Dirksen, Herbert von

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Dr. jur. Herbert von Dirksen

Eduard Willy Kurt Herbert Dirksen, ab 1887 von Dirksen (Lebensrune.png 2. April 1882 in Berlin; Todesrune.png 10. November 1955 in München), war ein deutscher Jurist, Reserveoffizier, Diplomat, Botschafter, Autor und Gutsherr (bis 1945) auf Gröditzberg. Nach Kriegsende und dem Verlust seines Besitzes, wobei er von der Waffen-SS vor russischer Gefangenschaft gerettet und evakuiert wurde, ließ sich von Dirksen in Bergen in Oberbayern nieder.

Leben und Wirken

Herbert von Dirksen am japanischen Kaiserhof, 1933

Von Dirksen machte 1900 sein Abitur, studierte als Korporierter Rechtswissenschaften, promovierte in Rostock und war anschließend im preußischen Justiz- und Verwaltungsdienst tätig, von dem er sich 1907/08 für eine Weltreise beurlauben ließ. Als Leutnant der Reserve leistete von Dirksen im I. Weltkrieg vom 2. August 1914 bis 8. Oktober 1915 aktiven Militärdienst. Danach wurde er in die Abteilung Handel und Gewerbe beim Generalgouverneur für Belgien in Brüssel abkommandiert. Seit Januar 1916 leitete er das Zivilkommissariat in Namur. Durch Vermittlung Eduard von der Heydts kam er 1917 an die Englische Hilfsstelle bei der Gesandtschaft in Den Haag. Nach Kriegsende entschloß er sich, weiter im Diplomatischen Dienst zu verbleiben. Einer anfänglichen kommissarischen Tätigkeit an der deutschen Gesandtschaft in Kiew folgten Verwendungen im Auswärtigen Amt, Abt. IA (Politik), bei der Diplomatischen Vertretung Warschau und wieder im Auswärtigen Amt in der Abt. IVa (Osteuropa und Skandinavien). Auch nahm von Dirksen als deutscher Vertreter an der Locarno-Konferenz teil. 1923 wurde er zum Generalkonsul in Danzig ernannt, bevor er ab 1925 wieder Aufgaben in der Abteilung IV im Auswärtigen Amt in Berlin wahrnahm.

Im November 1928 konnte sich von Dirksen bei internen Auseinandersetzungen im Auswärtigen Amt durchsetzen und wurde zum Botschafter in Moskau ernannt. Er strebte dabei eine deutsch-russische Zusammenarbeit an, um die Fesseln des Versailler Diktats zu lösen. Als Botschafter in Japan (ab 1933) förderte er das deutsch-japanische Bündnis (sein Nachfolger dort wurde Eugen Ott) und wurde 1938 Nachfolger von Ribbentrop als Botschafter in Großbritannien. Er bemühte sich um einen deutsch-britischen Ausgleich und stellte sich der antideutschen Hetze der Kreise um Churchill, soweit es möglich war, entgegen. Nach der britischen Kriegserklärung an das Reich verließ er England und zog sich 1940 auf eigenen Wunsch ins Privatleben zurück. Nach Kriegsende stuften ihn die alliierten Besatzer als „Entlasteten“ ein. Dirksen unterstützte nach dem Krieg die Politik Adenauers nach Westbindung und starb 1955 in München.[1]

Nachlaß

„1949 vermachte der ehemalige deutsche Botschafter Dr. Herbert von Dirksen seine Privatbibliothek der USB Köln. Die Bibliothek umfasst über 1.500 Bände, die vorwiegend Geschichte, Literaturgeschichte und Handelsrecht betreffen. Daraus heben sich einige Bücher zur Diplomatiegeschichte hervor, weiterhin Werke der politischen und historischen Landeskunde, die sich insbesondere auf den ostasiatischen Raum beziehen. Neben Biographien bekannter Persönlichkeiten und Literatur zur Geschichte des 20. Jahrhunderts beinhaltet die Bibliothek Broschüren und Flugschriften zu damals aktuellen politischen Geschehnissen. Die Literatur entstammt in der Hauptsache dem frühen 20. Jahrhundert.“

Familie

Abstammung

Herbert von Dirksen entstammt einer Familie aus Westpreußen; sein Vater war der verdiente preußische Beamte Karl Ernst Eduard Willibald „Willy“ von Dirksen und seiner Frau Ella Maria Helene Elisabeth, geb. von Schnitzler (1860–1916). Sein Vater wurde 1887 in den erblichen Adelstand erhoben.

Ehe

1910 heiratete er Hilda Freiin von Oelsen, Tochter eines Großgrundbesitzers, die 1942 verstarb. Die Ehe bleib kinderlos. Statt dessen adoptierte von Dirksen später Alice Gräfin von Richthofen, die Tochter seiner verstorbenen Schwester Alice.

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Freundesland im Osten – Ein Nipponbuch in Bildern, Wilhelm Limpert Verlag, Berlin 1943
  • Moskau, Tokio, London, 1951

Fußnoten