Irrtum des Herzens

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FILM

Irrtum des Herzens.jpg
Filmdaten
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1939
Laufzeit: 87 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Bavaria Filmkunst GmbH
Erstverleih: Bavaria Filmkunst Verleih GmbH
Stab
Regie: Bernd Hofmann,
Alfred Stöger
Regieassistenz: Cay-Dietrich Voss
Drehbuch: Alexander Lix,
Bernd Hofmann
Vorlage: Alexander Lix,
Walter Forster
Produktionsleitung: Karl Schulz
Musik: Clemens Schmalstich
Ton: Fritz Seeger
Kamera: Georg Bruckbauer
Bauten: Robert A. Dietrich,
Artur Günther
Aufnahmeleitung: William Zeiske
Schnitt: Carl Forcht
Besetzung
Darsteller Rolle
Paul Hartmann Prof. Reimers
Leny Marenbach Angelika
Käthe Dorsch Oberin
Hans Söhnker Flugkapitän van Santen
Karl Ludwig Schreiber Konrad Reimers
Walter Janssen Dr. Erwin Büttner
Alice Treff Erika Büttner
Arthur Fritz Eugens Helmuth
Grethe Weiser Therese
Albert Florath Steinmeyer
Josefine Dora Nikolaus
Werner Pledath Dr. Eickstädt
Reinhold Bernt Dr. Reithofer
Wolf Ackva Dr. Smolny
Ilse Fürstenberg Haushälterin
Elfriede Jaene Maria
Karl Etlinger Dr. Leitgerber
Ewald Wenck Kutscher
Willi Schur Kantinenwirt
Wilhelm Bendow Straßenbahnschaffner
Carl-August Dennert Silvestergast im Sonnhof

Irrtum des Herzens ist ein deutscher Spielfilm von 1939. Der Film wurde vom 13. März bis April 1939 in Flinsberg/Isergebirge gedreht. Die Uraufführung fand am 29. August 1939 in Berlin (Gloria-Palast) statt.

Weitere Titel

  • Irrtum des Herzens; Originaltitel (DE)
  • Schwester Angelika; Weiterer Titel
  • Der 24. Dezember; Arbeitstitel

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Professor Dr. Reimers, der berühmte Chirurg und Leiter eines großen Krankenhauses, lebt völlig seiner Arbeit und vergißt darüber faßt gänzlich die menschlichen und privaten Seiten seines Lebens. So kam es auch, daß sich seine Frau vor Jahren von ihm trennte. Ihr einziger Sohn Konrad, seither ohne elterliches Heim, leidet am meisten unter dieser Trennung, da er an Beiden mit gleicher Liebe hängt.

Am Nachmittag des 24. Dezember. als die Ärzte und Schwestern im Krankenhause mit Ihrer Arbeit fertig sind, will sich Schwester Angelika, die Reimers seit vielen Jahren eine tüchtige und unentbehrliche Mitarbeiterin war, von dem Professor verabschieden, denn sie hat ihre Stellung gekündigt und wird nach den Feiertagen nicht mehr ins Krankenhaus zurückkehren. Reimers hatte diese Kündigung niemals ernst genommen und auch völlig vergessen; er begreift nicht, warum Angelika fort will, und sie verschweigt auch ihre Gründe.

Da lädt Reimers sie zu einer privaten Aussprache in seine Villa ein — er ist sowieso allein und möchte den Abend mit ihr verbringen. Angelika ist wie umgewandelt — strahlend vergnügt macht sie sich für dieses langersehnte außerdienstliche Beisammensein schön und besorgt noch rasch ein Geschenk für den Professor, den sie seit langem liebt, ohne daß er jemals von ihren Gefühlen Notiz genommen hätte. Unterwegs wird sie von einem gutaussehenden jungen Mann angesprochen, der sich ihr als Flugkapitän Santen vorstellt. Da er nicht von ihrer Seite weicht und liebenswürdig zu plaudern versteht, hat sie nichts gegen diese Begleitung einzuwenden. Doch seine Einladung, den Abend mit ihm im Kasino des Flugplatzes zu feiern, lehnt sie lachend ab, da sie etwas viel Besseres vorhat. Angelika ist so glücklich wie noch nie in ihrem Leben. Senfen aber, der weder ihren Namen noch ihre Adresse weiß, erfährt nur, daß sie Schwester ist und bedauert sehr, daß er Angelika nicht mehr wiedersehen soll.

