Kayssler, Friedrich

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Friedrich Kayssler (1874–1945)
Kayssler, Friedrich-Unterschrift.jpg
Friedrich Kaysslers Grab
Kleinmachnow (Brandenburg), Friedhof
Inschrift des Grabsteins

Friedrich Martin Adalbert Kayssler, auch: Kayßler (Lebensrune.png 7. April 1874 in Neurode; Todesrune.png 24. April 1945 in Kleinmachnow bei Berlin), war ein deutscher Schauspieler, Schriftsteller und Komponist.

Leben

Friedrich Kayssler wurde am 7. April 1874 in Neurode (Schlesien) als Sohn des Stabarztes Dr. med. Martin Kayssler und dessen Ehefrau Marie, geborene Heyer, geboren. Kayssler besuchte in Breslau das Maria-Magdalenen-Gymnasium, studierte Philosophie in Breslau und München und begann seine Bühnenlaufbahn in Berlin bei Otto Brahm. Von dort ging er nach Görlitz, wo er seine erste Frau Luise, Mitglied des dortigen Theaters, kennenlernte und heiratete, war kurze Zeit in Halle und kam dann dauernd nach Berlin zurück.

Auf dem Breslauer „Magdalenäum“ lernte Kayssler im Sommer 1889 Christian Morgenstern kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband, ebenso wie mit Fritz Beblo, mit dem er zusammen 1893 das Abitur machte. Morgenstern wurde der Patenonkel seines Sohnes Christian.

Er befreundete sich noch unter Otto Brahm mit Max Reinhardt an, mit dem er gemeinsam die „Schall-und-Rauch“-Abende veranstaltete. Als Reinhardt 1905 das Deutsche Theater als Nachfolger Otto Brahms übernahm, wurde Kayssler Mitglied dieser Bühne, der von 1905 an auch Helene Fehdmer, seine zweite Gattin, angehörte; er hatte sie 1904 als Lola Montez in Josef Ruederers „Morgenröte“ im Neuen Theater kennengelernt. Von 1918 bis 1923 war Kayssler Direktor der Freien Volksbühne. Er gastierte zusammen mit Helene Fehdmer viel im In- und Ausland und übernahm zahlreiche Filmrollen.

Nebenbei betätigte er sich auch als Schriftsteller. Er verfaßte vorwiegend impressionistische Märchendramen und Lustspiele, trat aber auch mit Gedichten, Essays und Aphorismen an die Öffentlichkeit. Nach dem Tod von Helene Fehdmer-Kayssler widmete er ihr das Buch „Helene Fehdmer zum Gedächtnis“ (1942 im Verlag Rütten & Loening), in welchem er versuchte, unter Wiedergabe von Dialogen der meist von ihnen gemeinsam gespielten Rollen einen Umriß „des inneren Bildes ihrer Darstellungen und Gestalten“ zu geben. 57 Bildtafeln sind dem Buch beigegeben, darunter Aufnahmen ihrer bildhauerischen Werke.

Friedrich Kayssler war einer der nur vier Theaterschauspieler, die auf der [[Sonderliste der unersetzlichen Künstler] aufgeführt wurden.

Am 18. März 1944 starb sein Sohn Christian Kayssler, der ebenso ein erfolgreicher Schauspieler war, im Alter von 46 Jahren. Friedrich Kayssler wurde bei Kriegsende vor seinem Haus in Kleinmachnow von sowjetischen Soldaten erschossen, als er seine Frau beschützen wollte.[1]

Werke

Filmographie

Theatrographie (Auswahl)

Schriften

Texte
  • Simplicius, dramatisches Märchen (1905)
  • Plan im Salon, Grotesken, Prosastücke, Gedichte (1907)
  • Sagen aus Mijnhejm (1909)
  • Schauspielernotizen (1910–1914)
  • Kreise, Gedichte (1910)
  • Jan der Wunderbare (1917)
  • Zwischen Tal und Berg der Welle, Gedichte (1917)
  • Besinnungen, Aphorismen (1921)
  • Stunden in Jahren (1924)
  • Der Brief, Lustspiel (1925)
  • Ja, Gedichte (1929)
Kompositionen
  • Lieder nach Gedichten von Christian Morgenstern: Das Hemmed, Das Nasobēm, Der Leu, Der Nachtschelm und das Siebenschwein, Der Schaukelstuhl auf der verlassenen Terrasse, Die Mittagszeitung, Gleichnis, Himmel und Erde, Klabautermann, Korf erfindet eine Art von Witzen, Traum einer Magd

Literatur

  • O. Eitner: Friedrich Kayssler (zum 60. Todestag), Breslauer Kreisblatt, Nr. 6, 2005, S. 24

Fußnoten

  1. Friedrich Kayssler 1874–1945, Oktober 2009
  2. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 45, 10. November 1935
  3. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 48, 1. Dezember 1935