Leip, Hans

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Hans Leip (Aufnahme von 1938)
Hans Leip.jpg
Hans Leips Grab
Gaienhofen OT Horn (Ldkrs. Konstanz), Friedhof der katholischen Pfarrkirche St. Johann und Veit
Inschrift des Grabsteins

Hans Leip, Pseudonym: Li-Shan Pe (Lebensrune.png 22. September 1893 in Hamburg; Todesrune.png 6. Juni 1983 in Fruthwilen (Kanton Thurgau)) war ein deutscher Schriftsteller.

Leben

Berühmt wurde Hans Leip mit der romantischen Ballade von Lili Marleen- die 1938 gesungen von Lale Andersen - zur Soldatenhymne des Zweiten Weltkriegs wurde. Neben seiner Arbeit als Romancier, Lyriker und Dramatiker war Leip ab der zweiten Hälfte der 1930erJahre auch als Filmautor tätig.

Hans Leip kam am 22. September 1893 in Hamburg zur Welt. In seiner Jugend wollte er Seemann werden, ließ sich dann aber auf Wunsch seiner Mutter zum Lehrer ausbilden. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs arbeitete Leip zunächst als Journalist, Graphiker und Zeichner, bevor er sich Anfang der 1920er-Jahre auf das Schreiben von Romanen, Erzählungen, Gedichten und Texten zu Evergreens wie »Einmal noch nach Bombay« konzentrierte.

Ab 1937 lieferte Leip zudem Liedtexte für Filmproduktionen wie z.B. „Verklungene Melodie“ (1938).

Sein Erstlingswerk im Bereiche des Film war dann das Drehbuch zu Millöckers Operette „Gasparone“ (1938). Hatte er auch noch zwei dramaturgisch und technisch erfahrenen Mitarbeiter, und ließ die bekannte Operettenhandlung noch keine Eigentümlichkeit zu, so bedeutete der Erfolg des „Gasparone“ einen guten Ansporn für künftige Arbeit.[1]

1966 entstand die Fernsehadaption seines Erfolgsromans »Jan Himp und die kleine Brise« von 1934, zu der Leip das Skript verfasste. Leips Welthit »Lili Marleen« wurde zum musikalischen Hauptmotiv mehrerer Kinofilme, etwa »... wie einst Lili Marleen« (1956), »Das Urteil von Nürnberg« (1961) mit Marlene Dietrich und Spencer Tracy sowie Rainer Werner Fassbinders Verfilmung des Lebens von Lale Andersen, »Lili Marleen« (1980). Im nordschweizerischen Fruthwilen am Südufer des Bodensees, seiner Wahlheimat seit den 1960er-Jahren, starb Hans Leip am 6. Juni 1983.

