Voß, Hans
Hans Voß ( 28. April 1894 in Schellhorn; 29. Mai 1973 in Eutin) war ein deutscher Unteroffizier der Kaiserlichen Marine sowie Ingenieuroffizier der Reichsmarine und der Kriegsmarine, zuletzt Konteradmiral (Ing.) im Zweiten Weltkrieg. Ob er mit Vizeadmiral Hans-Erich Voß verwandt war, ist wahrscheinlich, aber unbekannt.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Voß trat am 6. August 1914 zu Beginn des Ersten Weltkriegs als Kriegsfreiwilliger und Marine-Ingenieur-Anwärter in die Kaiserliche Marine ein. Bis 28. Dezember 1914 diente er in der II. Werftdivision in Wilhelmshaven und kam anschließend auf den Kleinen Kreuzer SMS „Arcona“. Er diente u. a. auf der SMS „Breslau“ und kämpfte an der Seite des Schlachtkreuzers SMS „Goeben“ in der Mittelmeerdivision. Als die SMS „Breslau“ (Midilli) 1918 versenkt wurde, fielen 331 deutsche und türkische Besatzungsmitglieder. Die 162 Überlebenden, unter denen auch Marine-Ingenieur-Applikant Voß war, wurden von einem Zerstörer der Royal Navy aufgegriffen und gefangengenommen. Vom 20. Januar 1918 bis zum 30. September 1919 war Voß anschließend in britischer Kriegsgefangenschaft.
Er diente des weiteren bei der I. Werftdivision, war Ausbilder der Marineschule B, Wachingenieur auf dem Leichten Kreuzer „Berlin“, Adjutant der Marineschule Kiel und vom 2. März 1926 Wach-, ab 26. Februar 1929 Leitender Ingenieur auf dem Kleinen Kreuzer „Nymphe“.[1] In den Jahren 1930 bis 1932 war er E-Hilfsmaschinen- und Leckingenieur auf dem Leichten Kreuzer „Emden“. Ab dem 23. Februar 1932 diente er als Kompaniechef der Marineschule Friedrichsort und ab dem 26. September 1934 als Leitender Ingenieur (LI) auf dem Leichten Kreuzer „Leipzig“. Vom 2. September 1935 bis 25. Oktober 1938 war er Stabsoffizier im Stab der Marineschule Wesermünde.
Vom 26. Oktober 1938 bis zum 5. Juli 1943 war er Referent in der Operationsabteilung der Seekriegsleitung (SKL). Anschließend war er als Chef im Oberwerftstab Ostland tätig und wurde am 11. Oktober 1944 zum Höheren Kommandeur der Kriegsschiffbaulehrabteilung ernannt. Zuletzt war er ab 1. April 1945 Chef des Oberwerftstabes im Marineoberkommando Norwegen. Am 1. Juli 1945 kapitulierte er vor britischen Truppen in Oslo, Norwegen und war bis zum 21. Februar 1948 in britischer Gefangenschaft. Zuerst war er im Camp 1, am 9. Januar 1946 wurde er in das Island Farm Special Camp 11 verlegt, am 5. Februar 1948wurde er dann in das LDC (London District Cage) verlegt, dann nach Deutschland transportiert, den VS-Amerikanern übergeben, wo er weitere Verhöre durchlebte, um dann schließlich endgültig entlassen zu werden.[2]
Familie
Voß war zweimal verheiratet. Mit seiner ersten Frau hatte er drei Kinder, seine zweite Frau Irmgard brachte zwei weitere Kinder mit in die Ehe. Nach dem Krieg und der Kriegsgefangenschaft lebte die Familie in Eutin, Schleswig-Holstein, wo er sich zuletzt liebevoll um die 13 Enkelkinder bemühte.
Beförderungen
- Marine-Ingenieur-Anwärter: 6. August 1914
- Marine-Ingenieur-Applikant: 30 August 1917
- Marine-Ingenieur-Oberapplikant: 1 März 1920
- Fähnrich zur See (Ing.): 13 November 1920
- Leutnant (Ing.): 8 April 1921
- 12 Januar 1922 neues RDA vom 8. April 1921 erhalten
- 29. März 1922 neues RDA vom 1. April 1921 erhalten
- Oberleutnant (Ing.): 1 Februar 1923
- Kapitänleutnant (Ing.): 1 April 1929
- Korvettenkapitän (Ing.): 1 Oktober 1934
- Fregattenkapitän (Ing.): 1 Oktober 1937
- Kapitän zur See (Ing.): 1 Januar 1940
- Konteradmiral (Ing.): 1. Januar 1944
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914) II. Klasse
- Königlich Preußische Dienstauszeichnung, III. Klasse
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. Klasse (1914)
- Eisernes Kreuz (1939) 1. Klasse
- Flotten-Kriegsabzeichen
Fußnoten
- Geboren 1894
- Gestorben 1973
- Deutscher Konteradmiral
- Militärperson (Kaiserliche Marine)
- Freikorps-Mitglied
- Korvettenkapitän (Reichsmarine)
- Konteradmiral (Kriegsmarine der Wehrmacht)
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Träger des Eisernen Kreuzes II. Klasse (1914)
- Träger des Eisernen Kreuzes 1. Klasse
- Kriegsgefangener