Zierach, Otto
Otto Zierach ( 26. Januar 1907 in Eberswalde bei Berlin; 12. August 1976 in Nachrodt-Veserde, Nordrhein-Westfalen) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Major der Luftwaffe und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Zierach begann seine militärische Laufbahn im Regiment „General Göring“, aus welches sich 1938 der erste Fallschirmjägerverband der Wehrmacht entwickelte.
Zweiter Weltkrieg
1939 kam er zur Versuchsabteilung Friedrichshafen, die als Sturm-Abteilung „Koch“ den spektakulären Sturm auf die Festung Eben-Emael absolvierte, ein Husarenstück der Militärgeschichte. Als Ia von Hauptmann Walter Koch wurde der größten Sturmgruppe „Beton“ des Leutnants Gerhard Schacht zugeteilt und war stellvertretend für den Stab mit den Männern der Abteilung direkt am Feind vor der hart umkämpften Brücke bei Vroenhoven.
Am 1. Juli 1940 wurde er zum Hauptmann befördert und zum Kommandeur der Fallschirmschule 1 (inzwischen in Wittstock an der Dosse) ernannt. Als das Unternehmen „Merkur“ anstand, wurde der erfahrene Fallschirmjäger zu seiner Stammeinheit zurück kommandiert, die nun Luftlande-Sturm-Regiment 1 hieß. Als Offizier z. b. V. war er nun erneut im Stab und nahm an der blutigen und opferreichen Eroberung von Kreta teil. Zierach gehörte zur ersten Welle mit Angriffsziel Maleme, er mußte miterleben, wie sowohl Generalmajor Meindl als auch sein alter Kamerad und Freund vom Regiment „General Göring“ Major Koch verwundet wurden.
Am 26. Februar 1942 wurde der Stab des Luftlande-Sturm-Regiments 1 zum Stab der Luftwaffen-Brigade „Meindl“. Am 1. September 1942 wurde er zum Major befördert und am 28. September 1942 wurde er Kommandeur des III. Bataillons der Luftwaffen-Felddivision 1 (III./1. Luftwaffen-Felddivision) unter Oberst Gustav Wilke. Die Division wurde im selben Monat fertig aufgestellt und im November 1942 an die Ostfront verlegt, der Heeresgruppe Nord/18. Armee unterstellt. Die Luftwaffen-Feld-Division wurde im September 1943 vom Heer als 1. Feld-Division (L) übernommen und bleib bei der Heeresgruppe Nord.
Anfang 1944 kam er zum II. Fallschirm-Korps (unter Generalleutnant Eugen Meindl) der 1. Fallschirm-Armee. Das Korps galt vorerst als Reserve und Ausbildungseinheit des Oberbefehlshabers West in Paris. Ab Mai 1944 unterstand das Korps dem Armeeoberkommando 7 der Heeresgruppe B in der Normandie und wurde im August 1944 an der Invasionsfront im Kessel von Falaise vernichtet, aber für die Ardennenoffensive im November 1944 und den Endkampf 1945 neu aufgestellt. Major Zierach wurde am 15. Februar 1945 zum Ib[1] des II. Fallschirm-Korps ernannt, wo er vermutlich im April/Mai 1945 bei der Reichsverteidigung an Ems und Weser in Westalliierte Kriegsgefangenschaft geriet.
Auszeichnungen (Auszug)
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. Klasse
- Fallschirmschützenabzeichen der Luftwaffe
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- Ärmelband „Kreta“
- Erdkampfabzeichen der Luftwaffe
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 15. Mai 1940 als Oberleutnant der Reserve und Chef des Stabes (Ia) der Sturm-Abteilung „Koch“[2]