List, Guido von

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Guido von List)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Der Schriftsteller und „Heide“ Guido von List 1910

Guido Karl Anton List, seit 1907 von List[1] (Lebensrune.png 5. Gilbhart 1848 in Wien; Todesrune.png 17. Wonnemond 1919 in Berlin), war ein deutscher Schriftsteller uns und Esoteriker. Er gilt als der eigentliche Begründer der Ariosophie. Die nach ihm benannte, im Jahre 1908 gegründete Guido-von-List-Gesellschaft unterstützte den völkischen Schriftsteller bei seinen Arbeiten. Seine Lehren waren auch Grundsatz für viele Fremdorganisationen, darunter die „Germanische Glaubensgemeinschaft“ von Ludwig Fahrenkrog, den Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verband, den Reichshammerbund und die Thule-Gesellschaft sowie später für die Forschungsgemeinschaft Ahnenerbe.

Leben

Guido List-Steig, Auszug aus „Deutsch-Mythologische Landschaftsbilder“
Guido von List II.jpg

Guido List war der älteste Sohn des Wiener Lederhändlers Karl Anton List. Seine Mutter Maria List, geb. Killian, entstammte ebenfalls einer Wiener Kaufmannsfamilie.[2] Er wurde konservativ-katholisch erzogen. Schon früh begeisterte er sich für die Natur und begann, gefördert durch seinen Vater, Landschaften und Burgen zu malen. Weitere Interessen waren der Alpinismus und das Rudern. Späteren Selbstdarstellungen zufolge entwickelte er in jungen Jahren auch eine Neigung zum Spirituellen und ein starkes Interesse an germanischer Mythologie, verbunden mit einer Ablehnung des in Österreich vorherrschenden Katholizismus.

Wirken

Guido-von-List+Alraunenmären-Österreichische-Verlagsanstalt-Linz-Wien-Leipzig-ohne-Erscheinungsjahr (um 1900).jpg

Von List benannte seine Glaubenslehre („Wotanismus“) nach Wodan, dem höchsten Gott unserer Vorväter. Als Überlieferung der alten germanischen Mythologie betrachtete er die nordische Edda, deren Urheber er als germanische Flüchtlinge vor der christlichen Verfolgung ansah. Ein von List besonders herausgehobener Aspekt ist die magische Kraft der Runen, von der bereits im Edda-Lied „Hávamál“ die Rede ist. Lists originäre Leistung, die ihn nach Goodrick-Clarke zum „Pionier des völkischen Runenokkultismus machte, bestand darin, jeder der 18 Strophen des Hávamál eine Rune des Futharks zuzuteilen und jeweils deren verborgene Bedeutung zu ergründen.

„Im Buch ‚Die Armanenschaft der Ario-Germanen‘ schildert er die Armanen als kulturbringenden arischen Rassenadel […] Der ‚Hohe Armanen Orden‘ (HAO) wird von List ins Leben gerufen [Anm.: 1911]. Der Orden, mit List als ‚Hohem Meister‘ an der Spitze, versteht sich als männerbündisch-elitärer Priesterbund zur Bewahrung uralten arischen Geheimwissens und strebt nach Etablierung eines rassenreinen und hierarchisierten ario-germanischen Staates. […] List deutet in einem Vortrag den Ersten Weltkrieg als apokalyptische Endschlacht zwischen den manichäischen Kräften von Licht und Dunkelheit mit der Hoffnung auf Wiederkehr eines paradiesgleichen germanischen Weltreichs.“[3]

Tod

Guido von List starb am 17. Mai 1919 auf einer Reise durch Norddeutschland in Berlin an Lungenentzündung.

Werke (Auswahl)

  • Die Burg der Markgrafen der Ostmark, Wien 1877
  • Carnuntum. Historischer Roman. Grote, Berlin 1888
  • Deutsch-Mythologische Landschaftsbilder. Berlin 1891; 2. stark vermehrte A. Wien 1912
    • Nachdruck: Köln o. J.
  • Von der Deutschen Wuotanspriesterschaft. Berlin/Zürich/Leipzig 1893
  • Jung Diethers Heimkehr. Roman, 1894
  • Der Wala Erweckung. Drama, 1894
  • Walkürenweihe. Episches Gedicht, 1895
  • Pipara. Die Germanin im Cäsarenpurpur. Historischer Roman. Schulze, Leipzig 1895
    • 2. Auflage, Wien 1913
  • Der Unbesiegbare. Ein Grundzug germanischer Weltanschauung, 1898
    • Neuausgabe: Graz 2008, ISBN 978-3-902677-04-4
  • König Vannius. Ein deutsches Königsdrama 1899
  • Alraunenmären. Österreichische Verlagsanstalt, Linz o. J. (um 1900)
    • Neuausgabe: Graz 2008, ISBN 978-3-902640-48-2
  • Sommer-Sonnwend-Feuerzauber. Drama, 1900
  • Der Wiederaufbau von Carnuntum. Wien 1900
  • Das Goldstück. Austria, Wien und Leipzig 1903
  • Das Geheimnis der Runen. Mit einer Runentafel. Guido-List-Bücherei, Reihe 1, Band 1, Zillmann, Groß-Lichterfelde 1908
    • 5. Auflage, 1938
    • Neuausgabe: Das Geheimnis der Runen. Edition Geheimes Wissen, Graz 2007, ISBN 978-3-902640-50-5
  • Die Armanenschaft der Ario-Germanen. Verlag der Guido-von-List-Gesellschaft, Wien 1908
  • Die Rita der Ario-Germanen. Selbstverlag, Wien 1908
  • Die Namen der Völkerstämme Germaniens und deren Deutung. Selbstverlag, Wien 1909
    • 3. Auflage, 1922
  • Die Religion der Ariogermanen in ihrer Esoterik und Exoterik. Selbstverlag, Wien 1909
    • Neuauflage: Graz 2008, ISBN 978-3-902640-49-9.
  • Die Bilderschrift der Ario-Germanen (Ario-Germanische Hieroglyphik). Selbstverlag, Wien 1910.
  • Der Übergang vom Wuotanismus zum Christentum. Bürdeke, Leipzig 1911
    • 2. erw. A. Berlin 1926; Nachdruck: Köln o. J.
  • Die Ursprache der Ario-Germanen und ihre Mysteriensprache. Selbstverlag, Wien 1914
    • Nachdruck: 2005

PDF

Siehe auch

Literatur

  • Horst E. Miers: Lexikon des Geheimwissens. Wilhelm Goldmann Verlag, München 1993, ISBN 3-442-12179-5, S. 385

Fußnoten

  1. Er ließ den vorher schon gelegentlich benutzten Nachnamen „von List“ offiziell registrieren als Zeichen seines Rassenadels.
  2. Zu Lists Biographie und Werk siehe Nicholas Goodrick-Clarke: Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus, Wiesbaden 2004, S. 36–48
  3. Guido List, Tabellarischer Lebenslauf im LeMO (DHM und HdG)