Jüdische Familiennamen
Bei jüdischen Familiennamen handelt es sich um Namen, mit denen man gewöhnlich Juden oder jüdische Mischlinge aussondern kann. Diese Namen wurden auch vom Wirtsvolk willkürlich und mit den Hintergrund der Kennzeichnung der Juden innerhalb der eigenen Bevölkerung vergeben. US-Amerikaner beispielsweise wissen durchweg nicht, daß der Familienname „Deutscher“ ein sicherer Hinweis auf jüdische Vorfahren ist. Auch in der BRD liegt die rassenbiologische Aufklärung darnieder. Eine linksradikale Einschärfung, die allein „Gleichheit“ und „Gleichberechtigung“ als Gegenstand von Wahrnehmung und Handlung zuläßt, behindert erfolgreich ein Verstehen des tatsächlichen Verhältnisses von Wirtsvolk und Schmarotzern.
Viele Juden wollen Ihre „Namenskennzeichnung“ ändern und erkaufen sich teils Ihre Nachnamen, oder wechseln diese mit volkstümlichen Namen durch Ehelichung eines Wirtsvolkangehörigen. Wellen der Umbenennung fanden beispielsweise in Deutschland während der Weimarer Republik statt. Auch heutzutage ist beispielsweise in der BRD durch das „Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz“ eine Namens- und damit Kennzeichenänderung möglich.
Inhaltsverzeichnis
Namensregeln
Ursprüngliche jüdische Namen
Viele jüdische Nachnamen leiten sich aus dem Alten Testament ab, bei diesen handelt es sich um die ältesten im Judentum bekannten Namen.
Übernahme des Vatersnamen
Die zweitälteste Art jüdischer Nachnamen besteht aus dem übernommenen Namen des Vaters, wobei ein „ben“ vorangestellt wird. So bedeutet z. B. Isaak ben Abraham, daß es sich um Isaak, den Sohn Abrahams handelt. Aus dieser Kombination stammen die jüdischen Namen wie Jacobsohn, Jadassohn, Mendelsohn, Nathansohn, Seligsohn oder Simonsohn (Simson).
Jüdische Namen in Fremdländern
Herkunftsort
Oftmals stammen jüdische Namen auch von dem Ort, wo deren Träger geboren wurden oder wohnten. Meist sind diese Namen noch in der alten Schreibweise der Städte gehalten. Beispiele hierfür sind:
- Augspurg, Breslauer, Cassel, Feuchtwanger, Frankfurter, Friedländer,
- Graetz, Kalischer, Krakauer, Landsberger, Leipziger, Lubliner,
- Offenbach, Oppenheim(er), Pinner, Posener, Rathenau, Schwabach(er).
Bei manchen jüdischen Namen rührt der Nachname auch von dem Namen eines Landes her, wie etwa:
Hausschilder
Andere Namen wurden von Abzeichen und Hausschildern übernommen, welche in früherer Zeit nach Vorschrift der Obrigkeit geführt werden mußten. Vor allem in Frankfurt am Main trugen alle Judenhäuser bestimmte Namen, die dann später auf ihre Bewohner übergingen, wie etwa:
- Rebstock, Weinberg, Schiff, Nußbaum, Gans, Falk, Apfelbaum, Schwarzschild und Rothschild.
Beispiel für Namensvergabe
Die durch den Hofkriegsrat Josef II. den galizischen Juden aufgenötigten neuen Namen sind besonders charakteristisch für jüdische Nachnamen. Es war jedoch nicht so, daß die Juden gezwungen wurden, diese Namen zu tragen, viele von ihnen forderten für sich selbst einen solchen. Aus diesen Forderungen her entstammen Nachnamen, die mit Edelmetallen und Pretiosen zu tun haben, wie etwa:
- Diamant, Edelstein, Goldbaum, Goldstein, Karfunkel, Rubiner, Saphir, Silbermann, Perl(e), Bernstein.
