Sellhorn, Karl-Heinz

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Feldwebel Sellhorn mit Gemahlin Rosemarie

Karl-Heinz Sellhorn (Lebensrune.png 10. November 1917 in Hamburg; Todesrune.png 16. August 1995 in Hamburg) war ein deutscher Unteroffizier der Wehrmacht, zuletzt Oberfeldwebel der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg und in der Nachkriegszeit Kriminalbeamter der Kriminalpolizei in Hamburg.

Werdegang

Die Ju 87 D von Feldwebel Herbert Rabben, aufgenommen von Karl-Heinz Sellhorn, Bordschütze von Staffelkapitän Hauptmann Kurt Scheffel (DKiG)

Zweiter Weltkrieg

Als der Krieg begann, kam Sellhorn zur Luftflotten-Nachrichtenschule 4 (LNS 4; später in Luftnachrichten-Schule 4 umbenannt) nach Budweis. Insgesamt sollte er laut Flugbuch 959 mal fliegen, der erste Schulflug fand am 24. September 1939 statt. Der 500. Feindflug erfolgte in einer Ju 87 B des Stuka-Geschwaders 77 bei der Schlacht bei Charkow.

Bei seinen 649 Feindflügen im Sturzkampfgeschwader 77 und im Schlachtgeschwader 151 flog er als Bordfunker-/schütze vorwiegend mit Hauptmann Helmut Bruck und Hauptmann Heinrich Zwipf, aber auch mit Kurt Scheffel und Herbert Rabben. Er wurde insgesamt siebenmal abgeschossen, auch hinter den feindlichen Linien in Rußland.

Zuletzt flog er in der am 6. Juli 1944 in Betschermen (Königreich Ungarn) aus der 3. Staffel/Nachtschlachtgeschwader 3 aufgestellten und mit der Junkers Ju 87 ausgerüsteten 15. Staffel/Schlachtgeschwader 151. Die Staffel verlegte im August 1944 nach Debrechen, am 6. Oktober nach Lüben, am 26. Januar 1945 nach Döberitz, am 7. Februar nach Ludwigslust, im Februar 1945 nach Dedelsdorf und am 11. März 1945 nach Großenbrode an der äußersten Spitze der Lübecker Bucht. Der letzte Flug fand am 5. Mai 1945 statt, als Maschinen der Staffel Hamburg erreichen wollten, aber in der Lüneburger Heide landen mußten, da Flugplätze entweder zerstört oder in Feindeshand waren.

Nachkriegszeit

Nach Krieg und Kriegsgefangenschaft trat Sellhorn der Polizei bei und war zuletzt Kriminalpolizist in Hamburg. Er war wohnhaft in der Gemeinde Hanstedt (Nordheide), wo die Familie einst das „Ringhotel Sellhorn“ betrieb. Bei dem gleichnamigen und einst in Buursod 3 (seit 2017 ist der Hof Sitz der renommierten Pferdeklinik Nindorf) wohnhaften Karl-Heinz Sellhorn, viele Jahre aktiver Kamerad der freiwilligen Feuerwehr Nindorf am Walde, soll es sich nach freundlicher Auskunft des Ortsbrandmeisters Claus Szczesinski (Stand: 2018) nicht um den Flieger und Kriminalbeamten Karl-Heinz Sellhorn handeln. Allerdings mutet es schon sonderbar an, daß im selben kleinen Ort zwei Karl-Heinz Sellhorn gelebt haben sollen.

Tod

Die Quellen zum Tode Sellhorns gehen auseinander, er soll entweder im Januar 1991 in Hanstedt-Nindorf oder den meisten Quellen zufolge am 16. August 1995 in Hamburg verstorben sein.

Familie

Karl-Heinz Sellhorn, der nur „Heinz“ genannt wurde, war der Sohn von Maximilian Sellhorn und der Maria, geb. Fichtner. Nach dem Tod seines Vaters heiratete die Mutter erneut, Karl-Heinz hatte noch eine jüngere Halbschwester und den weit jüngeren Halbbruder Friedrich. Nach dem Bombenterror der Royal Air Force (→ Operation Gomorrha) wurde die Familie in der Nähe von Hodenhagen/Walsrode evakuiert, wo sie sich alle nach dem Krieg wiederfanden. Sein Vetter war der gefallene Schlachtfliegeroffizier Friedrich Sellhorn.

Ehe

1939 heiratete Sellhorn seine Verlobte Rosemarie. Eine zweite Ehe nach dem Kriege ist nicht ausgeschlossen.

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise