Illiard, Eliza

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Eliza Illiard.jpg
Grab von Eliza Illiard und Will Meisel
Berlin-Wilmersdorf, Städtischer Friedhof

Eliza Illiard (Schreibweise des Vornamens auch Ellice oder Elisa) (Lebensrune.png 25. März 1905 in Köln als Elisabeth Pieper; Todesrune.png 8. Juli 1969 in Berlin) war eine Koloratursopranistin.

Leben

In Köln kam Elisa als Tochter eines aus Pommern gebürtigen Kaufmanns zur Welt und ging dort zur Schule und studierte danach Musik.

Die Eltern förderten die Begabung ihrer Tochter und hatten gegen ihren Wunsch, Opernsängerin zu werden, nichts einzuwenden. Der bekannte Musikdirektor Niemann nahm sich der angehenden Künstlerin an, unterrichtete sie, und nach ihrer Lehrzeit nahm Elisa Illiard noch weitere Stunden bei der damals in Berlin und Wien gleichermaßen angesehenen und bekannten Sängerin Hedwig Francillo–Kaufmann, um auch den strengsten Anforderungen genügen zu können. Gotha verpflichtete sie als Koloratursängerin, und ihre erste Rolle, die sie als Anfängerin in dieser musikliebenden Provinzstadt spielte und sang, war die der Königin der Nacht in der „Zauberflöte“ von Mozart.

Nach Gotha kam Dortmund und dann 1932 Mannheim, wo die Künstlerin, wie sie einst sagte, die weitaus schönsten Theaterjahre verbrachte. Ihr Fleiß und ihr Streben blieben nicht unbelohnt. Die Dresdener Staatsoper war auf das aufstrebende Talent aufmerksam geworden und holte sie in die Kunststadt an der Elbe, Dann kamen Auslandstourneen und dann das Engagement nach Berlin, wo Elisa Illiard im Theater des Westens auftrat, Die Sängerin hatte sich schon von je für den Film interessiert, besonders natürlich von der Zeit ab, wo der Tonfilm sich durchzusetzen begann. Man war auf die Künstlerin aufmerksam geworden, ein Produktionsleiter hatte sie in Dresden gehört, und die UFA wollte sie schon in dieser Zeit mit ihr die „Csardasfürstin" verfilmen. Aber die Bühnenverpflichtungen gestatteten ihr nicht, dieses so verlockende Angebot anzunehmen. Erst später engagierte sie das Neue Deutsche Lichtspiel-Syndikat für seinen Paganini – Film. Der Produktionsleiter dieses Unternehmens hatte Probeaufnahmen von ihr gesehen, die Künstlerin daraufhin verpflichtet. Der Übergang zum Film vollzog sich also beinahe unmerklich. Die Leistung, nichts anderes war ausschlaggebend für ihr erstes Filmengagement, dem dann weitere folgten. Und so stand die Künstlerin eines Tages eben im Tonfilmatelier, ganz neuen Aufgaben gegenüber, in einem ihr völlig neuen und bis dahin gänzlich unbekannten künstlerischen Betrieb. Sie mußte in einem gewissen Sinn von vorn anfangen, und sie hatte es sich nicht verdrießen lassen, mit aller Kraft, mit allem Fleiß und mit allem Ehrgeiz alles daranzusetzen, um auch hier bestehen zu können. Sie lebte sich mit um so größerer Begeisterung in das neue Tätigkeitsgebiet ein, weil sie sogleich erkannte, daß ihr als einer Sängerin hier in einem ungleich größeren Rahmen Gelegenheit geboten wurde, schauspielerisch etwas zu zeigen.[1]

1934 sang sie die Dolores in der Uraufführung von „Lockende Flamme“ von Eduard Künneke im Theater des Westens in Berlin, ebenfalls 1934 die Elisabeth Hausdorf in der Uraufführung „Lauf ins Glück“ von Fred Raymond (mit Hans Söhnker) am Metropol Theater in Berlin

Weitere Bühnenrollen (Auszug): Angele Didier in „Der Graf von Luxemburg“ im Theater des Volkes in Berlin, Laura in „Der Bettelstudent“ im Admiralspalast in Berlin Weibliche Hauptrolle in „Herz über Bord“ im Theater am Nollendorfplatz in Berlin Gesangsdiva im Programm „Frauen am Variete“ im Wintergarten Berlin, Oktober 1935.

Eliza Illiard war verheiratet mit dem Komponisten, Bühnen- und Musikverleger und Dirigenten Will Meisel, der 51 Filmmusiken, 11 Bühnenwerke und zahlreiche Evergreens komponierte. Eliza Illiard war Erstinterpretin seines Koloraturwalzers „Lach mein Herz“ Sie war Mutter zweier Söhne, Peter Hans (1935)[2] und Thomas Meisel (1940). Beide wurden 1960 selbständige Verleger, ab 1969 alleinige Inhaber der Meisel Verlagsgruppe.

Eliza Illiard lebte mit ihrer Familie in Berlin und war wegen ihrer künstlerischen Erfolge, ihres Sachverstandes und ihres Charmes eine angesehene Persönlichkeit in der Berliner Gesellschaft. Sie starb am 8. Juli 1969 und wurde auf dem Friedhof Wilmersdorf neben ihrem Ehemann beigesetzt.

Filmographie

Theatrographie (Auswahl)

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nummer 1, 6. Januar 1935
  2. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nummer 15, 12. April 1936
  3. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 50, 15. Dezember 1935