Auch Namen wie Cassirer, Wechselmann oder Wechsler, die die Tätigkeit des Namensträgers als Geld- und Pfandleiher angaben, entstanden auf diesem Wege.
Duftnamen
Einige Juden gaben sich selbst auch Namen, die mit Düften zu tun haben, wie etwa:
- Blumenfeld, Liliental, Rosenzweig, Tulpental oder Veilchenduft.
Konvertitennamen
Viele Juden, die zum Christentum konvertiert waren, gaben sich infolgedessen fromme Namen oder mußten einen solchen annehmen. Bei Namen wie Fromm, Frommherz o. ä. kann man daher davon ausgehen, daß er von sogenannten Judenchristen stammt.
Französische Namen
Einige Juden nahmen französische Namen an, so wurde aus einem Aaron dann L'Arronge oder aus Sallinger Salingrè.
Zusammensetzungen
Aus zwei an sich sinnvollen Wörter wird der Name zusammengesetzt, das zusammengesetzte Wort ergibt keinen Sinn:
- Rocken-bauer
- Bauer-hammer
- Spitz-müller
Weitere Namen
In der Ausgabe Nr. 604 der Zeitschrift „Hammer“ vom 15. August 1927 fand sich eine Zusammenstellung von Nachnamen aus der Marienbader Kurliste, die äußerst jüdisch klangen:
- Grünspan, Liebes, Gottdiener, Ochsenhorn, Hutschnecker, Verständig,
- Lustgarten, Cadaver, Löwenhaar, Frohnknecht, Trompetenschleim,
- Italiener, Deutsch, Schuldenfrei, Käßlecker, Marmorstein, Westreich, Lieblich,
- Halbrohr, Nasloch, Süßer, Süßapfel, Einzig, Mitesser, Herschtritt,
- Borgenicht, Kanarienvogel, Scharlachfieber, Hauptvogel, Weingeruch,
- Pflaumensaft, Hirschbrunst, Lichtschein
sowie weitere Namen.
Cohn, Cohen, Kohen, Kuhn, Kohner
Die Kohanim (Plural von Kohen, deutsch: Priester) sind eine Untergruppe der Leviten, des priesterlichen Stammes unter den Zwölf Stämmen Israels.
Die Schreibweise des Namens variiert in den verschiedenen Nationalsprachen, vgl. Kahane, Kohn, Kahn, Kuhn, Kun. Bekannte Namensträger sind unter anderem Hermann Cohen, Albert Cohen, Daniel Cohn-Bendit, Leonard Cohen, Sacha Baron Cohen, Arthur Cohn, Béla Kun, Ethan und Joel Coen, sowie Leonid Kogan und Oleg Kagan.
Quellen
- Theodor Fritsch, Handbuch der Judenfrage, Leipzig 1933, S. 32–35
- Gerhard Kessler: Die Familiennamen der Juden in Deutschland, Leipzig 1935
- Joachim Mugdan: The Names of the Jews. A Preliminary FAQ. Institut für Allgemeine Sprachwissenschaft, Universität Münster 1995
- Peter Waldbauer: Lexikon der antisemitischen Klischees. Antijüdische Vorurteile und ihre historische Entstehung, Mankau Verlag, Murnau am Staffelsee 2007, ISBN 978-3-938396-07-0 (Der Autor war Freund und Privatsekretär des Börsenspekulanten André Kostolany; das Lexikon ist, im heutigen Schrifttum, die wohl umfassendste Sammlung gängiger Thesen zum Thema „jüdisches Wesen“ und bietet – trotz der offenbaren apologetischen Grundhaltung des Autors – reichliche Detailinformationen zur weiteren Recherche auch zur Entstehung jüdischer Familiennamen im deutschen Sprachraum.)
- Gundhild Winkler: Jüdische Familiennamen Onomastikblog der Deutschen Gesellschaft für Namenforschung 2014