Verklungene Melodie

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FILM

Verklungene Melodie.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Verklungene Melodie
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1936
Laufzeit: 98 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Universum-Film AG
Erstverleih: UFA-Filmverleih GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Viktor Tourjansky
Drehbuch: Emil Burri
Produktionsleitung: Ulrich Mohrbutter
Musik: Marta Linz
Ton: Carl-Erich Kroschke
Kamera: Günther Rittau
Standfotos: Otto W. Schulz
Bauten: Max Mellin,
Hermann Asmus
Maske: Emil Neumann,
Franz Siebert
Aufnahmeleitung: Alexander Schneider-Desnitzky
Herstellungsleitung: Ulrich Mohrbutter
Schnitt: Walter Fredersdorf
Besetzung
Darsteller Rolle
Brigitte Horney Barbara Lorenz
Willy Birgel Thomas Gront
Carl Raddatz Werner Gront
Vera von Langen Olga
Hans Brausewetter Steffken
Sylvia de Bettini Sonja
Erich Fiedler Freddy
Karl Platen Diener Karl
Bill-Bocketts Léon
Angelo Ferrari Kellner bei der Silvesterfeier
Charles Willy Kayser Ober im Berliner Nachtlokal
Achim von Biel Schmidt, Thomas’ Sekretär
Jens von Hagen Mädchen bei Barbara
Hilde Heinrich Krankenschwester
Carl Merznicht Assistenzarzt
Pia Mietens Ein Gast bei Olga, die sich nach Thomas erkundigt
Michael von Newlinski Französischer Sergeant am Flughafen
Hans Joachim Roedelius Der kleine Bobby, Barbaras Söhnchen
Theodor Thony Französischer Flugpassagier
Theodor Thony Französischer Flugpassagier
Stella Textor Französische Flugpassagierin
Jur Arten 1. Silvesterfeiernder in New York
Max Harry Ernst 2. Silvesterfeiernder in New York
Ellen Gutschmidt 3. Silvesterfeiernder in New York
Karl Georg Zaengel „Mexikanischer“ Silvesterfeiernder in New York
Jac Diehl Mitarbeiter Steffkens im Redaktionsbüro
Charlie Albert Huber Mitarbeiter im Redaktionsbüro
Karl Morvilius Pressefotograf bei Thomas’ u. Barbaras Ankunft in Berlin
Walter Steinweg Reporter
Charly Berger 1. Direktor der Firma Thomas Gronts
Alfred Karen 2. Direktor der Firma Thomas Gronts
Mohamed Husen Zeitungsverkäufer in New York
Louise von Krogh Mädchen bei Barbara
Andrews Engelmann Casiez
Boris Alekin
Ernst Behmer
Werner Funck
Josef Karma

Verklungene Melodie ist ein deutscher Spielfilm von 1938. Die Dreharbeiten fanden vom Oktober bis Dezember 1937 in Algerien (Algier, Bisra), Berlin und Neuyork statt. Die Uraufführung war am 25. Februar 1938 im Gloria-Palast in Berlin.

Weitere Titel

  • Mitternachtswalzer (Arbeitstitel)
  • Der weite Weg

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.
Hörst Du Mitternacht schon?
Es flieht die Zeit!
Was mein Herz sich erträumt
Liegt so weit, so weit.
Aus dem dämmernden Licht
Hebt sich hell Dein Gesicht.
Warum siehst Du mich nicht,
Sag', warum gehst Du davon?

Dreimal führt das Geschick zwei Menschen zusammen; eine Melodie erklingt lockend und leise, daß der Mann sie erst kaum versteht. Aber sie bleibt haften und klingt wieder auf, mächtig und voll tragischer Wucht, als es - - zu spät ist.

Afrika

Über dem kleinen Flugplatz von Sandar mitten in der Sahara brütet unerbittlich die Sonne. Ein Flugzeug landet, es gehört Thomas Gront, dem deutschen Großindustriellen, der eilig nach Berlin zurück will, um seinen Konzern vor den Folgen der New-Yorker Börsenkatastrophe zu schützen. Noch heute will er weiter mit dem fahrplanmäßigen Postflugzeug der Air Afrique, das soeben ankommt. Unter den Fluggästen ist eine junge Deutsche, Barbara Lorenz. Die Reise soll gleich weitergehen. Aber höhere Gewalt tritt dazwischen. Einer der gefürchteten Sandstürme der Sahara ist gemeldet, und der Pilot lehnt die Verantwortung für den Weiterflug ab. Thomas Gront ist sofort entschlossen, mit seinem Flugzeug auf eigene Verantwortung zu starten. Er muss nach Berlin, seine Arbeit, sein Lebenswerk ist gefährdet, wenn er selbst nicht an Ort und Stelle ist. Als sein Flugzeug startbereit gemacht wird, spricht Barbara Lorenz ihn an. Auch sie muß dringend nach Berlin, ihr Kind ist krank, jede Stunde ist kostbar. Thomas willigt ungern ein, die Verantwortung ist zu groß.

Dann starten beide und schweben dahin ganz allein über der weiten schaurigen Sandwüste. Der Sandsturm nähert sich mit rasender Schnelligkeit. Thomas kann ihn nicht mehr umgehen.

