Hardt, Harry

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Harry Hardt (Lebensrune.png 4. August 1899 in Pola; Todesrune.png 14. November 1980 in Wien; gebürtig Hermann Karl Viktor Klimbacher Edler von Reichswahr) war ein deutscher Schauspieler aus Österreich.

Leben

Harry Hardt wurde im damals zur Österreich-Ungarischen Monarchie gehörigen, auf der Halbinsel Istrien gelegenen Pola (heute Pula, Kroatien) geboren. Über den Hintergrund seiner Familie, die aufgrund des wohlklingenden Namens eine hochrangige gesellschaftliche Position vermuten läßt, ist nichts bekannt.

Nach seinem Schulabschluß begann er ein Studium für Kunstgeschichte, welches er jedoch auf Wunsch seines Vaters abbrach, um an die Militärakademie zu wechseln. Auch wie Harry Hardt dann zur Schauspielerei kam, bleibt im Dunkeln, fest steht, daß er erstmals Anfang der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts auf der Bühne und im Film agierte.

Sein Leinwanddebüt gab der attraktive Mann mit dem Menjou-Bärtchen 1920 in dem Stummfilm „Die Frauen vom Gnadenstein“, zu dem Thea von Harbou das Drehbuch geschrieben hatte, es folgten zahlreiche weitere melodramatische Produktionen. Meist mimte er Adlige bzw. Personen der gehobenen Gesellschaft wie Grafen oder Leutnants.

Ab Ende der 20er Jahre konnte Harry Hardt auch im beginnenden Tonfilm Fuß fassen, er spielte an der Seite vieler Berühmtheiten jener Jahre, der Durchbruch zum Topstar gelang ihm jedoch nicht. Dennoch war er ein vielbeschäftigter und beliebter Nebendarsteller, deckte vom Hotelportier (1935, Barcarole) über Hoteldirektoren (1934, „Zigeunerblut“), Rittmeister (1934, „Abenteuer eines jungen Herrn in Polen“) bis hin zu eleganten Adligen jeglicher Couleur ein breites Spektrum unverzichtbarer Randfiguren ab.

Die Liste seiner Filmauftritte ist lang, neben Hans Albers beispielsweise sah man ihn als Inspektor Sinclair in Richard Eichbergs Krimi „Der Greifer“ (1930, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Albers-Film aus dem Jahre 1957). Kriminalkommissare mimte er auch in den unterhaltsamen Filmen „Täter gesucht“ (1931), „Die Unsichtbare Front“ (1932), „Die Gräfin von Monte-Christo“ (1932) und „Nacht der Verwandlung“ (1935). In der deutschen Fassung des von Carl Boese in Szene gesetzten und in fünf Sprachversionen gedrehten dokumentarisch angelegten Films über den berühmten Musikclown Grock alias Adrian Wettach (1931, „Grock – Das Leben eines großen Künstlers“) war er als Graf zu sehen, in Hans Steinhoffs Historiendrama „Der Alte und der junge König – Friedrichs des Großen Jugend“ (1935) mit Emil Jannings und Werner Hinz in den Titelrollen verkörperte er den Erbprinz von Seckendorff.

Bis Kriegsende tauchte Harry Hardt in Filmproduktionen wie dem Historienspektakel „Trenck, der Pandur“ (1940), dem Melodram „Vom Schicksal verweht“ (1942) oder dem mit Hans Albers in der Titelrolle opulent ausgestatteten, in Farbe gedrehten Abenteuer „Münchhausen“ (1943) auf. Auch im deutschen Nachkriegsfilm spielte der Schauspieler bis Anfang der 60er Jahre regelmäßig in Unterhaltungsfilmen mit, gab Fürsten wie in Franz Antels „Kaiserwalzer“ (1953, mit Rudolf Prack), Rittmeister wie in „Der Feldherrnhügel“ (1953, mit Paul Hörbiger), Soldaten wie den Hauptmann Derna in Paul Mays Hans-Hellmut-Kirst-Adaption „08/15“ (1954), Generäle wie in „Spionage“ (1955, mit Ewald Balser) oder Direktoren wie in dem Millowitsch-Klamauk „Willy, der Privatdetektiv“ (1960). Danach wurden seine Auftritte seltener, zu seinen letzten Arbeiten für das Kino zählt Hans-Jürgen Syberbergs filmische Biographie „Karl May“ (1974). Herbert Veselys Film „Egon Schiele – Exzesse“ (1981) über Leben des radikalen Wiener Malers und Zeichners kam erst nach Harry Hardts Tod in die Kinos.

