Fallschirmjäger-Brigade „Ramcke“

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General der Panzertruppe Rommel (links) mit Generalmajor Ramcke in Nordafrika

Die Fallschirmjäger-Brigade „Ramcke“ war ein Spezialverband deutscher Fallschirmjäger unter dem Befehl von Generalmajor Hermann-Bernhard Ramcke im Zweiten Weltkrieg 1942 bis 1943, zuerst als Teil des Deutschen Afrika-Korps, danach der Panzer-Armee „Afrika“ unterstellt. Die Angehörigen der Brigade waren ausschließlich kampferprobte Krieger des Unternehmens „Merkur“.

Aufstellung

Ritterkreuzträger Oberleutnant Horst Trebes, Chef der 1. Kompanie/Lehr-Bataillon des XI. Fliegerkorps, inspiziert seine Männer (in Tropenbekleidung mit Tropenhelm) bei der Ankunft in Afrika, 1942

Ursprünglich als z. b. V.-Brigade auf Befehl von Kurt Student aufgestellt, um Malta zu besetzen (→ Unternehmen „Herkules“), wurde die Fallschirmjäger-Brigade „Afrika“ im April 1942 in Fallschirmjäger-Brigade „Ramcke“ umbenannt und auf im Sommer 1942 nach Afrika verlegt, um Rommels stark angeschlagene Kräfte vor El Alamein zu unterstützen. Am 15. Juli erreichte Generalmajor Ramcke afrikanischen Boden und übernahm das Kommando der wenigen Teile, manchmal nur als Jäger-Brigade „Ramcke“ dokumentiert, die bereits in Afrika eingetroffen waren. Zu diesem Zeitpunkt war die Brigade der 15. Panzer-Division unterstellt. Das erste Bataillon unter Major Kroh erreichte Afrika am 4. August 1942, am 10. August folgte das Zweite unter dem Kommando von Major von der Heydte und schließlich am 17. August das Dritte unter dem Kommando von Major Hübner.

Am 15. August wurde die Brigade direkt unter das Kommando der Panzerarmee „Afrika“ gestellt. Sie war zugleich das Hauptquartier für alle Fallschirmjägereinheiten, die in Zukunft nach Afrika kamen. Da die Brigade per Fleugzeug nach Afrika gebracht wurde, besaß sie keine Fahrzeuge - so wurde das Flak-Regiment 135 mit dem Transport des Nachschubes sowie mit der Einheit an sich beauftragt. Als die Bataillone gelandet waren, bezogen sie sofort ihre Erste Verteidigungsstellungen an der südlichen Front von El Alamein.

Jäger-Brigade

Am 24. Oktober 1942 hatte die Brigade eine Stärke von 4.610 Mann. Zwischen September 1942 und Februar 1943 wurde die Brigade erneut in Luftwaffen-Jäger-Brigade 1 umbenannt und das Kommando ging an Hans Kroh, als Ramcke Anfang 1943 nach Deutschland kommandiert wurde, wo er zum Kommandeur der neuaufgestellten 2. Fallschirmjäger-Division wurde.

Entwicklung

  • Fallschirmjäger-Brigade „Afrika“
  • Fallschirmjäger-Brigade „Ramcke“
  • Luftwaffen-Jäger-Brigade 1

Kriegseinsatz

Die Brigade kämpfte in Afrika bis zum Mai 1943, wo der Kampf eingestellt wurde. Im späten Juli und frühen August 1942 verlegte die Brigade „Ramcke“ nach Afrika. Die Verlegung geschah in vier Wellen. Die 1. Welle bildete die Kampfgruppe „Kroh“, welche vom I. Bataillon des Regiments errichtet wurden war, die 2. Welle wurde durch die Kampfgruppe „von der Heydte“ und der Nachrichten-Abteilung gebildet, die 3. Welle stellte die Kampfgruppe „Hübner“ dar. Die 4. und letzte Welle wurde durch den Brigadestab, einer Artillerie-Abteilung, der PaK-Kompanie und den rückwärtigen Diensten gebildet. Die Brigade kämpfte dann bei der Schlacht um Tunesien bis zum Mai 1943, wo der Kampf eingestellt wurde. Nur wenige Fallschirmjäger wurden nach Italien evakuiert, viele fielen, die meisten überlebenden gerieten in Kriegsgefangenschaft.

Gliederung

Am Ärmelabzeichen (Skorpion) zu erkennen: Männer der 1. Kompanie des Fallschirmjäger-Lehr-Bataillons. Hier mit Tropenhelm und Splittertarn-Zeltbahn.
Männer der 4. Kompanie der Kampfgruppe „Burckhardt“

I./Fallschirm-Jäger-Regiment 2

  • Kampfgruppe „Kroh“, Maj. Hans Kroh, danach Maj. Josef Schwaiger als Kroh Ia (Erster Generalstabsoffizier) beim Stab von Ramcke wurde
    • Adjutant: Oberleutnant Kühne
    • Nachrichten-Offizier: Leutnant Edinger
    • Arzt: Oberarzt Dr. Niklas
    • IVa: Rgt.Insp. Laackmann
      • Nachrichtenzug, Zugführer: Leutnant Edinger
      • 1. Kompanie, Chef: Oberleutnant Schindler
      • 2. Kompanie, Chef: Oberleutnant Fellner
      • 3. Kompanie, Chef: Oberleutnant Büttner
      • 4. Kompanie, Chef Hauptmann Nagele

I./Fallschirm-Jäger-Regiment 3

Bewaffnung der Kampfgruppe als Beispiel für alle Kampfgruppen
  • Leichte Maschinengewehre (l.M.G.): 68 (6 davon in Reserve)
  • Schwere Maschinengewehre (s.M.G.): 12
  • Leichte Granatenwerfer (l.Gr.W.): 9
  • Schwere Granatenwerfer (s.Gr.W.): 6
  • Panzerbüchsen: 11
  • Leichtgeschütze (l.G.): 1

II./Fallschirm-Jäger-Regiment 5

Fallschirmjäger-Lehr-Bataillon

  • Kampfgruppe „Burckhardt“, Maj. Walter Burckhardt des XI. Flieger-Korps (vermutlich schon Anfang 1942 in Nordafrika - dann zurück und mit Ramcke wieder nach Nordafrika; Das Lehr-Bataillon war später am berühmten Unternehmen „Eiche“ beteiligt.)
Weitere Einheiten

Siehe auch

Literatur

  • Hans-Martin Stimpel: Die deutsche Fallschirmtruppe 1942-1945 - Einsätze auf Kriegsschauplätzen im Süden, Mittler & Sohn, (2005), ISBN 978-3813208511

Fußnoten

  1. 1939 wurde die Pak-Kompanie 7 für die 7. Flieger-Division als Luftlande-Einheit aufgestellt. Aus ihr ging 1940 die Fallschirm-Panzerjäger-Abteilung hervor. Im Mai 1943 wurde die Abteilung in Fallschirm-Panzerjäger-Abteilung 1 umbenannt und der 1. Fallschirmjäger-Division unterstellt. Dabei wurde sie auf sechs Kompanien verstärkt. 1944 wurde sie auf zunächst 5, dann auf vier Kompanien verkleinert.