Heinrici, Hans-Joachim

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Ritterkreuzträger Hauptmann Heinrici, Ostpreußen 17. Februar 1945

Hans-Joachim Heinrici (Lebensrune.png 16. April 1918 in Berlin-Charlottenburg; Todesrune.png 8. Oktober 2011 in Hamburg) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, er war zuletzt Hauptmann des Heeres, Grenadier und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg sowie zuletzt Oberstleutnant der neu gegründeten Bundeswehr in der Nachkriegszeit.

Werdegang

Leutnant Heinrici

Zweiter Weltkrieg

Ritterkreuzverleihung

Ritterkreuzträger der OdR (von links): Heinz Rökker, Waldemar von Gazen, Hans-Joachim Heinrici und Günter Halm.
Heinrici als Mitglied der OdR in Bad Reichenhall, Oktober 2007

Am 14. Februar 1945, nach Eingang des Funkspruches, legte der Regimentskommandeur Heinrici ein EK 2. Klasse am langen Band um den Hals seines Bataillonsführers. Es gab keine Zeit für ein festlicher Appell, doe Kämpfe Mehlsack – Zinten – Heiligenbeil tobten unaufhörlich. Die eigentliche Ritterkreuzverleihungszeremonie für Heinrici fand am 17. Februar 1945 statt. Das Ritterkreuz erhielt er dann im Original, was 1945 nur noch selten geschah, aus den Händen des Kommandierenden Generals des VI. Armee-Korps, General der Infanterie Horst Großmann, in Ostpreußen.

„Hauptmann Heinrici, Bataillonskommandeur einer niedersächsischen Infanterie-Division, wurde beim Vorstoß seiner Division nach Westen südlich Liebstadt von starken Feindkräften am 27. Januar 1945 abge­drängt. Es gelang ihm nicht, den Anschluß an die Division zu bekommen. Über die Lage durch Funk orientiert, faßte er den Entschluß, mit seinem Bataillon den russischen Einschließungsring zu sprengen und den Anschluß zu erzwingen. Seinen Männern ein Beispiel an Tapferkeit, führte er das Bataillon geschlossen mit allen Waffen und allen transportfähigen Verwundeten in siebentägigen Märschen durch den feindlichen Ring. Immer wieder griff er feindliche Verbände an, zersprengte sie und fügte ihnen schwere Verluste zu. Nach Erreichen der eigenen Front wurde das Bataillon bei einer anderen Division sofort wieder eingesetzt und bewährte sich in weiteren vier schweren Kampftagen in Angriff und Abwehr glänzend unter der Führung von Hauptmann Heinrici. Seiner Entschlußkraft und hervorragenden Tapferkeit ist es zuzuschreiben, daß durch den Einsatz des Bataillons die Entscheidung in schwerster Krisenlage herbeigeführt und die russischen Angriffe abgeschlagen werden konnten.“[1]

Nachkriegszeit

Bundeswehr

Nach Krieg und Kriegsgefangenschaft trat Heinrici am 2. November 1956 in die neue Bundeswehr ein, war u. a. Kompaniechef und stellvertretender Kommandeur des Panzergrenadierbataillons 162 und wurde am 30. September 1974 in den Ruhestand verabschiedet.

„Der Technische Dienst lief ebenfalls, wie die folgende Panne belegt, noch nicht ganz reibungslos ab. Oberstleutnant a. D. Hans Joachim Heinrici erinnert sich an einen zum Glück glimpflich verlaufenen Unfall:
Nachdem das Bataillon die neue Kaserne in Husum bezogen hatte, wurde festgestellt, dass die Wasseranschlüsse im Technischen Bereich nachgerüstet werden mussten. Bis dahin wurde das Waschen der Fahrzeuge vor den Unterkünften erlaubt. Als ein Soldat der 2./162 eines Sonnabends beim Waschen seines Unimogs aus dem Führerhaus einen Reinigungslappen holte, sprang der Motor aus nie geklärter Ursache an, und das Fahrzeug setzte sich in Bewegung. Der Unimog gewann an Geschwindigkeit und hielt auf den großen Abwasserkanal am Kasernenzaun zu. Der Kraftfahrer war derart verdattert, dass er nicht mehr auf den Wagen springen konnte, um ihn zu lenken oder zum Stehen zu bringen. Das Fahrzeug stürzte in den Kanal – Totalschaden. Von technischen Sachverständigen anschließend durchgeführte Versuche ergaben, dass nach unendlichen Nachstellungen des Vorganges sich dieselbe Situation ergab, wie an dem besagten Wochenende. Keine Schuld des Soldaten! Zu dieser Zeit erhielt das Bataillon den Auftrag, Stellungen an den Übergängen des Nord-Ostsee-Kanals in einem festgelegten Abschnitt zu erkunden.
Diese Aufgabe hatte ich als S 3 und stellvertretender Bataillonskommandeur gerade abgeschlossen, als ich mich beim Stab 6. Panzergrenadierdivision in Neumünster zu einer Besprechung zu melden hatte. Vom stellvertretenden Divisionskommandeur, Brigadegeneral Markert, wurde ich zum Mittagessen an seinen Tisch gebeten. (Man muss wissen, dass er ein wortkarger, strenger Vorgesetzter war. Von ihm wurde das Histörchen berichtet, dass sein Kraftführer während einer Dienstreise nach der Fahrtroute fragte, worauf der General geantwortet haben soll: ‚Reden Sie nicht soviel!‘). Während der Vorsuppe sprach mich der General Markert mit den Worten an: ‚Was macht der Kanal?‘ Ich begann von den Erkundungsergebnissen an den Kanalübergängen zu berichten, wurde aber sofort unterbrochen mit den Worten: ‚Ach Unsinn! Ich meine die Situation am Abwasserkanal in der Husumer Kaserne.‘ Daran hatte ich wirklich nicht gedacht, dass der stellvertretende Divisionskommandeur mehr an unserem Abwasserkanal als an dem Ergebnis zur Sicherung der Übergänge am Nord-Ostsee-Kanal interessiert sein könnte.
Natürlich kamen in jenen Tagen auch der Spaß und die Geselligkeit nicht zu kurz. Ein Beispiel dafür ist die folgende Episode: Am 12.2.1960 wurde im Rahmen eines Unteroffizierabends der 1. Kompanie der Kompaniechef, Major Joachim Heinrici, vom Kompaniefeldwebel und 1. Vorsitzenden des Unteroffizierkorps, Feldwebel Harry Härtel zum ‚Feldwebel h. c.‘ befördert. Major Heinrici, als gebürtiger Berliner stets zu Späßen bereit, nahm diese hohe Ehrung dankend entgegen. Wie es sich zu dieser Zeit gehörte, musste zum Zeichen der Zugehörigkeit und des Stehvermögens ein delikater Imbiss und ein nicht minder ‚wohl-schmeckender‘ Trunk zu sich genommen werden. Major Heinrici meisterte dieses bravourös, indem er, auf einem Stuhl stehend, sich Imbiss und Trunk vom Feldwebel Härtel und dem 2. Vorsitzenden, Oberfeldwebel Kurt Engler, servieren ließ. Hierbei bezog er die Handlanger mit ein; denn das Ganze wurde nun gerecht durch drei geteilt. Später nahm Feldwebel h. c. Heinrici (mit eigens für ihn gefertigten Aufsteckschlaufen, die heutigen gab es noch nicht) an jedem weiteren Unteroffizierabend teil, er gehörte von nun an dazu.“ — Chronik des Panzergrenadierbataillons 162

Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger

Als Mitglied der OdR nahm Heinrici stets an den jährlichen Treffen teil, letztmalig im Oktober 2007 in Bad Reichenhall.

Tod

Oberstleutnant a. D. Heinrici, zuletzt wohnhaft in Hamburg-Altona, litt nach 2008 zunehmend an gesundheitlichen Einschränkungen, zog sich ins Private zurück und verstarb 2011.

Auszeichnungen (Auszug)

Bildergalerie

Fußnoten