Also durch! Es ist vergeblich, der Sand dringt ins Getriebe des Motors, die Maschine sackt ab und landet krachend im Sande. Zwei Menschen sind allein in der Wüste. Thomas erfährt jetzt, daß Barbara gar nicht verheiratet ist, sie hat auch kein Kind, sie wollte nur nach Berlin, um dort Schauspielerin zu werden. Einen längeren Aufenthalt in Sandar hätten ihre Geldmittel nicht ausgehalten. - Vier Augen spähen in die unendliche Sandwüste, der Durst quält die Verlassenen, aber die Frau ist stark, eisern beherrscht sie sich, er soll trinken, er, mit dem sie vielleicht sterben wird, der Mann, den sie liebt, ohne es noch recht zu wissen. Tage vergehen, Thomas leidet schwer, aber Barbara versagt nicht. Und dann kommt die Rettung.

Berlin.

Nur Dich allein hab' ich geliebt.
Nur mit Dir vermag ich glücklich zu sein.
Was es an Leid und Sehnsucht gibt,
Nur Dir, Dir gehört mein Herz, Dir allein!

Werner Gront, Thomas Bruder, ist eine weiche Künstlernatur. Als die Nachricht kommt, daß Thomas mit dem Flugzeug in der Wüste verschollen ist, kann er die Zügel nicht ergreifen. Ein übler Journalist namens Steffken schädigt den Konzern durch sensationelle Nachrichten: Thomas Gront verschollen! Warum? Weshalb? Und zusammen mit einer Frau! Sollten da nicht Zahlungsschwierigkeiten... - Mit einer Frau! Thomas Freundin, die schöne Olga, wird hellhörig. Wer ist diese Frau?

Sie weigert sich, Werner Gront für seine Hilfsaktion Geld zu geben und dafür ihr herrlichen Perlen herzugeben, die Thomas ihr geschenkt hat. Die Lage ist kritisch. Da trifft Thomas ein, und mit einem Schlage hat alles ein anderes Aussehen. Kopf über stürzt er sich in die Arbeit, Werner soll sich um Barbara Lorenz kümmern. Schauspielschule was sie soll natürlich in der Gronsschen Villa wohnen und an allem teilhaben, aber es gibt jetzt Wichtigeres. Der Konzern muß wieder sicher und fest dastehen. Barbara ist enttäuscht. Sie liebt Thomas mit alter Kraft ihres Herzens und sieht, wie er keine Zeit für sie hat, wie die Geschäfte ihn ganz ausfüllen, wie sein Herz nur der Arbeit gehört. - Olga versucht mit Steffkens Hilfe vergeblich, Thomas wieder für sich einzufangen. -

Doch einmal kommt ein Abend, wo ein Lied erklingt, ein Abend voll weicher Stimmung. Thomas will sich endlich einmal freimachen für kurze Zeit, an die Rievera soll es gehen mit Barbara und Werner. Man stößt an mit Champagner auf das kommende Glück -, da sagt Barbara dem geliebten Manne, wie es um sie steht, daß sie Thomas liebt, mehr als ihr Leben. Und er? Gütig lächelnd hört er das heiße Geständnis. Gut! Er will Barbaras Freund bleiben, er hat sie ja auch gern, aber binden kann er sich nicht, er muss frei sein. frei sein für seine Arbeit. Weinend, zu Tode verletzt, flüchtet Barbara. Thomas und Werner, der Barbara schwärmerisch liebt, stehen sich feindlich gegenüber. Werner beleidigt den Bruder, der schlägt ihm ins Gesicht. Dann eilt Tomas hinauf in Barbaras Zimmer, denn es dämmert ihn, welch herrliches Geschenk er lässig zurückgewiesen hat. Das Zimmer ist leer, Barbera ist fort.

New York

Was auch zerbricht, meine Welt, mein Geschick,
Du bis mein Traum, Du mein einziges Glück.
Nur Dich allein hab' ich geliebt.
Komm doch! Dir gehört mein Herz, Dir allein!

Jahrelang hat Thomas vergeblich nach Barbara gesucht, dann gab er es auf. In New York, im Trubel einer Geschäftsstrasse sieht er plötzlich eine Frau. Es ist Barbara. Das Wiedersehen ist herzlich und voller Freude. Beide sehen sich in die Augen und wissen, daß sie sich immer noch lieben und zueinander gehören. - Barbara hat einen Musiker geheiratet, der auf einer Konzertreise in Chicago ist. Thomas sieht ihren kleinen Jungen und kann ihr hilfreich beistehen, als das Kind erkrankt. Dann aber heißt es Abschied nehmen. Noch einmal erklingt das sehnsüchtige Lied. Wieder hält Thomas die geliebte Frau in den Armen.

Leidenschaftlich verspricht sie, ihm zu folgen, alles im Stich zu lassen. - Aber es ist zu spät. An dem Bettchen ihres Kindes fühlt sie, wohin sie gehört und wo sie bleiben muß, um sich selbst noch achten zu können. Der große Ozeandampfer gleitet langsam fort vom Pier in New York. Am eisernen Ufergitter steht eine Frau, weinend sieht sie auf den geliebten Mann, den das Schiff fortführt. Die Bordmusik spielt das alte Lied: „Muss i denn, muss i denn zum Städtle hinaus...“ Es ist aus! Eine Melodie ist für immer verklungen! Verklungen.


Filmausschnitt