlichen Nennung der Kriegsgefallenen:
Herbert Grobe † 15.08.1931 für das dritte Reich

Ehrentafel an der Schule in Limbach-Oberfrohna.

Literatur

Verweise