Im Geheimdienst
Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Im Geheimdienst |
Produktionsland: | Weimarer Republik |
Erscheinungsjahr: | 1931 |
Stab | |
Regie: | Gustav Ucicky |
Drehbuch: | Walter Reisch |
Produktion: | UFA |
Musik: | Werner Schmidt-Boelcke |
Kamera: | Carl Hoffmann |
Besetzung | |
Darsteller | Rollen |
Brigitte Helm | Vera Lanskaja |
Willy Fritsch | Thomas Higgins |
Oskar Homolka | Generalmajor Lanskoi |
Theodor Loos | Agent Dubbin |
Karl Ludwig Diehl | Wassilieff |
Harry Hardt | Kaulwitz |
Ferdinand Hart | Tomilin |
Tamara Desni | Natalie |
Eduard von Winterstein | Chef des Nachrichtendienstes |
Friedrich Kayßler | Reichskanzler |
Alfred Beierle | Sekaluck |
Aenne Görling | |
Ferdinand Bonn | |
Paul Mederow | |
Alexander Murski | |
Georg Heinrich Schnell | |
Walter Steinbeck |
Im Geheimdienst ist ein deutscher Spionagefilm von 1931. Der Film wurde in Dänemark gedreht. Die Uraufführung fand am 14. August 1931 statt.
Handlung
Im Arbeitszimmer des Chefs des deutschen Nachrichtendienstes im Hauptquartier an der Ostfront laufen die Geheimberichte zusammen: Munitionstransporte aus Amerika, Landung von Ententetruppen am Weißen Meer usw. usw., – rastlos arbeitet die ungeheure Maschinerie des Nachrichtendienstes, dessen letzte Fühler tief im Feindesland sitzen: kühne, zum letzten entschlossene Männer, die stündlich den Tod auf dem Sandhaufen vor Augen haben, oder gewandte, gerissene Agenten, die für Geld ihr Leben einsetzen, um der Zentrale Nachrichten zu liefern, von deren Richtigkeit das Leben von Tausenden von Soldaten abhängen kann. – Wo der im nächsten Frühjahr zu erwartende Hauptstoß der Russen stattfinden wird, will die Oberste Heeresleitung wissen. – Eine verteufelte Aufgabe! Da muß der beste Mann heran! Der Oberst blättert in seinen Akten. „Wann kommt Thomas Hagen aus London zurück?“ – „Am Neujahrstag – über Dänemark!" – „Er muß den neuen Auftrag erhalten, ehe er die Grenze überschreitet!" – „Zu Befehl, Herr Oberst!" – In Gjedser keucht die dänische Fähre durch den Nebel heran. Reisende steigen aus, Gepäckträger, Zollbeamte sind beschäftigt. – Da – ein leiser Pfiff im F-Moll Dreiklang. Ein junger blonder Herr im Reisemantel wird aufmerksam. Zwei Reisende studieren anscheinend eifrig die Fahrpläne. Leise Worte fallen, eine Mappe wird schnell gereicht. „Sie werden in Petersburg einen Helfer finden. Erkennungszeichen F-Moll Dreiklang!“ Thomas Hagen weiß Bescheid. Im Nebel verschwindet die Heimat, die Pflicht ruft! Thomas Hagen ist wieder Thomas Higgins, der amerikanische Konzertgeiger, der überall in den neutralen und auch in den kriegsführenden Ländern der Entente seine Kunst ausübt, als harmloser am Weltgeschehen uninteressierter Zeitgenosse. – Im Hotel „Astoria“ in St. Petersburg ist ein amerikanischer Geiger aus Ohio eingetroffen. Eine Stunde später ist sein Paß bei der Ochrana, dem gefürchteten russischen Geheimdienst. Higgins? Wer ist Higgins? Auf alle Fälle verdächtig! Der Agent Dubbin soll ihn beobachten. – Higgins meldet sich bei der amerikanischen Botschaft und wird freundlich aufgenommen. Als er ins Hotel zurückkehrt, ist sein Gepäck durchwühlt. Es klopft! Erschrocken horcht er auf. Dubbin tritt ein. „Guten Tag, Herr Thomas Hagen!“ Mit eiserner Energie beherrscht sich Higgins. Ist das das Ende? Da zupft Dubbin spielend den F-Moll Dreiklang auf der Geige. Er ist der Helfer, ein Fanatiker des Nihilismus, der das russische System bekämpft und – Geheimagent der Ochrana. Higgins’ Plan ist, sich durch seine Konzerte in die beste Gesellschaft einzuführen, und er baut dabei auf seine Wirkung auf Frauen. Das kühne Spiel beginnt. Im Musiksalon des „Astoria“ ist großes Konzert. Die Spitzen der Behörden und der Armee sind versammelt. Higgins spielt, aber in der ersten Reihe ist ein Stuhl noch frei für die Frau des Generalmajors Lanskoi vom Generalstabe, und diese Frau ist, wie Higgins von Dubhin weiß – eine Deutsche. Auch Vera Lanskoi, die schöne, blonde Generalin, weiß von Dubbin, wer Thomas Higgins ist. Vier Augen senken sich ineinander, als ihr nach dem Konzert der amerikanische Geiger vorgestellt wird. – Und nun beginnt der Kampf der drei Menschen gegen den allmächtigen russischen Generalstab, mit List und Gewalt, rücksichtslos und immer den Tod vor Augen. Lanskoi wird mißtrauisch, überwacht seine Frau, schon scheint Higgins verloren! Schüsse krachen über das Eis der Newa, auf dem ein Mann flieht. Die Schollen brechen, das eisige Wasser schlägt über einem Verwundeten zusammen. Der deutsche Spion ist wohl ertrunken. Aber Lanskois Gegenplan wird zuschanden durch Thomas Higgins’ geschickte technische Falle und durch Dubbin, in dessen Auftrage Vera Lanskoi ihrem Vaterlande hilft, als sie auf den Wunsch des Generals Rußland verläßt. – In einem schwedischen Hospiz findet Vera den Deutschen wieder, gibt ihm Dubbins Brief. „Vielen Tausenden Menschen ist so das Leben gerettet.“ sagt Higgins ernst zu der geliebten Frau. Über dem neu angelegten großen russischen Zentralmunitionsdepot zwischen Lody und Usfaty erscheint in der Nacht zum Karfreitag ein deutsches Bombengeschwader. Mit ungeheurem Knall fliegen Millionen von Geschossen in die Luft. Die Osteroffensive der Russen ist verhindert.