Im Fernsehen übernahm Harry Hardt seit Anfang der 60er Jahre verschiedenste Aufgaben, agierte unter anderem in der Komödie „Staatsaffairen“ (1961) von Louis Verneuil oder in Wolfgang Schleifs Dokumentarspiel „Der Fall Harry Domela“ (1965) über den damals 22jährigen Harry Domela (Hanns Lothar), der Mitte der 20er Jahre als Adalbert von der Recke, Graf von Lieven, Baron Korff und zuletzt als Prinz Wilhelm von Preußen die feine Gesellschaft der Weimarer Republik zum Narren gehalten hatte. In mehreren Folgen von „Königlich Bayerisches Amtsgericht“ mimte er „Seine Erlaucht“ Graf von Haunsperg, weitere Serienauftritte hatte Harry Hardt unter anderem in „Wenn der Vater mit dem Sohne“ (1971, mit Peter Weck und Fritz Eckhardt) sowie in dem französischen Mehrteiler „Das Licht der Gerechten“ (1979, „La Lumière des justes“).

Harry Hardt, der in seiner erfolgreichen Filmkarriere für mehr als 200 Produktionen vor der Kamera gestanden hatte, starb am 14. November 1980 im Alter von 79 Jahren in Wien.

Filmbeiträge

„Horch, horch, die Lerch im Ätherblau“ (1936, Kurzfilm)

