Schultze, Herbert
Herbert-Emil Schultze[1] ( 24. Juli 1909 in Kiel; 3. Juni 1987 in London, England während einer Besuchsreise, beigesetzt in Wilhelmshaven) war ein deutscher U-Boot-Kommandant im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Wirken
Schultze gehörte zur Mannschaft 30. Zusammen mit Karl-Friedrich Merten und Heinrich Lehmann-Willenbrock diente er auf den leichten Kreuzern „Leipzig“ und „Karlsruhe“. Seine U-Boot-Ausbildung absolvierte er von Mai 1937 bis Januar 1938 und war gleichzeitig bis August 1937 Vertretungskommandant des U-5. Von Januar 1938 bis März 1939 war Schultze Kommandant des U-2.
Nach einer Baubelehrung auf der Germaniawerft in Kiel übernahm er am 22. April 1939 das Kommando über das U-48. Bei seiner ersten von insgesamt acht Feindfahrten versenkte er neben zwei anderen Schiffen auch die „Firby“. Er erlangte Bekanntheit durch seinen über Funk an Winston Churchill abgesetzen Spruch:
- „cq – cq – cq – transmit to Mr. Churchill. I have sunk the British steamer ‘Firby’. Posit 59.40 North and 13.50 West. Save the crew, if you please. German submarine“.
Aufgrund einer Erkrankung mußte Schultze im Mai 1940 sein Kommando abgeben und verbrachte einige Zeit im Lazarett. Nach seiner Entlassung war er von Oktober bis Dezember 1940 stellvertretender Flottillenchef der 7. U-Flottille, bis er vom 17. Dezember 1940 bis zum 27. Juli 1941 erneut das Kommando über das U-48 übernahm.
Danach war er bis März 1942 Chef der 3. U-Flottille, um anschließend im Stab der Marinegruppe Nord zu dienen. Als Admiralsstaboffizier diente er von Dezember 1942 bis März 1944 beim Oberkommando der Marine. Von März bis Mai 1945 war er Kommandeur der Marineschule Schleswig.
Nach der „Befreiung“ war er bis August 1945 Kommandeur einer Wehrmachtsordnungsgruppe. Danach wurde er von den Alliierten als Kommandeur der Marineschule Mürwik eingesetzt. Er wurde Mitglied der Bundeswehr und verstarb 1987 auf einer Auslandsreise. Seine Grabrede hielt Otto Kretschmer, die u. a. folgenden Wortlaut enthielt:
- „Hochgeachtet von Freund und Feind, verehrt von seiner Besatzung, war Herbert Schultze ein vorbildlicher Seeoffizier bester Tradition.“
Schultze versenkte 26 Schiffe mit rund 171.000 BRT.
Beförderungen
- 9.10.1930 Seekadett
- 1.1.1932 Fähnrich zur See
- 1.4.1934 Oberfähnrich zur See
- 1.10.1934 Leutnant zur See
- 1.6.1936 Oberleutnant zur See
- 1.6.1939 Kapitänleutnant
- 18.3.1943 Korvettenkapitän (mit Wirkung zum 1.4.1943)
Bundeswehr
- 1.11.1956 Fregattenkapitän (mit Wirkung zum 2.7.1956)
- 1.7.1966 Kapitän zur See
Auszeichnungen
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung IV. Klasse am 2. Oktober 1936
- Olympia-Erinnerungsmedaille am 20. April 1937
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 25. September 1939
- 1. Klasse am 27. Oktober 1939
- U-Boot-Kriegsabzeichen (1939) mit Brillanten
- U-Boot-Kriegsabzeichen am 25. September 1939
- Brillanten am 15. Juli 1941
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub [2]
- Ritterkreuz am 1. März 1940 als Kapitänleutnant
- Eichenlaub am 12. Juni 1941 (15. Verleihung) als Kapitänleutnant
- Italienisches Kriegskreuz mit Schwertern am 24. Oktober 1941
- Namentliche Nennung im Wehrmachtbericht am 26. Februar 1940; 2. April und 12. Juni 1941
Quelle
- Busch / Röll: Der U-Boot-Krieg (Band 1) Die deutschen U-Boot-Kommandanten, Mittler-Verlag 1996, ISBN 3813205096
Siehe auch
- Die erfolgreichsten deutschen U-Boot-Kommandanten des Zweiten Weltkrieges
- Deutsche U-Boote im Zweiten Weltkrieg
Verweise
- 15. Eichenlaubträger Herbert Schultze, ritterkreuztraeger-1939-45.de
- Ritterkreuzträger Herbert Schultze
- Der Kommandant Herbert Schultze
Fußnoten
- Geboren 1909
- Gestorben 1987
- Deutscher U-Boot-Kommandant im Zweiten Weltkrieg
- Deutscher Kapitän zur See
- Marineoffizier (Deutschland)
- Leutnant zur See (Reichsmarine)
- Korvettenkapitän (Kriegsmarine der Wehrmacht)
- U-Boot-Kommandant (Kriegsmarine der Wehrmacht)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Militärperson (Deutscher Seeverband 1945–1956)
- Erwähnung im Wehrmachtbericht
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Kapitän zur See (Marine der Bundeswehr)