Haffner, Sebastian

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Sebastian Haffner

Sebastian Haffner, eigentlich Raimund Pretzel (Lebensrune.png 27. Dezember 1907 in Berlin; Todesrune.png 2. Januar 1999 ebenda) war ein Publizist und Verräter am deutschen Volk.

Herkunft

Der Autor Hans Meiser behauptete in Verratene Verräter: Die Schuld des „Widerstandes“ an Ausbruch und Ausgang des Zweiten Weltkrieges ohne Nachweis jüdische Herkunft Haffners.[1]

Dafür könnte Haffners an sich ungewöhnlicher, unter Juden jedoch nicht unüblicher, spurenverwischender Namenswechsel sprechen. Auch wird in Haffner-Lebensläufen die Mutter verschwiegen, was indes nicht erstaunlich ist, da die öffentlichen Viten von Landesverrätern wie Haffner sehr häufig stark bearbeitet sind. Ein weiteres Indiz ist die zu seinen Lebzeiten auffällige stetige Hochwertung der Person im Feuilleton der BRD und seine Allgegenwärtigkeit in den Medien, die ihm und Leuten seines Zuschnitts Bestseller und Wohlstand bescherte. Dies ging so weit, daß noch lange nach seinem Tod der Autor Rolf Kosiek in dem moderaten und behördlich geduldeten geschichtsrevisionistischen Werk „Der Große Wendig“ in typisch konservativer Manier die Ansichten des Landesverräters in einem respekt- und verständnisvollen Artikel abwägte und würdigte.[2]

Gegen Haffners jüdische Herkunft spricht, daß er laut der über ihn verbreiteten Legende während des Zweiten Weltkrieges kurzzeitig in einem englischen Konzentrationslager für Deutsche inhaftiert gewesen sein soll.[3]

Wirken

Nach dem Abitur nahm Haffner das Studium der Rechtswissenschaften auf. Nach Abschluß der Ausbildung ging er 1934 für einige Monate nach Paris, um seine Doktorarbeit zu schreiben. Als Jurist zu arbeiten, interessierte ihn jedoch nicht mehr. Vielmehr überlegte Haffner angeblich zum Judentum überzutreten, da er auch mit einer Jüdin liiert war.[4] Seiner Aussage in einem späteren Gespräch zufolge dachte er ab dieser Zeit daran, dem Deutschen Reich den Rücken zu kehren. Jahrzehnte später beschrieb Haffner einmal die Stimmung nach der Machtübernahme Adolf Hitlers im Jahr 1933, es habe damals in Deutschland ein weit verbreitetes, erleichtertes „Gefühl der Befreiung von der Demokratie“ geherrscht.[5]

Am 29. August 1938 verließ Haffner als Gegner der damaligen Regierung zusammen mit seiner jüdischen Frau[6] das Deutsche Reich in Richtung Großbritannien. Er nutzte seinen dortigen Aufenthalt während des Zweiten Weltkrieges als Propagandist der alliierten Ziele gegen Deutschland. Zunächst begann er 1941 für die von der britischen Regierung ins Leben gerufene und finanzierte Die Zeitung zu schreiben und wechselte 1942 zum Observer, dessen Auslandskorrespondent er bis 1961 blieb. Ein Beispiel seines journalistischen Wirkens während des Krieges ist ein Artikel im August-Heft 1942 der Londoner Zeitschrift World Review. Darin unterstützte er wie gewohnt das Vorgehen der Kriegsfeinde Deutschlands und gab sich als geistiger Gefolgsmann des Kaufman-Plans („Deutschland muß vernichtet werden“) zu erkennen. Haffner trat mit einem eigenen Vorschlag an die Öffentlichkeit – er wünschte sich die unterschiedslose Ermordung hunderttausender Deutscher:

„Glücklicherweise ist der harte Kern der Nazirevolutionäre in der ‚SS’ konzentriert und daher leicht zu liquidieren. Die ‚SS’ ist … die Trägerin des nazistischen Gedankenguts. Freilich wird ihre Auslöschung nicht die Idee an sich töten können, aber doch ihre aktive politische Kraft für die entscheidenden nächsten zehn Jahre. Dadurch wird der Wiederaufbau Europas mit Deutschland frei. Nur die Ausrottung muß vorangehen … Das ist nun eine durchaus grausige Angelegenheit. Aller Wahrscheinlichkeit nach müssen mehr als 500.000 junge Männer hingerichtet werden, sei es nach einem kriegsgerichtlichen Schnellverfahren (jede Massenjustiz ist summarisch) oder sogar ohne eine solche Zeremonie.“[7]

