La Chevallerie, Botho von

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Botho von La Chevallerie)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Botho von La Chevallerie.jpg

Botho Hermann Ludwig von La Chevallerie (Lebensrune.png 1. August 1898 in Hannover; Todesrune.png gefallen 15. November 1943 bei Klotschkowo bzw. Krementschug an der Ostfront) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Oberst (posthum) und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Werdegang

Abstammung

Botho von La Chevallerie wurde als Sohn des Hauptmanns hugenottischer Abstammung und späteren Tannenberg-Generals Siegfried von La Chevallerie (1860–1950) und dessen Gemahlin Mechela Agnes Benigna, geb. von Lettow-Vorbeck geboren. Seine Mutter war eine Tochter des preußischen Generals der Infanterie Hermann von Lettow-Vorbeck (1835–1913) und der Hildegard, geb. von Selchow (Lebensrune.png 1845). Sein Vater war zur Zeit seiner Geburt Chef der 2. (reitenden) Batterie des Feld-Artillerie-Regiments „von Scharnhorst“ (1. Hannoversches) Nr. 10. Die Familie war in der Edenstraße 10 wohnhaft.

Später war der Vater Major und Adjutant der 2. Division im ostpreußischen Insterburg, hier wurde Bothos Bruder Lothar Fritz Arthur am 12. Februar 1903 geboren. Der Vater machte weiterhin Militärkarriere, diente in Stettin, Belgard, und Karlsruhe, wo er 1912 Oberst wurde. Im Ersten Weltkrieg wurde er verwundet, war Ritter des Ordens „Pour le Mérite“ mit Eichenlaub, wurde am 18. August 1918 zum Generalleutnant befördert, diente im Grenzschutz Ost und wurde 1920 aus der Vorläufigen Reichswehr verabschiedet. Den Rechtsritter des Johanniter-Orden]s wurde am Tannenbergtag 1939 von Adolf Hitler den Charakter als General der Artillerie verliehen. Er verstarb 1950 in Ehninger Schloß (Baden-Württemberg), wo auch sein Enkel, der spätere Dr. med Botho von La Chevallerie wohnte und bis 2018 herrschte.[1]

Militär

Er trat nach dem Notabitur als Kriegsfreiwilliger und Fahnenjunker dem Ulanen-Regiment „König Wilhelm I.“ (2. Württembergisches) Nr. 20 bei, mit der er an der Kriegsfront kämpfte und Ritter des Eisernen Kreuzes beider Klassen wurde. Am 6. September 1918 geriet er in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 1. November 1919 entlassen wurde. Nun meldetete er sich bei der Vorläufigen Reichswehr, aus der er drei Wochen später verabschiedet wurde. Bis Oktober 1934 war er Zivilist, Unternehmer und Familienvater, dann meldete er sich erneut zur Reichswehr, die schon kurz darauf zur Wehrmacht wurde. Er wurde später Chef der 11. Kompanie/Infanterie-Regiment 22 (1. Infanterie-Division) in Gumbinnen.

