Reiter, Hans (1920)

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Hans Reiter (Lebensrune.png 20. April 1920 in Feldkirchen in Kärnten; Todesrune.png gefallen 15. August 1944 bei Saint-Clair-de-Halouze, Frankreich) war ein deutscher Offizier der Waffen-SS, zuletzt SS-Untersturmführer und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.

Ritterkreuz

Als die britische Armee am 14. Juli 1944 einen Großangriff auf den Verteidigungsabschnitt der 10. SS-Panzer-Division „Frundsberg“ begann, war das erklärte Ziel, die Eroberung der von den Deutschen gehaltenen Höhe 112 zu erobern. Eine Nebelwand und eine schwere Artilleriebelegung ging zum Angriff voraus. Die „Frundsberg“ blieb standhaft und konnte jeden Ansturm abwehren, auch weil die eigene leichte Artillerie nicht unter Munitionsmangel litt, wie dies ansonsten oft der Fall war. Ebenfalls stand der Division die schlagkräftige schwere SS-Panzer-Abteilung 102 zur Verfügung, denn war der Feind an Mensch und Material um ein vielfaches überlegen. Die SS-Panzer-Division „Frundsberg“ erlitt schwere Verluste, der Blutzoll war sehr hoch. Am 15. Juli 1944 erreichte nun auch die Divisionsreserve den Kampfraum: das I. Bataillon/SS-Panzergrenadier-Regiment 21 (St. Honorine), die SS-Panzer-Aufklärungs-Abteilung 10 (Hamars, 5 km Nordwest von Thury-Harcourt) und das II. Bataillon/Infanterie-Regiment 980 an der rechten Flanke der SS-Division.

Am 16. Juli 1944 versuchte es der Feind erneut, und wieder mit Nebelwerfen, schwerer Artillerie und massenhaft Flammenwerfer, gelang es ihm, die deutsche HKL zu durchstoßen. SS-Untersturmführer Hans Reiter warf seine Stabskompanie, und, wie schon in den schweren Kämpfen der Nacht zuvor, blieben seine Männer und er an diesem frühen Morgen unbesiegt. Ihre Linie hielt stand, aber die Nachbarkompanie brach ein. Nun sammelte Reiter alle versprengte Infanteristen bzw. Panzergrenadiere und ließ einen Abwehrkreis bilden. Er war zwar umzingelt, aber am Nachmittag des 16. Juli ließ er zum Gegensturm antreten. Die aufgrund von starken Verlusten dezimierte Kompanie durchbrach den Ring des Feindes und stellte wieder Fühlung mit den eigenen Truppen her. Während dieser Kämpfe zerstörte die Kompanie „Reiter“, wie sie nun ehrfurchtsvoll genannt wurde, einen Churchill- und zwei Sherman-Panzer, dazu zwei gepanzerte Artillerieschlepper, sieben Munitionsanhänger, zwei Lkw und zwei Panzerabwehrkanonen. Der größte Erfolg war jedoch die beinahe vollständige Vernichtung von drei verstärkten Feindkompanien, die mit Artillerieunterstützung, aber auch MG-Flankenschutz Reiters Stellungen vergeblich angriffen. Nur Reste konnten fliehen. Divisionskommandeur Heinz Harmel war derart erfreut, daß er noch am selben Tag Reiter zur namentlichen Nennung im Wehrmachtbericht vorschlug.

Am Ende des Tages stellte es sich heraus, daß die Höhe nicht nur durch Kompanie „Reiter“ vorerst gehalten werden konnte, sondern auch daß die schon versammelten Truppen zum Entsatz der eingekesselten Kompanie „Reiter“ nun frei wurden und dem östlichen Abschnitt des Bataillons „Bastian“ zugeführt werden konnte, wo dann die deutsche HKL wieder geschlossen wurde. Nun schlug Harmel SS-Untersturmführer Reiter für das Ritterkreuz vor, das er jedoch aufgrund seines frühen Heldentodes erst posthum (23. August 1944) erhielt.

In der Nacht vom 16. auf den 17. Juli 1944 umging der Feind die Höhe 112 und stieß um 2.00 Uhr mit Flammenwerferpanzer (Crocodile MKIV) und Gefechtsfeldbeleuchtung gegen Maltot (8,5 km südwestlich von Caen) vor, wo das Bataillon „Schulz“ des SS-Panzergrenadier-Regiments 22 schwere Verluste erliit und eingekesselt wurde, allerdings dann von der erbittert angreifenden SS-Panzer-Aufklärungs-Abteilung 10 befreit wurde. Fontaine-Henry, seit Tagen in der Hand der 10. SS-Panzer-Division „Frundsberg“, war nun endgültig verloren und ein Korridor gen Osten hatte sich für den Feind geöffnet.

Tod

Reiter fiel an der Invasionsfront als Führer der Stabs-Kompanie/SS-Panzergrenadier-Regiment 21 „Frundsberg“. Da seine Überreste in einem Kriegsgrab nicht einwandfrei identifiziert werden konnten, ruht er vermutlich unter den Unbekannt auf der Kriegsgräberstätte in Champigny-St.André.[1]

Auszeichnungen (Auszug)

SS-Beförderungen

Fußnoten

  1. Die Kriegsgräberstätte entstand während der Kämpfe im August 1944 beim Vormarsch alliierter Truppen auf Paris und die Seine. Der VS-amerikanische Gräberdienst bestattete an dieser Stelle auf zwei großen Gräberfeldern eigene sowie deutsche Gefallene. In den ersten Nachkriegsjahren wurden die VS-amerikanischen Toten auf den amerikanischen Soldatenfriedhof St. Laurent-sur-Mer überführt. Das verbliebene deutsche Gräberfeld wurde später von den französischen Behörden durch Zubettung weiterer deutscher Gefallener aus verstreuten Feldgräbern und aus kleinen Gräberanlagen erweitert. Hierzu gehören auch alle Wehrmachtstoten, die während der deutschen Besatzungszeit auf dem Pariser Zivilfriedhof Ivry bestattet worden waren. Nach Abschluß des Kriegsgräberabkommens mit Frankreich erfolgten im Frühjahr 1959 durch den Umbettungsdienst des Volksbundes weitere Zubettungen deutscher Gefallener aus den Departements Eure, Orne, Seine-Maritime, Eure-et-Loire und Seine-et-Oise.