Gegenüber dem Labour-Abgeordneten Stephen King-Hall plädierte Haffner für den Bombenkrieg gegen deutsche Städte. Es sei, so sagte er zu King-Hall, „lebenswichtig für dieses Land [Großbritannien], auch weiterhin Deutschland so intensiv wie möglich zu bombardieren und die Blockade strikt aufrechtzuerhalten, um den Deutschen das Leben möglichst schwer zu machen“.[8]

Nach dem Krieg, 1948, bedankte sich Großbritannien für Haffners Loyalität und Unterstützung mit der Verleihung der Staatsbürgerschaft[9], die er zeitlebens beibehielt. 1954 kehrte er als Korrespondent des Observer nach Berlin zurück. Ab 1961 schrieb Haffner dann für Erzeugnisse der deutschen Umerziehungspresse, unter anderem für Die Welt. Von 1963 bis 1978 verfaßte er Kolumnen und Serien für den Stern sowie Beiträge für konkret. Einige umfangreichere Publikationen Haffners wurden ins Hebräische und in andere Sprachen übertragen.

In der BRD befragte man Haffner in keiner der zahllosen Fernseh- und Rundfunksendungen, in die man ihn über Jahrzehnte einlud, zu seiner journalistischen Anstiftung zu Völkermordhandlungen an Deutschen für die Zeit nach dem Krieg.

„Anmerkungen zu Hitler“

Nachdem Joachim Fest 1973 seine Hitler-Biographie veröffentlicht hatte, entschied Sebastian Haffner sich, eigene Anmerkungen zu Hitler (1978) zu veröffentlichen. Entlastet durch die detaillierte Vorarbeit Fests, fühlte er sich frei, verknappt und summarisch – Haffner war kein Historiker - über Wesen und Lebensweg Hitlers zu schreiben. Das Buch Anmerkungen zu Hitler fand wegen der regelmäßigen Fernsehpräsenz des Verfassers weite Verbreitung und erregte mediale Wallungen. Insbesonders wegen Haffners Entscheidung, als zweites von sieben kurzen Kapiteln, ein Kapitel Leistungen einzufügen, schlug ihm ungewöhnlich heftige publizistische Wut entgegen. Es war ein gelebtes Tabu der BRD-Gesellschaft, daß niemand im Zusammenhang mit dem Dritten Reich von „Leistungen“ Hitlers sprach. Haffner brach dieses Tabu kalkuliert – und abgesichert durch seine bekannte, glühende Churchill-Verehrung.

Zitate

Von Haffner
  • „Was die SPD blutig niedergeworfen hat und wovor sie also, wenn man so will, Deutschland „bewahrt“ oder „gerettet“ hat, ist keine kommunistische Revolution, sondern eine sozialdemokratische. Die sozialdemokratische Revolution, die 1918 in Deutschland stattfand, ist, wie es schon Max von Baden in der Woche vor dem 9. November ahnungsvoll erhofft hatte, „erstickt“ worden – in ihrem eigenen Blut erstickt; aber nicht von den Prinzen und Monarchen, sie die gestürzt, vielmehr von ihren eigenen Führern, die sie vertrauensvoll an die Macht getragen hatte. [...] Es macht Ebert und Noske nicht sympathischer, daß sie keine Schurken großen Formats waren, sondern Biedermänner. Das Monströse ihrer historischen Tat findet keine Entsprechung in ihrem privaten Charakter. Wenn man nach ihren Motiven sucht, findet man nichts Dämonisches oder Satanisch-Großartiges, nur Banales: Ordnungsliebe und kleinbürgerliches Strebertum. [...] Tiefer aber noch als die Ordnungspanik saß wohl in ihnen der Stolz des Kleinbürgers, der sich plötzlich zur großen Welt zugelassen – mehr noch, von der großen Welt zu Hilfe gerufen – sieht. [...] tausendfache Menschenopfer. Sie opferten diejenigen, die ihnen folgten und vertrauten, freudig denen, von denen sie sich begönnert fanden. Das Scheußliche wurde mit treuherzig aufblickendem Biedersinn getan.“ – Sebastian Haffner[10]
Über Haffner
  • Doch das sind Plattitüden. Wäre es wirklich besser gewesen, Ebert und Noske hätten mit Lenin und Stalin und den deutschen Kommunisten paktiert? Das hätte die deutsche Republik nicht lange überlebt, nicht die Sozialdemokratie und der junge Haffner wohl auch nicht.[11]

