Alvensleben, Gustav Hermann von

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Gustav Hermann von Alvensleben

Gustav Hermann von Alvensleben (Lebensrune.png 17. Januar 1827 in Rathenow; Todesrune.png 1. Februar 1905 in Möckmühl) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, zuletzt General der Kavallerie und Ritter des Ordens „Pour le Merite“ sowie des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler.

Werdegang

Herrenreiter Gustav Hermann von Alvensleben, Gemälde von Professor Franz Krüger („Pferde-Krüger“), 1855; Leutnant von Alvensleben im Sattel der Stute „Brin d´Amour“, Tochter der Rococo (aus der Tarpeja). Davor steht der Garde-Kürassier-Offizier und Besitzer des Pferdes Friedrich Wilhelm August Ludwig von Prillwitz (1829–1894). Dieser (illegitime) Sohn des Prinzen August von Preußen und der Auguste von Prillwitz ritt selbst Rennen und engagierte sich später als Kammerherr seiner Majestät des Kaisers und Königs für die Ausgestaltung und Weiterentwicklung des Union-Klubs, der Hoppegartener Bahn und des gesamten deutschen Rennbetriebes mit Wort und Tat.[1]
General der Kavallerie Gustav Hermann von Alvensleben.jpg
Rangliste 1885
Rangliste 1890

Gustav Hermann von Alvensleben erhielt seine Erziehung in den Kadettenanstalten Potsdam und Berlin. Anschließend wurde er am 4. Juli 1844 als Sekondeleutnant dem 6. Kürassier-Regiment der Preußischen Armee überwiesen. Von Oktober 1852 bis Juli 1855 absolvierte er die Allgemeine Kriegsschule.

Schon in jungen Jahren war er ein bekannter und erfolgreicher Rennreiter. Am 24. Juni 1862 siegte er als Rittmeister auf dem Wallach „Cocktail“ beim ersten preußischen „Großen Armee-Jagd-Rennen“ (Armee-Offizier-Steeplechase) um den Ehrenpreis des Königs auf der neuen Hindernisbahn in Karlshorst. Dieser Tag läutete eine neue Ära im deutschen Hindernissport ein.

Während des Krieges gegen Dänemark 1864 war von Alvensleben als Major im Generalstab der 2. Garde-Infanterie-Division und nahm an den Gefechten bei Klein-Rheida, am Koograben, Kolding und Fridericia sowie an der Belagerung und dem Sturm auf die Düppeler Schanzen teil. Im Deutschen Bruderkrieg 1866 kämpfte er beim Kavalleriekorps der 1. Armee bei Münchengrätz, Gitschin und Königgrätz. Nach Kriegsende wurde von Alvensleben kurzzeitig in den Großen Generalstab versetzt und dem Gouvernement des Königreich Sachsen zugeteilt.

Am 30. Oktober 1866 erhielt er dann seine Ernennung zum Kommandeur des Ulanen-Regiments Nr. 15. In dieser Stellung wurde Alvensleben am 31. Dezember 1866 mit Patent vom 30. Oktober 1866 zum Oberstleutnant sowie am 26. Juli 1870 zum Oberst befördert. Sein Regiment führte von Alvensleben 1870/71 im Deutsch-Französischen Krieg in den Schlachten bei Colombey, Vionville und Gravelotte.

Am 12. April 1873 wurde er à la suite seines Regiments gestellt und zum Kommandeur der 19. Kavallerie-Brigade ernannt. Im Jahr darauf folgte am 2. Mai 1974 seine Beförderung zum Generalmajor. 1880 wurde von Alvensleben Generalleutnant und Kommandeur der 10. Division, 18. September 1886 General der Kavallerie und Kommandierender General des XIII. (Königlich Württembergisches) Armee-Korps. 1890 wurde er von seinem Kommando in Württemberg entbunden und zu den Offizieren von der Armee versetzt.

