Helm, Brigitte
Brigitte Helm; eigentlich Brigitte Eva Gisela Schittenhelm ( 17. März 1906 in Berlin; 11. Juni 1996 in Ascona) war eine deutsche Filmschauspielerin.
Leben
Mit den bürgerlichen Namen Brigitte Eva Gisela Schittenhelm absolvierte von 1916 bis 1924 im Johannastift in Werftpfuhl, Mark Brandenburg, ihren Gymnasialabschluß. Während dieser Zeit sammelt sie erste Theatererfahrungen bei Schulaufführungen und wirkt 1920 in einem kurzen Kulturfilm mit. Nach dem Abitur wurde Helm, obwohl sie keinerlei Schauspielausbildung vorweisen konnte, von Fritz Lang für die Doppel–Hauptrolle als Jungfrau und Maschinenmensch Maria in Metropolis (1925/26) engagiert. Um die Umstände der Besetzung ranken sich Legenden: laut manchen Quellen besetzt Lang sie, nachdem er sie in einer Schulaufführung gesehen hatte; andere Quellen führen die Besetzung auf die Initiative von Helms Mutter zurück, die für ihre Tochter ursprünglich eine Bewerbung für Langs „Nibelungen“–Film abgeschickt hatte.
So oder so: Ihre Leistung in „Metropolis“ brachte Brigitte Helm einen Zehnjahres–Vertrag bei der UFA ein. Während dieser Zeit war sie fast ausschließlich in Hauptrollen zu sehen, so etwa 1927 als Müllerstochter Magda in Karl Grunes „Am Rande der Welt“ und als Blinde in G. W. Pabsts „Die Liebe der Jeanne Ney“.
Mit dem Erfolg in Henrik Galeens „Alraune“ war Helm endgültig auf die Rolle des Vamps von statuenhafter Schönheit festgelegt. Damit aber wollte Helm sich nicht zufrieden geben. Sie klagt gegen die UFA auf Besetzung in einem breiteren Rollenspektrum, erreicht einen Vergleich und wurde fortan auch in anderen Rollen besetzt.
Im Jahr 1930 gelang Helm an der Seite des Tenors Jan Kiepura in „Die singende Stadt“ der Übergang zum Tonfilm. Es folgen eine Reihe erfolgreicher Tonfilme.
Ihre letzte Vamp-Rolle spielte Helm 1932 als Wüstenkönigin Atinea in allen drei Sprachversionen von G. W. Pabsts Die Herrin von Atlantis. Drei Jahre später läuft ihr Vertrag bei der UFA aus. 1935 drehte sie mit der Oscar-Wilde-Adaption Ein idealer Gatte von Herbert Selpin ihren letzten Film.
Nach dem selbst gewählten Ende ihrer Schauspielkarriere, zieht sie sich als Ehefrau des Industriellen Hugo Kunheim nach Ascona, Schweiz, zurück.
Auszeichnung
- 1968 Filmband in Gold des Bundesfilmpreises für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film
Filmographie
- 1927: Metropolis
- 1927: Die Liebe der Jeanne Ney
- 1927: Am Rande der Welt
- 1928: Alraune
- 1928: Die Yacht der sieben Sünden
- 1928: Abwege
- 1928: Das Geld (auch: Geld! Geld!! Geld!!! – frz. Originaltitel: L’Argent)
- 1928: Skandal in Baden-Baden (Regie: Erich Waschneck)
- 1929: Die wunderbare Lüge der Nina Petrowna
- 1929: Manolescu
- 1930: Die singende Stadt
- 1930: Alraune
- 1930: Gloria (deutsche Version)
- 1930: Gloria (französische Version)
- 1931: Im Geheimdienst
- 1931: Die Gräfin von Monte Christo
- 1932: The Blue Danube
- 1932: Eine von uns
- 1932: Die Herrin von Atlantis
- 1932: L’Atlantide
- 1932: The Mistress of Atlantis
- 1932: Hochzeitsreise zu dritt
- 1932: Voyage de noces
- 1932: Inge und die Millionen
- 1933: Der Läufer von Marathon
- 1933: Die schönen Tage von Aranjuez
- 1933: Adieu les beaux jours
- 1933: Spione am Werk
- 1933: L’Étoile de Valencia
- 1934: Fürst Woronzeff
- 1934: Le secret de Woronzeff
- 1934: Die Insel Französische Version: Vers l’abîme
- 1934: Die Insel
- 1934: Gold
- 1935: Ein idealer Gatte