Kamenz

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Pfeil 1 start metapedia.png Dieser Artikel behandelt die Stadt Kamenz. Zur gleichnamigen Gemeinde in Niederschlesien siehe Kamenz (Schlesien), zum Fluß Kamenz in Pommern siehe Kamenz (Fluß).

Kamenz

Wappen von Kamenz
Staat: Deutsches Reich
Gau: Sachsen
Landkreis: Bautzen
Einwohner (2009): 17.171
Bevölkerungsdichte: 323 Ew. p. km²
Fläche: 53,15 km²
Höhe: 173 m ü. NN
Postleitzahl: 01917
Telefon-Vorwahl: 03578
Kfz-Kennzeichen: BZ
Koordinaten: 51° 16′ N, 14° 6′ O
Kamenz befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Freistaat Sachsen
Direktionsbezirk: Dresden
Bürgermeister: Roland Dantz (parteilos)

Die Lessingstadt Kamenz ist eine deutsche Stadt der Lausitz in Sachsen. Sie liegt etwa 40 km nordöstlich von Dresden und etwa 30 km nordwestlich von Bautzen.

Lage

Kamenz liegt in der westlichen Oberlausitz am Fuße des Hutberges im Naturraum Westlausitzer Hügel- und Bergland. Die Gegend bildet die Nahtstelle zwischen der flachen Teichlandschaft im Norden, eine der größten Wasserflächen – der Deutschbaselitzer Großteich – befindet sich auf Kamenzer Gebiet, und dem Lausitzer Bergland im Süden. Dem entsprechend ist die Landschaft im Norden von flachwelliger Heide geprägt, die nach Süden hin relativ rasch ansteigt und im Ortsteil Hennersdorf bereits Mittelgebirgscharakter zeigt. Von Süden kommend und sich im Stadtgebiet mit einigen weiteren kleinen Bächen, wie dem „Langen Wasser“, vereinigend durchfließt die Schwarze Elster Kamenz in Richtung Norden.

Geschichte

Gegen Ende des 12. Jahrhunderts wurde an der Stelle der heutigen Altstadt eine Burg zur Sicherung des Überganges der Via Regia über die Schwarze Elster erbaut. Die Via Regia war damals ein überregional bedeutender Handelsweg von Belgien bis hinein nach Schlesien. 1225 wurde die Stadt erstmals urkundlich erwähnt, seit 1319 war Kamenz freie Stadt. 1346 wurde der Oberlausitzer Sechsstädtebund gegründet, dessen westlichste Mitgliedsstadt Kamenz wurde. 1547 war Kamenz somit auch vom Oberlausitzer Pönfall betroffen. Im Jahre 1707 vernichtete ein großer Stadtbrand viele Häuser in der Altstadt. 1729 wurde der linke Dichter und Schriftsteller Gotthold Ephraim Lessing in Kamenz geboren.

1896 wurde in Kamenz auf Grund eines königlichen Beschlusses eine ständige Garnison eingerichtet. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde hier und in den anderen beiden Garnisonen der sächsischen Oberlausitz (Zittau und Bautzen) das Königlich Sächsische Reserve-Infanterie-Regiment 242 aufgestellt.

Bis 1990 befand sich in Kamenz die Offiziershochschule der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung der NVA mit zeitweise 1.500 Studierenden. Die blau-grauen Uniformen bestimmten das Bild der Kleinstadt. Bis Juli 2008 bestand der Landkreis Kamenz.

Bauwerke

  • Rathaus Kamenz (erbaut 1847 bis 1848 durch Carl August Schramm, italienische Neorenaissance)
  • Andreasbrunnen mit Justitia-Statue aus Sandstein
  • Barmherzigkeitsstift mit Bönisch-Mausoleum
  • Reste der mittelalterlichen Stadt- und Klosterbefestigung, vor allem Roter Turm, Stadtschreiberbastei („Pichschuppen“), Mönchsmauer, Klostertor
  • Evangelische Hauptkirche St. Marien (erbaut 1275 bis 1479, spätgotische Hallenkirche), einzige granitene Hallenkirche nördlich der Alpen
  • Klosterkirche St. Annen (ca. 1510)
  • Katechismuskirche (Wehrkirche, vor 1358)
  • Begräbniskirche St. Just, Pilger-Kapelle vor 1377
  • Lessing-Gedenkstätte am ehemaligen Standort des Geburtshauses Lessings
  • Lessinghaus
  • Hutbergbühne, eine Freilichtbühne für bis zu 10.000 Zuschauer
  • Kursächsische Postdistanzsäule, errichtet 1725 am ehemaligen Königsbrücker Tor, heute Bönischplatz
  • Königlich-sächsischer Ganzmeilenstein aus der Zeit von 1859 bis 1860 am Ortsausgang Richtung Pulsnitz

Verkehr

Kamenz liegt an den eingleisigen Hauptbahnen Lübbenau–Kamenz und Kamenz–Pirna. Nach Dresden verkehrt eine Regionalbahnlinie im Stundentakt. Zum brandenburgischen Senftenberg verkehren seit Ende der 1990er Jahre keine Reisezüge mehr, nur noch Güterverkehr, die Bahnstrecke nach Bischofswerda wurde komplett stillgelegt. Die nächstgelegene Anschlussstelle Burkau zur A 4 befindet sich etwa 12 km südlich. Am nordöstlichen Stadtrand befindet sich der Flugplatz Kamenz. Die zur Rhenus Veniro-Gruppe gehörende Regionalbus Oberlausitz GmbH betreibt ein Stadtbus-Netz mit drei Linien (Linie 21, 22, 23).

Bekannte, in Kamenz geborene Personen

Literatur