Grabert, Herbert

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Dr. habil. Herbert Grabert

Herbert Grabert (Lebensrune.png 17. Januar 1901 in Berlin-Lichtenberg; Todesrune.png 2. August 1978 in Tübingen) war der Gründer und langjährige Leiter des patriotischen Grabert-Verlages.

Wirken

Grabert war der Sohn eines Lehrers. Sein Abitur legte er am Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin ab. Nach dem Ersten Weltkrieg diente er dem Garde-Kavallerie-Schützen-Korps. Grabert studierte ab 1922 an den Universitäten Berlin, Marburg und Tübingen Geschichte, Völkerkunde, evangelische Theologie und Psychologie. 1926 bestand er das erste theologische Staatsexamen. Außerdem legte er 1926 an der Deutschen Hochschule für Leibesübungen die Turn- und Sportlehrerprüfung ab. 1929 erwarb er bei Jakob Wilhelm Hauer den Doktorgrad an der Philosophischen Fakultät der Universität Tübingen. Ab Ende April 1928, noch vor dem Abschluß der Promotion, war er im Evangelischen Predigerseminar Soest/Westfalen. 1929 verzichtete Grabert endgültig darauf, in den Kirchendienst zu treten, nachdem es zum Bruch mit der Kirche gekommen war und er das Ordinationsgelübde nicht ablegen wollte. In den Jahren 1928 bis 1933 publizierte Grabert in dem freiprotestantischen Organ „Die Christliche Welt“, welches halbmonatlich erschien. Er gehörte zeitweise dessen Schriftleitung an.

Grabert wurde Anhänger und bald darauf führendes Mitglied der von Hauer mitbegründeten Deutschen Glaubensbewegung. Seit Januar 1934 war er Redakteur der von Hauer herausgegebenen Monatsschrift „Deutscher Glaube“, in der er auch regelmäßig selber publizierte.

1939 trat Grabert in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 7.291.699). Zeitweilig wurde Grabert von der Alfred-Rosenberg-Stiftung unterstützt. Von Oktober 1939 bis April 1940 war er Soldat am Westwall. Von Juli 1940 bis 1941 war er als Regierungsrat in der Wehrmachtsverwaltung tätig, wo er mit Eignungsprüfungen des Offiziersnachwuchses befaßt war. 1940 habilitierte er sich in Würzburg und wurde Dozent für Religionswissenschaft und Weltanschauungskunde an der Philosophischen Fakultät der Universität Würzburg.

Während des von England 1939 entfesselten europäischen Krieges, der durch den Eintritt der USA zum Weltkrieg wurde, war er außerdem in Alfred Rosenbergs Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete tätig. Auf Anordnung des Ministeriums war Grabert 1942 Referent für Wissenschafts- und Hochschulfragen beim Generalkommissar Riga. 1943 erfolgte seine Entlassung aus der Wehrmacht.[1] Ende 1944 diente er noch kurze Zeit beim Volkssturm.

Nachkriegszeit

Der Zusammenbruch von 1945 setzte seiner Hochschullaufbahn ein Ende und er war 17 Monate lang interniert. Daraufhin war er zeitweise als Uhrmacher und Vertreter tätig. Er wurde, wie zwischenzeitlich viele seiner Weggefährten, aus dem akademischen Leben durch Berufsverbot verbannt. Anfang der 1950er Jahre begann er damit, Schicksalsgenossen im „Verband der nicht-amtierenden (amtsverdrängten) Hochschullehrer“ zu sammeln. Dabei übernahm er das Amt des geschäftsführenden Vorsitzenden.

Später wurde er verlegerisch und revisionistisch aktiv. Als Stichworte seien genannt Verlag und Zeitschrift Deutsche Hochschullehrer-Zeitung (DHZ, seit 1953), das Institut für deutsche Nachkriegsgeschichte (IdN, seit 1958) und der Grabert-Verlag. Der Verlag wurde schon zu Lebzeiten (1972) von seinem Sohn Wigbert Grabert übernommen.[2]

1960 wurde Grabert vom 3. Strafsenat des Bundesgerichtshofes aufgrund seines Buches „Volk ohne Führung“ (1955) zu neun Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt.

Familie

Dr. Grabert heiratete 1929 seine Verlobte Josephine „Josi“ Freiin von Maydell. Sie stammte aus dem estländischen Baltenland und war die Tochter eines baltendeutschen Rittergutsbesitzers. Der Ehe entsprossen acht Kinder.

Werke (Auswahl)

  • Eine vergleichende Studie zur Psychologie der Mystiker und Psychopathen. Eine Gegenüberstellung und ein Vergleich. Diss. phil., Univ. Tübingen 1928, IX, 108 S., Kohlhammer, Stuttgart 1929 (Beiträge zur Philosophie und Psychologie H. 4)
  • Religiöse Verständigung. Wege zur Begegnung der Religionen bei Nicolaus Cusanus, Schleiermacher, Rudolf Otto und J. W. Hauer. VIII, 100 S., Hirschfeld, Leipzig 1932 (Bücher der Kommenden Gemeinde 2)
  • Der protestantische Auftrag des deutschen Volkes. Grundzüge der deutschen Glaubensgeschichte von Luther bis Hauer. 287 S., Georg Truckenmüller Verlag, Stuttgart und Berlin 1936
  • Der protestantische Auftrag des deutschen Volkes. Grundzüge der deutschen Glaubensgeschichte von Luther bis Hauer. 2., durch d. Anh. erw. Aufl., 320 S., Gutbrod, Stuttgart 1936
  • Krise und Aufgabe des völkischen Glaubens. 31 S., Nordischer Verlag Precht, Berlin 1937
  • Die völkische Aufgabe der Religionswissenschaft. Eine Zielsetzung. 60 S., Georg Truckenmüller Verlag, Stuttgart und Berlin 1938 (Forschungen zur deutschen Weltanschauungskunde und Glaubensgeschichte H. 1)
  • Der Glaube des deutschen Bauerntums. Eine weltanschauungskundliche und glaubensgeschichtliche Untersuchung. Bd 1., Georg Truckenmüller Verlag, Stuttgart und Berlin 1939
  • Hochschullehrer klagen an – Von der Demontage deutscher Wissenschaft, Göttinger Verlagsanstalt, Göttingen 1952 [3. erw. Aufl. 1954]
  • Wehrkraft im Zwiespalt – Zur Psychologie des Besiegten, Göttinger Verlagsanstalt, Göttingen 1952 [unter dem Pseudonym Hugo C. Backhaus]
  • Volk ohne Führung, Göttinger Verlagsanstalt, Göttingen 1955 [unter dem Pseudonym Hugo C. Backhaus; 2. Aufl. 1956]
  • Friedrich Grimm. Ein Leben für das Recht. Tatsachen und Dokumente zur Erinnerung an das Wirken eines großen Anwalts und Patrioten. In Zusammenarbeit mit Freunden Prof. Dr. Friedrich Grimms herausgegeben von Dr. habil. Herbert Grabert, Verlag der deutschen Hochschullehrer-Zeitung, Tübingen 1961
  • Sieger und Besiegte – Der deutsche Nationalismus nach 1945, Verlag der deutschen Hochschullehrer-Zeitung, Tübingen 1966
    • Sieger und Besiegte – Die deutsche Nation von den Freiheitskriegen bis zum Abwehrkampf gegen den Kommunismus, Grabert-Verlag, Tübingen 1973 [2. erw. Aufl.]
  • Das Geschichtsbuch als Umerzieher – Eine vom Institut für deutsche Nachkriegsgeschichte in Zusammenarbeit mit Geschichtslehrern veranstaltete Untersuchung deutscher Schulbücher herausgegeben von Dr. habil. Herbert Grabert, Verlag der deutschen Hochschullehrer-Zeitung, Tübingen 1966 (Veröffentlichungen des Instituts für deutsche Nachkriegsgeschichte 3)
  • Volk und Führung – Deutschlands Ringen um Einheit und Bestand, Grabert-Verlag, Tübingen 1977, ISBN 3-87847-036-3

Auszeichnungen (Auszug)

  • Ehrenurkunde für Freikorpskämpfer

Fußnoten

  1. Angela Treiber, Volkskunde und evangelische Theologie: die Dorfkirchenbewegung 1907–1945, Böhlau 2004, S. 388
  2. Gert Sudholt (Hg.): Deutsche Annalen 1979 – Jahrbuch des Nationalgeschehens, 1979, S. 236 f.