Als Angelika die Villa Reimers betritt, ist der Professor noch nicht zu Hause. Konrad erwartet den Vater und möchte ihn dazu bewegen, den Heiligen Abend mit seiner Familie zu verbringen und sich mit der Mutter zu versöhnen, die in die Stadt gekommen ist und in einem Hotel auf Nachricht wartet. Aus diesem Grunde bittet der Junge Angelika, heute die Familie allein zu lassen. — Enttäuscht und unglücklich verläßt Angelika das Haus, gibt aber vor, daß sie sowieso nicht bleiben wollte, weil sie ja Nachtdienst hätte. Ein schöner Traum ist ihr zerstört. —

Reimers hatte keine Ahnung von der Absicht des Sohnes, er ist von der Anwesenheit seiner Frau genau so überrascht wie Angelika, fühlt aber, daß er diese wegen der verunglückten Einladung sprechen muß und geht daher abends nochmals ins Krankenhaus. Angelika ist nicht im Krankenhaus. — Die Oberin, eine Frau, die eine große Enttäuschung gereift hat, erzählt dem Professor, wie es um Angelika bestellt ist: daß sie ihn liebt und deshalb gekündigt hat. Diese Eröffnung stimmt den einsamen Mann nachdenklich und er spürt, daß er Angelika eigentlich sehr, sehr gern hat und auf ihre wohltuende Gegenwart nicht verzichten kann — weder als Frau noch als Mitarbeiterin.

Angelika hatte sich in ihrer Verzweiflung entschlossen, den Weihnachtsabend mit dem Verkehrsflieger Santen zu verbringen. Sie eilt zum Flugplatz und wird dort begeistert begrüßt. Sie äßt sich einhüllen in die ehrliche Freude und Verliebtheit dieses Mannes, die ganze seltsame Stimmung tut das ihrige dazu, daß sich diese beiden lJungen Menschen finden...

Um so erschütternder ist die Aussprache mit Reimers, der im Krankenhaus auf sie wartet und sie fragt ob sie seine Frau werden will. Ausgerechnet jetzt diese F t Lee, auf die sie schon lange sehnsüchtig gewartet hat. Nun ist s zu spät — er hätte fünf Stunden früher fragen müssen — Sie verschweigt, warum sie mit der Antwort zögert, denn sie kann Reimers unmöglich die Wahrheit sagen. Verständnisvoll un gütig gibt er ihr Bedenkzeit — sie soll irgendwo draußen den Bergen mit sich ins Reine kommen und er will solange warten und — hoffen.

Auf dem Sonnenhof sucht Angelika sich zur Klarheit durchzuringen. Sie hatte am Weihnachtsabend den Flieger fluchtartig verlassen, und Santen hatte kurz vor seinem Abflug am nächsten Morgen in allen Krankenhäusern und Kliniken nach einer Schwester Angelika telephoniert - schließlich erfuhr er ihre Adresse und hatte nun täglich geschrieben. Seine Briefe wurden von Angelika nicht geöffnet - und als zu Silvester Reimers seine Ankunft auf dem Sonnenhof ankündigt, zerreißt sie die Briefe Santens ungelesen.

An diesem Tage ist der Flugkapitän wieder in der Stadt. Er eilt zum Westend-Krankenhaus, um mit Angelika zu sprechen.

Sie ist verreist - durch einen glücklichen Zufall erfährt er, wo sie sich aufhält. So kommt es, daß er auf seiner Fahrt zum Sonnenhof dem Professor begegnet, den er liebenswürdigerweise in seinem Schlitten mitnimmt. Die beiden Männer, die sich nicht kennen, deuten an, daß sie auf dem Sonnenhof eine Frau besuchen wollen und in Erwartung dieser Begegnung glücklich sind . Sie wissen nicht, daß sie beide von Angelika reden.

Angelika ist entsetzt, als unvermutet Santen auftaucht, der sogar von Reimers zu der Feier am Silvesterabend eingeladen wird. Es ist eine furchtbare Situation, aus der sich Santen durch schleunigste Abreise rettet, ohne daß er Angelika noch einmal unter vier Augen hätte sprechen können.

Er liebt Angelika aufrichtig - und nach diesem Tag ist eine Welt für ihn in Trümmer gegangen. - -Bei einem Flug mit der Privatmaschine seines Freundes stürzt Santen ab und wird ins Westend-Krankenhaus transportiert. Seine Verletzungen sind lebensgefährlich, nur einer kann ihn retten - Reimers. Kurz vor der Operation erfährt der Professor, wie es um Angelika und Santen bestellt ist — er reißt sich zusammen und ist nur mehr Chirurg, der mit wunderbarer Ruhe und Präzision das Skalpell handhabt.

Santen ist gerettet — und Reimers gibt Angelika frei, denn er sieht ein, daß die beiden jungen Menschen zusammengehören und er keinen Anspruch auf Angelika hat. Mit Haltung resigniert er und versöhnt sich mit seinem Sohn. Auch mit seiner Frau wird Reimers sich wieder versöhnen und in die Grenzen seines alten Lebens zurückkehren.


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