Jungmädelbund

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Der Jungmädelbund (JM) war die nationalsozialistische Organisation für Mädchen von 10 bis 14 Jahren innerhalb der Hitlerjugend. Wie die Hitlerjugend und das Deutsche Jungvolk bei den Jungen und dem Bund deutscher Mädel bei den Mädchen von 14 bis 18 Jahren war der Jungmädelbund hierarchisch gegliedert. Die unterste Gliederungsebene war die Jungmädelschaft (10 Mädchen), der Jungmädeluntergau umfaßte 3.000 Mädchen.

Geschichte

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Jungmädel

Die deutsche Reichsjugendführung rief am 9. April 1936 alle Jungen und Mädchen der Jahrgänge 1922–1926 zum Eintritt in das Jungvolk und die Jungmädelschaft bis zum 20. April 1936 auf. Mit der Aufnahme in den Jungmädelbund begann für die Mädels ein neuer Lebensabschnitt, denn sie ließen die Phase des „Kind-Seins“ zurück und sollten lernen in bestimmten Aufgabenbereichen Verantwortung zu übernehmen. Die Mädchen wurden dazu erzogen, für die Einheit einzustehen, auf egoistische Wünsche zu verzichten und Kameradschaft zu üben. Im ersten halben Jahr nach dem Eintritt in die Jungmädelschaft mußte jedes Mädchen die Jungmädelprobe absolvieren. Erst nach bestandener Prüfung wurde es als vollwertiges Mitglied akzeptiert.

Ränge

  • Jungmädel
  • Jungmädelschaftsführerin
  • Jungmädel-Scharführerin
  • Jungmädel-Gruppenführerin (Jmgf.)
  • Jungmädel-Ringführerin (Jmrf.)
  • Jungmädel-Untergauführerin (Jmugf.)

Gliederung

  • Jungmädelschaft (etwa 15 Jungmädel)
  • Jungmädelschar (etwa drei Jungmädelschaften)
  • Jungmädelgruppe (etwa vier Jungmädelscharen)
  • Jungmädelring (etwa vier Jungmädelgruppen)
  • Jungmädeluntergau (etwa fünf Jungmädelringe)

Zeitschrift

Die Zeitschrift des Jungmädelbundes war „Die Jungmädelschaft“.

Jungmädelprobe

Die Jungmädelprobe (teilweise ähnlich der Pimpfenprobe) verlangte folgende Leistungen:

  • Im sportlichen Bereich: 60 Meter laufen, 2 Meter Weitsprung und 12 Meter Ballweitwurf mit einem 80 Gramm schweren Schlagball.
  • In der Kategorie Geschicklichkeit mußten die Mädchen zwei Rollen vorwärts machen, danach ohne Hilfe der Hände aufstehen und zwei Rollen rückwärts machen und durch ein Seil laufen, das von zwei Mädchen geschwungen wurde.
  • Außerdem mußte das Mädchen an einer eintägigen Fahrt teilnehmen, die aus einer acht Kilometer langen Wanderung mit zwei Stunden Ruhepause bestand.

Nach erfolgreicher Bewältigung wurden den Mädchen Halstuch und Knoten zur Dienstkleidung von der Führerin übergeben.

Wirken

An Heim- und Sportnachmittagen wurde man für das Jungmädel-Leistungsabzeichen vorbereitet, das man zwischen dem 13. und 14. Lebensjahr erwarb und vom Reichsjugendführer Baldur von Schirach verliehen bekam. Es setzte unter anderem Sicherheit in der weltanschaulichen Schulung, also etwa Geburtstag und -ort sowie Lebenslauf des Führers, die Namen seiner wichtigsten Mitarbeiter und Verse des Horst Wessel-Liedes zu kennen voraus. Drei Hitlerjugendlieder mußten textlich und gesanglich ordentlich wiedergegeben werden, Kenntnisse über das eigene Gebiet, dessen Landschaften und Städte und bekannte Persönlichkeiten aus der Heimat wurden vorausgesetzt.

Auch im Bereich der Leibesübungen mußten wieder mehrere Disziplinen, wie 60-Meter-Lauf, Weitsprung, 100 Meter Schwimmen oder 8 Kilometer Wandern, ausgeführt werden. Auf einer eineinhalbtägigen Fahrt mußten sich die Mädchen als charakterlich tauglich erweisen. Der Jungmädelbund stand unter der Forderung der Charakterbildung. Durch den Sport sollten die Mädchen lernen, sich in die Gemeinschaft ein- beziehungsweise unterzuordnen. Die Leitworte der Jungmädel lauteten:

„Jungmädel, sei Kameradin, sei tapfer, treu, gehorsam und verschwiegen. Jungmädel, wahre deine Ehre.“

Bildergalerie

Siehe auch

Literatur