Schriften

  • Laternen, die sich spiegeln, Altona [u. a.] 1920
  • Die Segelfähre, Altona [u. a.] 1920
  • Der betrunkene Lebenskelch, Altona 1921
  • Der Pfuhl, München 1923
  • Godekes Knecht, Leipzig 1925
  • Tinser, Leipzig 1926
  • Die Nächtezettel der Sinsebal, Hamburg 1927
  • Der Nigger auf Scharhörn, Hamburg 1927
  • Altona, die Stadt der Parks an der Elbe, Altona 1928
  • Brevier um fünf, Hamburg 1928
  • Miß Lind und der Matrose, München 1928
  • Die Blondjäger, Berlin 1929
  • Der Gaukler und das Klingelspiel, Hamburg 1929 (unter dem Namen Li-Shan Pe)
  • Die getreue Windsbraut, Bremen 1929
  • Herodes und die Hirten, Berlin 1929
  • Untergang der Juno, Hamburg 1930
  • Von Großstadt, hansischem Geist, Grüngürtel, Schule und guten Wohnungen in Hamburg, Hamburg 1931
  • Kolonie, Berlin 1932
  • Die Klabauterflagge oder Atje Potts erste und höchst merkwürdige große Fahrt, Leipzig 1933 (Insel-Bücherei 448)
  • Die Lady und der Admiral, Hamburg 1933
  • Segelanweisung für eine Freundin, Hamburg 1933
  • Strandgeflüster, Altona 1933
  • Hamburg, Bielefeld [u. a.] 1934
  • Herz im Wind, Jena 1934
  • Jan Himp und die kleine Brise, Hamburg 1934
  • Max und Anny, Hamburg 1935
  • Wasser, Schiffe, Sand und Wind, Kassel 1936 (zusammen mit Fritz Lometsch)
  • Fähre VII, Hamburg 1937
  • Die kleine Hafenorgel, Christian Wegner Verlag Hamburg 1937
  • Begegnung zur Nacht, Stuttgart 1938
  • Liliencron, Stuttgart 1938
  • Das Schiff zu Paradeis, Hamburg 1938
  • Die Bergung, Stuttgart 1939
  • Brandung hinter Tahiti, Hamburg 1939
  • Ein hamburgisch Weihnachtslied, Hamburg 1939
  • Das Muschelhorn, Stuttgart 1940
  • Idothea oder Die ehrenwerte Täuschung, Stuttgart 1941
  • Eulenspiegel, Stuttgart 1942 (zusammen mit Roswitha Bitterlich)
  • Kadenzen, Stuttgart 1942
  • Die Laterne, Stuttgart 1942
  • Der Gast, Stuttgart 1943
  • Das trunkene Stillesein, Hamburg 1944
  • Der Widerschein, Stuttgart 1944
  • Ein neues Leben, Stuttgart 1946
  • Das Zauberschiff, Hamburg 1946
  • Barabbas, Hamburg 1947
  • Das Buxtehuder Krippenspiel, Berlin [u. a.] 1947
  • Heimkunft, Hamburg 1947
  • Der Mitternachtsreigen, Hamburg 1947
  • Rette die Freude, Flensburg [u. a.] 1947
  • Frühe Lieder, Hamburg 1948
  • Abschied in Triest, Hamburg 1949
  • Drachenkalb singe, Hamburg 1949
  • Lady Hamiltons Heimreise, München 1950
  • Die Sonnenflöte, Braunschweig 1952
  • Die Groggespräche des Admirals von und zu Rabums, München 1953
  • Die unaufhörliche Gartenlust, Hamburg 1953
  • Der große Fluß im Meer, München 1954
  • Des Kaisers Reeder, München 1956
  • Störtebeker, Weinheim/Bergstr. 1957
  • Und irgendwo die Steppe, Burg Hohenkrähen 1957
  • Bordbuch des Satans, München 1959
  • Glück und Gischt, Hannover 1960
  • Hol über, Cherub, Bremen 1960
  • Hamburg, Zürich 1962
  • Hamburg Juli 1943, Hamburg 1963
  • Pentamen, Olten 1963
  • Die Taverne zum musischen Schellfisch, München 1963
  • Der tote Matrose, Lübeck [u. a.] 1964
  • Ein halbes Jahrhundert Hamburg, Sprendlingen b. Frankfurt a. M. 1965
  • Sukiya oder Die große Liebe zum Tee, Düsseldorf [u. a.] 1965
  • Am Rande der See, Hamburg 1967
  • Garten überm Meer, Hamburg 1968
  • Hans Leip, Hamburg 1968
  • Aber die Liebe, Hamburg 1969
  • Das ist Konstanz, Konstanz 1976 (zusammen mit Heinz Finke)
  • Hans Leip: Gleichschaltung im PEN Club in Hamburg; in: Rolf Italiaander (Hrsg.): Wir erlebten das Ende der Weimarer Republik: Zeitgenossen berichten; Düsseldorf: Droste, 1982; ISBN 3-7700-0609-7; S. 179
  • Das Tanzrad oder Die Lust und Mühe eines Daseins, Frankfurt/M. [u. a.] 1979
  • Das Hans-Leip-Buch, Hamburg 1983
  • Trischen, Hamburg 1989
  • Noch ist die Sonne wach, Hamburg 1990
  • Über die Kunst des Erzählens und weitere Vorträge, Hamburg 1991
  • Kurzgedichte, Hamburg 1992
  • Himmel über Pellworm, Hamburg 1993
  • Sieben Lieder der Hilgesill, Hamburg 1994
  • Fenster überm Strom, Hamburg 1995
  • Tage- und Nächtebuch der Hamburger Puppenspiele, Kiel 2005

Ausstellungskataloge

  • Hans Leip als Zeichner und Maler, Hamburg 1969

Herausgeberschaft

  • Der Almanach der Götzenpauke, Hamburg 1921
  • Die silbergrüne Dschunke, Hamburg 1927
  • Kursfreies Logbuch, Hamburg 1929
  • Die Gauklerschaukel, Hamburg 1930
  • Das Hapagbuch von der Seefahrt, München 1936
  • Die schwebende Jungfrau und andere Spiele, Stuttgart 1942
  • Detlev von Liliencron: Gedichte, Stuttgart 1945
  • Das Meer, München 1957

Literatur

  • Rolf Italiaander (Hrsg.): Hans Leip, Hamburg 1958
  • Helmut Glagla: Hans Leip, Hamburg 1983
  • Hans Leip ahoi, Hamburg 1988
  • Hans Leip und die Hamburger Künstlerfeste, Katalog der Ausstellung in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky, Herzberg 1993; ISBN 3-88309-042-5
  • Helmut Glagla: Impressionen von der „Himmelsecke“, Hamburg 1997
  • Ortwin Pelc: Entwürfe zur „Hafenorgel“, Hamburg 1998
  • Ortwin Pelc: Hans Leip in Amerika, Hamburg 1999
  • Olaf Matthes: Die Plakate Hans Leips, Hans Leip im Plakat, Hamburg 2000
  • Rüdiger Schütt: Dichter gibt es nur im Himmel. Leben und Werk von Hans Leip - Biographie und Briefedition 1893-1948. Dölling und Galitz Verlag, Hamburg/München 2001, ISBN 3-935549-01-6
  • Roland Füssel: Gaukler, Dschunke, Klingelspiel, Hamburg 2002
  • Ortwin Pelc: Hans Leip und die Revolution 1918 in Hamburg, Hamburg 2003
  • Manfred Bosch: Hans Leip am Bodensee, Marbach am Neckar 2004
  • Liel Leibovitz: Lili Marlene : the soldiers' song of World War II. New York, NY 2009, ISBN 978-0-393-06584-8

Fußnoten