Chevallerie, Siegfried von La

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Generalleutnant Siegfried von La Chevallerie.jpg

Friedrich Wilhelm Leo Franz Siegfried von La Chevallerie (Lebensrune.png 7. November 1860 in Danzig; Todesrune.png 26. April 1950 in Ehningen, Landkreis Böblingen) war ein deutscher Adliger und Offizier der Preußischen Armee sowie des Deutschen Heeres, zuletzt Generalleutnant und Ritter des Ordens „Pour le Mérite“ im Ersten Weltkrieg sowie seit dem Tannenbergtag 1939 mit dem Charakter als General der Artillerie.

Werdegang

Friedrich Ludwig Franz Siegfried von La Chevallerie.jpg
Geburtseintrag und Taufe

Siegfried von La Chevallerie trat am 1. Oktober 1879 als Fahnenjunker in das 1. Hannoversche Feldartillerie-Regiment Nr. 10 der Preußischen Armee in Hannover ein, das Regiment sollte ab 27. Januar 1889 Feld-Artillerie-Regiment „von Scharnhorst“ (1. Hannoversches) Nr. 10 heißen. Er besuchte vom 1. Oktober 1882 bis 30. September 1884 an die Vereinigte Artillerie- und Ingenieurschule, war Adjutant der Reitenden Abteilung seines Regiments, war seit 1894 Chef der 2. (reitenden) Batterie des Regiments, vom 16. Juni 1901 bis 23. April 1904 Adjutant der 2. Division in Insterburg, in Stettin Kommandeur der I. Abteilung des Vorpommerschen Feldartillerie-Regiments Nr. 38, vom 1. Juli 1907 bis 19. Dezember 1910 Kommandeur der Reitenden Abteilung des 1. Pommerschen Feldartillerie-Regiments Nr. 2 in Belgard und wurde am 20. Dezember 1910 zum Kommandeur des Feldartillerie-Regiment „Großherzog“ (1. Badisches) Nr. 14 in Karlsruhe ernannt.

Erster Weltkrieg

Im Ersten Weltkrieg wurde er mit seinem Regiment im Verband mit dem XIV. Armee-Korps am 12. August 1914 an der Westfront verwundet, blieb aber bei seiner Truppe, wurde am 26. September 1914 Kommandeur der 33. Feldartillerie-Brigade, stieß mit dieser in die Argonnen vor, wurde immer wieder Kommandeur der gesamten Artillerie des XVI. Armee-Korps und koordinierte hierbei wirkungsvoll das Vorgehen mit der Infanterie.

Am 25. September 1916 wurde er Kommandeur der neu zusammengestellten 221. Division ernannt, die sich im Argonner Wald und dann ab Mitte Oktober 1916 an der Somme sowie 1917 in der Siegfried-Stellung auszeichnete. Schwere Kämpfe in Flandern folgten, seine Abwehr- und Sturmangriffe bei Cambrai sowie die Einnahme der Schlüssel-Höhe 100 südwestlich des Bourlon-Waldes und seinen Vormarsch bis Graincourt wurden legendär. Hierfür wurde er von seinem Kommandierenden General Otto von Moser zum Pour le Mérite eingereicht und schließlich am 20. Januar 1918 durch Kaiser Wilhelm II. verliehen.

Nach schwersten Abwehrkämpfen und verwegenen Gegenstöße wurde von La Chevalleries Division im Heeresbericht genannt. Der Generalleutnant erhielt am 5. Oktober 1918 das Eichenlaub zum Blauen Max. In den folgenden Wochen zog sich Chevallerie zunächst auf die Hermann-Stellung, dann auf die Antwerpen-Maas-Stellung zurück. Nach dem Waffenstillstand von Compiègne führte er seine verblieben Truppen in die Heimat zurück und wurde nach ihrer Demobilisierung am 23. Dezember 1918 zunächst zu den Offizieren von der Armee (Reserve) überführt.

Nachkriegszeit

Am 12. Januar 1919 wurde er Kommandeur der 3. Division in Stettin, am 23. Juni 1919 dann der mobilen 4. Division im Grenzschutz Ost. Die Division hatte ihr Stabsquartier in Deutsch Krone und war für den Abschnitt zwischen Bromberg und Kreuz verantwortlich. Durch den Schandvertrag von Versailles ging das deutsche Land an Polen und Siegfried von La Chevallerie wurde auf eigenen Wunsch am 2. März 1920 aus der Vorläufigen Reichswehr verabschiedet.

Familie

Siegfried wurde als Sohn des preußischen Majors und späteren Generalmajors Carl August Ludwig von La Chevallerie (1813–1884) und dessen Ehefrau Caroline Auguste Luise Wilhelmine Ottilie Zelina Hanny Sylvestra Ida, geborene von Berg (Lebensrune.png 31. Dezember 1820 in Sorquitten; Todesrune.png 1. November 1893 in Wernigerode) geboren. Er hatte zwei Schwestern, die schon als Säuglinge verstarben (Todesrune.png 28. März 1852 und Todesrune.png 28. März 1853) sowie eine weitere Schwester und einen Bruder.[1]

Taufe

Die Taufe fand am 16. Dezember 1860 statt. Die Taufpaten waren: Regierungspräsident Robert von Blumenthal, Botho Graf von Berg (Fähnrich im 3. Garderegiment zu Fuß), Frau Elise von Berg (geborene von Pressentin, genannt Rautter-Brandis), Frau Clara von Tiedemann (geborene von Stueckradt), Frau Mathilde von der Trenck (Tochter des Generalmajors von der Trenck), Frau Oberst Johanna von Le Chevallerie (geborene von Barzke), Frau Landrath von Berg (geborene von Mirbach), Louise von La Chevallerie (Tochter des des Majors und Rittergutsbesitzers Carl von La Chevallerie), Frau Generalleutnant Auguste von Brauchitsch (geborene von Schenck; zweite Gemahlin des späteren Generals der Infanterie Eduard August von Brauchitsch), Generalmajor und Brigadekommandeur Ferdinand Justus Rudolf von Seelhorst (1805–1887), Major und Bataillonskommandeur von Pannwitz und Fräulein Sophie von Scheffer (Tochter des Oberleutnants Ewald von Scheffer).

Ehe

Sekondeleutnant von La Chevallerie heiratete am 29. März 1894 in Potsdam seine Verlobte Mechela Agnes Benigna von Lettow-Vorbeck (Lebensrune.png 1868), die Tochter des Generals der Infanterie Hermann von Lettow-Vorbeck (1835–1913) und der Hildegard von Selchow (Lebensrune.png 1845). Zu den Kindern des Ehepaares gehörten Ritterkreuzträger Botho von La Chevallerie (Lebensrune.png 1899) und Lothar Fritz Arthur (Lebensrune.png 12. Februar 1903 in Insterburg) sowie die Tochter Eleonore.

Tod

General der Artillerie a.D. Siegfried von La Chevallerie verstarb 1950 im Schloß Ehningen, dessen Herr er seit 1920 durch Erbfolge war. Sein Nachfolger als Schloßherr wurde sein Enkelsohn Dr. med Botho von La Chevallerie (Lebensrune.png 20. Dezember 1927 in Liekeim, Ostpreußen; Todesrune.png 15. Januar 2018), Sohn seines 1943 gefallenen Sohnes Oberst Botho von La Chevallerie.

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Fußnoten

  1. Abstammung nach Urkunden durch den Ahnenforscher Ph M belegt.