Filmographie

  • 1920: Die Frauen vom Gnadenstein
  • 1921: Millionenraub
  • 1921: Der ewige Kampf
  • 1921: Der Leidensweg der Inge Krafft
  • 1922: Der falsche Dimitry
  • 1922: Es leuchtet meine Liebe
  • 1922: Das Komödiantenkind
  • 1923: Wettlauf ums Glück
  • 1923: Paganini
  • 1923: Frühlingsfluten
  • 1923: Nanon
  • 1923: Fräulein Raffke
  • 1923: Frauenmoral / Schande
  • 1924: Ihre letzte Dummheit
  • 1924: Der Klabautermann
  • 1924: Spanische Gluten
  • 1924: Thamar, das Kind der Berge
  • 1924: Ein Traum vom Glück
  • 1924: Um eine Million
  • 1925: Der Hahn im Korb
  • 1925: Ich liebe Dich
  • 1925: Im Namen des Kaisers
  • 1925: Der Mann im Sattel
  • 1925: Schiff in Not
  • 1925: Vorderhaus und Hinterhaus
  • 1925: Der Trödler von Amsterdam
  • 1925: Um Recht und Ehre
  • 1925: Die Frau von vierzig Jahren
  • 1926: Der Provinzonkel
  • 1926: Die kleine Inge und ihre drei Väter
  • 1926: Der krasse Fuchs
  • 1926: Zopf und Schwert
  • 1927: Das edle Blut
  • 1927: Der Feldmarschall
  • 1927: Die Frau im Schrank
  • 1927: Gefährdete Mädchen
  • 1927: Grand Hotel …!
  • 1927: Hast du geliebt am schönen Rhein
  • 1927: Klettermaxe
  • 1927: Sturmflut
  • 1927: Ein Mordsmädel
  • 1927: Die weiße Sklavin
  • 1927: Der Zigeunerbaron
  • 1927: Kinderseelen klagen euch an
  • 1927: Der große Unbekannte
  • 1928: Rutschbahn
  • 1928: Fünf bange Tage
  • 1928: Ungarische Rhapsodie
  • 1928: Casanovas Erbe
  • 1928: Spelunke
  • 1929: Unschuld
  • 1929: Der Mann, der nicht liebt
  • 1929: Manolescu – Der König der Hochstapler
  • 1929: Hochverrat
  • 1929: Flucht in die Fremdenlegion
  • 1929: Die wunderbare Lüge der Nina Petrowna
  • 1929: Le meneur de joies – Die Schleiertänzerin
  • 1929: Es flüstert die Nacht
  • 1930: Donauwalzer
  • 1930: Die Jagd nach der Million
  • 1930: Die Sünde der Lissy Krafft
  • 1930: Die Warschauer Zitadelle
  • 1930: Zwei Krawatten
  • 1930: Verklungene Träume
  • 1930: Der weiße Teufel
  • 1930: Der Greifer
  • 1930: Mary / Sir John greift ein
  • 1931: Die Fremde
  • 1931: Liebeskommando
  • 1931: Arme, kleine Eva
  • 1931: Die nackte Wahrheit
  • 1931: Tänzerinnen für Süd-Amerika gesucht
  • 1931: Täter gesucht
  • 1931: Der unbekannte Gast
  • 1931: Im Geheimdienst
  • 1932: Ein süßes Geheimnis
  • 1932: Die unsichtbare Front
  • 1932: Strafsache von Geldern
  • 1932: Strich durch die Rechnung
  • 1932: Die Gräfin von Monte Christo
  • 1932: Zwei vom Südseeexpreß
  • 1933: Kampf um Blond
  • 1933: Rund um eine Million
  • 1934: Abenteuer eines jungen Herrn in Polen / Ein gefährliches Abenteuer / Liebe und Trompetenklang / Reiterlied
  • 1934: Das verlorene Tal
  • 1934: Zigeunerblut
  • 1934: Schwarzer Jäger Johanna
  • 1934: Ein Mann will nach Deutschland
  • 1935: Artisten
  • 1935: Nacht der Verwandlung/Demaskierung
  • 1935: Der alte und der junge König
  • 1935: Der blaue Diamant
  • 1935: Wenn die Musik nicht wär / Das Lied der Liebe
  • 1936: Es geht um mein Leben
  • 1936: Der Bettelstudent
  • 1936: Horch, horch, die Lerch im Ätherblau (Kurzfilm)
  • 1936: Onkel Bräsig
  • 1936: Fridericus
  • 1937: Der Mann, der Sherlock Holmes war
  • 1937: La Habanera
  • 1939: Meine Tante, deine Tante
  • 1940: Falstaff in Wien
  • 1940: Stern von Rio
  • 1940: Trenck, der Pandur
  • 1940: Ein Mann auf Abwegen
  • 1942: Münchhausen
  • 1942: Anuschka
  • 1942: Der große König
  • 1942: Die goldene Stadt
  • 1943: Wien 1910
  • 1943: Das Ferienkind
  • 1943: Der Ochsenkrieg
  • 1950: Toselli-Serenade
  • 1950: Großstadtnacht
  • 1951: Maria Theresia
  • 1951: Das Herz einer Frau
  • 1953: Alles für Papa
  • 1953: Wirbel um Irene
  • 1953: Kaiserwalzer
  • 1954: Kaisermanöver
  • 1954: Ewiger Walzer
  • 1954: 08/15
  • 1954: Die Sonne von St. Moritz
  • 1954: Die kleine Stadt will schlafen gehen
  • 1955: Marianne, meine Jugendliebe
  • 1955: Königswalzer
  • 1955: Um Thron und Liebe / Sarajevo
  • 1955: Es geschah am 20. Juli
  • 1955: Spionage
  • 1955: Gestatten, mein Name ist Cox
  • 1956: Made in Germany
  • 1956: Das Mädchen Marion
  • 1957: Die Panne
  • 1957: Wenn Frauen schwindeln
  • 1960: Willy, der Privatdetektiv
  • 1961: Unsere tollen Tanten
  • 1961: Der Hochtourist
  • 1965: Der Fall Harry Domela
  • 1965: Tausend Takte Übermut
  • 1968: Der nächste Herr, dieselbe Dame
  • 1969: Komm nach Wien, ich zeig dir was
  • 1970: Josefine Mutzenbacher
  • 1971: Wenn der Vater mit dem Sohne (Fernsehserie)
  • 1972: Hexen geschändet und zu Tode gequält
  • 1972: Die merkwürdige Lebensgeschichte des Friedrich Freiherrn von der Trenck (Fernsehen)
  • 1979: La lumière des justes (Fernsehserie)