Zweiter Weltkrieg

Mit seiner 11. Kompanie ging es für Hauptmann von La Chevallerie in den Polenfeldzug. Seinen Männern vorausstürmend, wurde er am 9. September 1939 schwer verwundet, als er in den Hals geschossen wurde, wobei das Projektil weiter bis zur Lunge durchschlug. Er wurde in das Lazarett nach Ortelsburg verlegt, wo er mehrmals erfolgreich operiert wurde. Später schrieb er über seine Erfahrungen mit den Polen. Ein Heckenschütze hatte seinen Unteroffizier Zibulski (vom Zug „Neumann“), den er als Freund betrachtete, in den Oberschenkel getroffen. Der Pole hatte eine gute Deckung, aber von La Chevallerie wollte nicht noch weitere Verwundete. Er rannte über die Straße, um die feindliche Stellung zu stürmen, und schon war auch der Kompaniechef getroffen. Der Feldsanitäter sprang heran, und auch er wurde getroffen und fiel verwundet neben seinem Chef hin. Von La Chevallerie hatte Glück im Unglück, denn bei dem heißen Tag und im Gefecht, hatte er seinen Kragen geöffnet und seine Halsbinde entfernt. Nur deshalb war nicht schmutziger Stoff in den Hals eingedrungen, nur die Kugel. Die Kompanie hatte dann endlich die feindlichen Stellungen gesäubert und Sadowne erobert. Nun konnten die insgesamt sechs verwundeten behandelt und abtransportiert werden. Unteroffizier Zibulski verstarb nur Stunden später, seine Hauptschlagader war zerfetzt worden. Zur Leistung des polnischen Militärs schrieb von La Chevallerie später, die polnische Artillerie war ungenau und hektisch, kaum eine gezielte Gefahr, viele polnische Soldaten rannten beim ersten Schuß weg, andere aber kämpften wie Löwen bis zum letzten Atemzug. Diese hätte er gerne unter dem Kommando von deutschen Offizieren gesehen, dann wären es erstklassige Soldaten gewesen.[2]

Er konnte von seiner Verwundung allmählich genesen, und beim Westfeldzug 1940 war er schon wieder im Einsatz. Dabei kommandierte er das III. Bataillon/Infanterie-Regiment 43/1. Infanterie-Division. Nach dem Feldzug wurde das Bataillon zur 121. Infanterie-Division versetzt und war nun das III./Infanterie-Regiment 408, welches er weiterhin befehligte. Nun stand das Unternehmen „Barbarossa“ bevor. Am 27. Juni 1941 erhielt er den Auftrag, mit seinem Bataillon die festungartigen Stellungen der Sowjets im Wald bei Rukla anzugreifen. Der Feind war dort übermächtig, so daß der Angriff nur als Entlastung und Ablenkung für die Division gedacht war, die nachrücken wollte. Das Bataillon blieb jedoch abgeschnitten, auch jegliche Artillerieunterstützung fehlte, dennoch griff Major von La Chevallerie mit nur einem Bataillon an und obsiegte. Am Ende des Tages überrannten seine Männer die Stellungen des Feindes, der Russe war auf der Flucht. Große Mengen an Ausrüstung, Verpflegung, Waffen und Munition konnten erbeutet werden. Hierfür sollte er kaum ein Monat später das Ritterkreuz erhalten.

Am 28. Juni 1941, einen Tag später, wurde er bei Kowno erneut schwer verwundet, eine Kugel streifte seinen Kopf, zwei weitere drangen in seinen Arm. Nach längerer Genesung erhielt er den Befehl über das Infanterie-Ersatz-Bataillon 22, im Oktober 1943 wurde er dann Führer des Grenadier-Regiments 585 (320. Infanterie-Division) als Nachfolger des gefallenen Kommandeurs Eichenlaubträger Oberst Ernst Voß.

Tod

Major von La Chevallerie wurde am 14. November 1943 ein drittes Mal schwer verwundet, aber diesmal war es zuviel für seinen geschwächten Körper. Seine Männer vermochten es zwar, in noch bis zum Hauptverbandsplatz zu tragen, aber schon am nächsten Tag nahm er seinen letzten Atemzug und fiel im Kampf um Deutschlands Freiheit.

Ruhestätte

Oberst Botho Hermann Ludwig von La Chevallerie ruht auf der Kriegsgräberstätte in Kirowograd; Endgrablage: Block 13, Reihe 3, Grab 211.

Familie

Zu seinen Kindern gehörte der am 15. Januar 2018 verstorbene ehemalige Gemeinderat Ehningens Dr. med Botho von La Chevallerie (Lebensrune.png 20. Dezember 1927 in Liekeim, Ostpreußen), Herr auf Schloßgut Ehningen und Ehrenkommendator des Johanniter-Ordens.

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten