Lettow-Vorbeck, Hermann von
Hermann Heinrich Emil Theodor von Lettow-Vorbeck auf Groß-Reetz und Forth ( 16. September 1835 in Mallschütz; 3. Februar 1913 in Groß Reetz, Kreis Köslin, Pommern) war ein deutscher Adliger und Offizier der Preußischen Armee, zuletzt General der Infanterie.
Inhaltsverzeichnis
Beförderungen und Dienststellungen
- 29. April 1854 Sekondeleutnant
- aus dem Kadettenkorps kommend in das Kaiser Alexander Grenadier-Regiment (ab 14.7.1860 in Kaiser-Alexander-Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 umbenannt) überwiesen
- Januar 1861 Premierleutnant
- als Adjutant zur 2. Garde-Division des Garde-Korps kommandiert
- 7. November 1865 Hauptmann
- Kompaniechef im 1. Ostpreußischen Grenadier-Regiment Nr. 1 „Kronprinz“[1]
- Teilnahme am Deutschen Bruderkrieg 1866, in der Schlacht bei Trautenau schwer verwundet
- Anfang Februar 1867 in das Kriegsministerium kommandiert, am 30. April 1867 seine endgültige Versetzung hierher.
- Major
- Teilnahme am Deutsch-Französischen Krieg im mobilen Stab des Kriegsministers General der Infanterie Albrecht von Roon im Großen Hauptquartier Seiner Majestät des Kaisers und Königs; er kämpfte bei Gravelotte, Beaumont, Sedan sowie vor Paris
- Nach dem Sieg mit Kaiser Wilhelm I. im Sommer 1872 nach Bad Ems und Bad Gastein
- Mitte Juni 1873 Bataillonskommandeur im 3. Pommerschen Infanterie-Regiment
- Juli 1875 Oberstleutnant
- vom 28. Oktober 1875 bis zum 5. November 1879 Kommandeur des Füsilier-Bataillons im 1. Garde-Regiment zu Fuß
- Oberst à la suite
- mit der Führung des 3. Ostpreußischen Grenadier-Regiments Nr. 4 beauftragt
- 13. Januar 1880 zum Kommandeur dieses Regiments ernannt
- 7. Juli 1883 Kommandeur des 4. Garde-Regiments zu Fuß
- 26. März 1885 unter Stellung à la suite mit der Führung der 62. Infanterie-Brigade[2] in Straßburg, Reichsland Elsaß-Lothringen beauftragt
- 16. September 1885 Generalmajor
- zum Kommandeur der 62. Infanterie-Brigade ernannt
- 2. August 1888 mit der Führung der 19. Division in Hannover beauftragt
- 19. September 1888 Generalleutnant
- zum Kommandeur der 19. Division ernannt
- 5. Januar 1892 zu den Offizieren von der Armee versetzt (Reserve)
- 23. Januar 1892 mit der gesetzlichen Pension zur Disposition (z. D.) gestellt
- 12. September 1895 Charakter als General der Infanterie
- 29. April 1904 die Erlaubnis zum Tragen der Uniform des Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiments Nr. 1 erhalten
Familie
Hermann wurde als Sohn des Hauptmanns (seit 1821 außer Dienst) Johann Heinrich von Lettow (1787–1855) und dessen zweiten Ehefrau Adelheid „Adele“ Laura Sidonie Klementine, geborene von Brauneck (1810–1859) geboren. Johann Heinrich war verwitwet, seine Gemahlin Julie, geb. von Strölow war 1826 schwer erkrankt zu Stolp gestorben. Adele, Tochter von Kasimir Theodor von Brauneck ( 1854) und der Karoline, geb. von Lettow ( 1861) heiratete Johann Heinrich, Sohn von Otto Heinrich Lorenz von Lettow (1753–1819) und der Anna Benigna, geb. von Lübtow, am 11. September 1828 in Danzig. Das Paar sollte acht Kinder bekommen, das fünfte Kind war dann Hermann.
Ehe
Hauptmann Hermann von Lettow-Vorbeck heiratete am 7. Januar 1867 in Berlin seine am 15. Januar 1845 geborene Verlobte Hildegard Bertha Annette von Selchow aus Rettkewitz, Kreis Lauenburg, Tochter des Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg und Mitglied des Preußischen Staatsrats, zuletzt preußischer Landwirtschaftsminister Werner Ludolph Erdmann von Selchow (1806–1884) und der Karoline, geb. von Hanstein aus Stolp (1813–1882). Hildegard verstarb am 28. November 1923 auf dem Landgut Groß Reetz.
Kinder
- Adelheid Johanne Esther ( 1867)
- Mechela Agnes Benigna ( 1868) ∞ 29. März 1894 Siegfried von La Chevallerie (1860–1950), deutscher General der Artillerie
- zu deren Kindern gehörte u. a. der spätere Ritterkreuzträger Botho von La Chevallerie ⚔
- Klaus Dietrich Adolf Georg (1870–1932), Offizier, zuletzt Major
- Wilfrid Albrecht Leo Werner ( 26. Februar 1871; ⚔), Offizier, zuletzt Oberst, gefallen am 21. März 1918 bei Ronssoy
- Alexander Sascha ( 1881; ⚔), Offizier des Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiments Nr. 1, zuletzt Oberleutnant d. R., gefallen am 23. August 1914 bei Marbaix-Gozee als Kompanieführer in dem Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 55
- verheiratet mit Gustava Hanna (1887–1980), Tochter des Innenministers Georg Kreuzwendedich Freiherr von Rheinbaben
Auszeichnungen (Auszug)
- Roter Adlerorden, IV. bis I. Klasse
- IV. Klasse mit Schwertern 1866
- I. Klasse mit Eichenlaub und Stern
- Erinnerungs-Kreuz für den Feldzug von 1866
- Eisernes Kreuz (1870), II. Klasse
- Kriegsdenkmünze für die Feldzüge 1870–71 (Deutsches Reich)
- Ehrengroßkreuz des Oldenburgischen Haus- und Verdienstordens des Herzogs Peter Friedrich Ludwig durch Großherzog Peter II., 1891
- Preußischer Kronenorden, I. Klasse durch Kaiser Wilhelm II., 1892
- Jubiläums-Eichenlaub 1895 zum Eisernen Kreuz (1870), II. Klasse
- Kaiser Wilhelm I. Erinnerungsmedaille 1897
Fußnoten
- Geboren 1835
- Gestorben 1913
- Deutscher General
- Deutscher Adliger
- General der Infanterie (Königreich Preußen)
- Person im Deutschen Krieg
- Person im Deutsch-Französischen Krieg
- Träger des Eisernen Kreuzes 2. Klasse
- Träger des Roten Adlerordens 1. Klasse
- Träger des Preußischen Königlichen Kronenordens 1. Klasse
- Ehrenritter (Johanniterorden)