Literatur

Werke (Auswahl)

  • Die deutsche Revolution 1918/19, Kindler Verlag, Berlin 2002
  • Anmerkungen zu Hitler. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1.-100-000. Tausend: März 1981 [Originalausgabe: Kindler Verlag, München 1978]
  • Überlegungen eines Wechselwählers. Kindler Verlag, München 1980
  • Im Schatten der Geschichte. Historisch-politische Variationen aus zwanzig Jahren. Deutsche Verlags-Anstalt (DVA), Stuttgart 1985
  • Der Teufelspakt: Die deutsch-russischen Beziehungen vom Ersten zum Zweiten Weltkrieg. Manesse Verlag, Zürich 2002
  • Winston Churchill in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1967 [Neuausgabe 2003]
  • Geschichte eines Deutschen. Die Erinnerungen 1914–1933. [Mit einem Nachwort von Oliver Pretzel (2001) zur Textgestalt der postumen Veröffentlichung.] Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv), München 2002

Gespräche und Sekundärliteratur

  • Michael Klotz: Sebastian Haffners Aufruf zum Massenmord, in: Der Große Wendig, Band 2, S. 390 f.
  • Hans Meiser: Sebastian Haffner – Meister der Geschichtsklitterung, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hrsg.): Der Große Wendig, Band 4, Edition Grabert im Hohenrain-Verlag, Tübingen, 3. Aufl. 2017, S. 367–373
  • Mark Weber: Sebastian Haffner rief 1942 zum Völkermord auf, Deutschland in Geschichte und Gegenwart, 31(2) (1983), S. 18 ff.
  • Doris Neujahr: Selbstzweifler mit Massenmordphantasien, Junge Freiheit, Ausgabe 07/06 vom 10. Februar 2006
  • Joachim Fest: Begegnungen. Über nahe und ferne Freunde. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2004; darin: Der fremde Freund. Die Widersprüche des Sebastian Haffner; S. 21–54
  • Daniel Kiecol: Haffner für Eilige. Aufbau Verlag, Berlin 2002 [Dieses Buch ist keine Anthologie von Haffner-Texten, sondern eine politische Lebensschilderung über Sebastian Haffner.]
  • Sebastian Haffner: Als Engländer maskiert. Ein Gespräch mit Jutta Krug über das Exil. [Mit einem Nachwort von Uwe Soukup.] Deutsche Verlags-Anstalt (DVA) Stuttgart/München, 2. Aufl. 2002 [Postume Veröffentlichung des 1989 geführten Gesprächs]

Fußnoten

  1. Hans Meiser: Verratene Verräter: Die Schuld des „Widerstandes“ an Ausbruch und Ausgang des Zweiten Weltkrieges, Druffel-Verlag, Stegen am Ammersee, 2. Aufl. 2008, S. 260
  2. Rolf Kosiek: Haffners anerkennende Anmerkungen zu Hitler, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 5, Edition Grabert im Hohenrain-Verlag, Tübingen, 2. Aufl. 2017, S. 326 f.
  3. Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 2, Grabert Verlag, Tübingen 2006, S. 520
  4. „Geschichte eines Deutschen“, zitiert aus der Verfilmung „Mein Kampf mit Hitler“
  5. Wiedergegeben im Film „Hitlers Krieg? Was Guido Knopp verschweigt!
  6. Der Große Wendig, Bd. 1, S. 475
  7. Der Autor Mark Weber hat den Artikel Haffners nachgewiesen in der Zeitschrift Deutschland in Geschichte und Gegenwart, 31(2) (1983), S. 18ff. [1] Siehe auch Michael Klotz: Sebastian Haffners Aufruf zum Massenmord, in: Der große Wendig, Band 2, S. 390 f. sowie Doris Neujahr: Selbstzweifler mit Massenmordphantasien, Junge Freiheit, Ausgabe 07/06 vom 10. Februar 2006 [2]
  8. Zitiert von Klaus Wiegrefe: Durch und durch dubios, Der Spiegel 1/2003
  9. Brockhaus-Enzyklopädie in 24 Bänden, 19. Auflage, Stichwort Sebastian Haffner
  10. Sebastian Haffner: Die deutsche Revolution 1918/19, Kindler Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-463-40423-0; S. 239ff.
  11. Die wichtigsten Werke Sebastian Haffners, Die Welt, 23. Dezember 2007