Meißner, Joachim
Joachim Meißner (auch Meissner; 15. Oktober 1911 in Freystadt, Schlesien; gefallen 25. Juli 1944 westlich von St. Lo, Normandie)[2] war ein deutscher Reserveoffizier der Wehrmacht, zuletzt Hauptmann d. R., Fallschirmjäger und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg. Er war an der Eroberung der belgischen Festung Eben Emael am 10. Mai 1940 beteiligt.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Joachim Meißner trat am 1. Oktober 1929 in die Reichswehr ein. Nach Ableistung seines Dienstes als Soldat auf Zeit schied er am 31. März 1934 aus der Armee aus, blieb aber Reserve-Unteroffizier. Anschließend wurde er Referent in der Auslandabteilung des Reichssportführers für Sudosteuropa (Balkan).
Zweiter Weltkrieg
Am 26. August 1939 wurde Meißner als Feldwebel in das Pionier-Bataillon 8 des Heeres einberufen, wechselte aber dann zur Luftwaffe. Am 1. Januar 1940 wurde er zur Fallschirmjäger-Truppe der Luftwaffe versetzt und kam in die 1. Kompanie/Fallschirm-Jäger-Regiment 1. Am 20. März 1940 folgte die Beförderung zum Leutnant der Reserve. Am 1. März 1940, vor dem Westfeldzug 1940, wurde die 1./FJR 1 an die Versuchs-Abteilung „Friedrichshafen“ für die Eroberung des als uneinnehmbar geltenden Forts Eben Emael abgegeben.
Beim Angriff auf das Sperrfort Eben Emael gehörte er zu der Kampfgruppe „Eisen“ (Führer des Trupps 5) unter Sturmgruppenführer Leutnant Martin Schächter (ebenfalls Ritterkreuz am 12. Mai 1940) an. Ziel der Kampfgruppe war die Einnahme der Albert-Kanal-Brücke bei Kanne am Fuß des Forts.
Nach dem Ausfall des Kampfgruppenführers durch schwere Verwundung übernahm der stellvertretende Gruppenführer Meißner das Kommando und führte die Sturmgruppe „Eisen“ zum Erfolg. Die Brücke wurde zwar vom Feind gesprengt, aber das Ufer konnte bis zum Eintreffen deutscher Verstärkung trotz eines hohen Blutzolles gehalten werden.
Für seine Leistung erhielt Meißner am 12. Mai 1940 das Ritterkreuz, am 13. Mai 1940 wurde er zum Oberleutnant der Reserve befördert. Im August 1940 wurde er in das Fallschirmjäger-Regiment 2 versetzt. Mit diesem nahm er an der Eroberung Kretas (Rethymno) und anschließend an den Kämpfen in Rußland (Leningrader Blockade) teil. Seit dem 6. Dezember 1941 war er Ordonnanzoffizier im FJR 2 (bis 10. Juli 1942). Am 30. September 1942 wurde er zum Hauptmann (Kr.O./Fl.) befördert (RDA vom 1. September 1942) und kämpfte in Nordafrika als Teil der Fallschirmjäger-Brigade „Ramcke“.
Am 1. Januar 1943 wurde Kriegsoffizier Joachim Meißner Stabsoffizier beim XI. Fliegerkorps, am 1. April 1943 dann Chef der 6. Kompanie/FJR 2. Am 16. April 1944 folgte die Ernennung zum Führer des III. Bataillons des Fallschirmjäger-Regiments 14 der 5. Fallschirmjäger-Division, das er bei den Abwehrkämpfen um St. Lo in der Normandie (Operation Overlord) führte.
Tod
Joachim Meißner fiel am 25. Juli 1944 an der Invasionsfront bei St.Jean-de-Faye westlich von St. Lo in der Normandie. Er ruht auf der Kriegsgräberstätte in Marigny; Endgrablage: Block 4, Reihe 40, Grab 1552.
Auszeichnungen (Auszug)
- Fallschirmschützenabzeichen der Luftwaffe
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- Ärmelband „Kreta“
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“ am 4. Juli 1942
- Erdkampfabzeichen der Luftwaffe am 26. Oktober 1942
- Italienische Tapferkeitsmedaille in Bronze
- Medaille für den italienisch-deutschen Feldzug in Afrika
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 12. Mai 1940 als Leutnant der Reserve und stellv. Führer der Sturmgruppe „Eisen“ in der Sturm-Abteilung „Koch“