„Gustav Hermann von, preuß. General, geb. 17. Jan. 1827 in Rathenow, wurde im Kadettenkorps erzogen, 1844 Leutnant im 6. Kürassierregiment, 1856 Premierleutnant, 1857 zum topographischen Bureau und 1858 als Adjutant zum Prinzen Friedrich Karl kommandiert, 1859 Hauptmann im Generalstab, 1861 Rittmeister im 3. Garde-Ulanenregiment und 1863 wieder Major im Generalstab. Im Stab der Gardedivision machte er 1864 den Krieg gegen Dänemark und in dem des Kavalleriekorps der ersten Armee den böhmischen Feldzug mit und ward im September 1866 Oberstleutnant und Kommandeur des 15. Ulanenregiments, das er als Oberst im Kriege von 1870/71 mit Auszeichnung befehligte: er erhielt das Eiserne Kreuz erster Klasse und den Orden pour le mérite. Nachdem er 1873 das Kommando der 19. Kavalleriebrigade in Hannover erhalten, ward er 1874 Generalmajor, 1880 Generalleutnant und Kommandeur der 10. Division in Posen. 1886–90 war er kommandierender General des 13. (württembergischen) Armeekorps, 1887 [Anm.: 18.9.1886] wurde er zum General der Kavallerie befördert.“[2]

Abschied

Am 24. Januar 1891 wurde General der Kavallerie von Alvensleben mit Pension zur Disposition gestellt.

Familie

Gustav Hermann von Alvensleben stammt aus dem Hause Woltersdorf, das der Minister Johann Friedrich II. von Alvensleben aus Hundisburg 1710-14 erworben hatte. Der Oberforstmeister Gebhard Nikolaus von Alvensleben (1824-1909) war sein Bruder. Er war Angehöriger des niederdeutschen Adels und der zweite Sohn des Generals der Kavallerie Gebhard Karl Ludolf von Alvensleben und dessen Ehefrau Eugenia, geborene von Oppell.

1887 heiratete General der Kavallerie von Alvensleben seine Verlobte Gabriele Freiin von Berlichingen aus Jagsthausen. Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor: Achaz von A. (1888–1976) und Oda (1889–1924), die den Schweizer Rechtsanwalt Dr. jur. Paul Arni heiratete. 1902 erwarb von Alvensleben die als „Götzenburg“ bekannte Burg Möckmühl (Württemberg) unweit Jagsthausen, baute sie wieder auf, nahm dort seinen Wohnsitz und starb dort am 1. Februar 1905.

„1887 heiratete er die erst achtzehnjährige Gabriele Freiin v. Berlichingen aus Jagsthausen. Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor: Achaz v. A. (1888-1976) und Oda (1989-1924), die als erste Frau der Familie studierte, 1916 promovierte und den Schweizer Rechtsanwalt Dr. jur. Paul Arni heiratete. 1902 erwarb Gustav Hermann die als Götzenburg bekannte Burg Möckmühl (Württemberg) unweit Jagsthausen, baute sie wieder auf und nahm dort seinen Wohnsitz. Er starb in Möckmühl am 1.2.1905 und wurde dort begraben. Sein Grabmal und das seiner Frau und seines Sohnes befindet sich jetzt in Jagsthausen. Gustav Hermann stammt aus dem Hause Woltersdorf, das der Minister Johann Friedrich II. v. Alvensleben aus Hundisburg 1710-14 erworben hatte. Der Oberforstmeister Gebhard v. Alvensleben (1824-1909) war sein Bruder. Seine Nachkommen konnten aber den seit den Freiheitskriegen mit Schulden belasteten, verpachteten Besitz nicht behaupten und verkauften ihn 1881 an den damaligen Pächter Brandt.“[3]

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Gerd von Ende: Berliner Rennfieber: Galopp und Trab zu 150 Jahren Hoppegartener Turf, 2018
  2. Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Leipzig und Wien 1905-1909, S. 402
  3. Gustav Hermann v. Alvensleben (1827–1905)