Schlachtgeschwader 77

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Geschwaderabzeichen des Stuka-Geschwaders 77 ab Mitte 1941

Das Sturzkampfgeschwader 77 (StG 77) oder Stuka-Geschwader 77 war ab dem 1. Mai 1939 ein Sturzkampf- und Schlachtgeschwader der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Die Geschwaderkennung war S2. Am 18. Oktober 1943 wurde es im Zuge einer Organisationsänderung in Schlachtgeschwader 77 (SG 77) umbenannt, zugleich trat die Panzerjäger-Staffel des Sturzkampfgeschwader 1 als 10. (Pz)/SG 77 vorübergehend zum Geschwader über, wurde aber am 27. Januar 1944 wieder ausgegliedert. Bis zur bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 flog das SG 77 im Rahmen der Reichsverteidigung gegen den Feind.

Der Geschwaderstab verfügte über Ju 87 B, Ju 87 B/R und schließlich Ju 87 D sowie 1940 Do 17, 1941 Bf 109, 1942–1943 Bf 110 und von März bis Juli 1943 über einzelne Ju 88 A. Ab Juni 1944 wurde das Geschwader auf Fw 190 umgerüstet. Bereits am 1. Mai 1944 hatte das Geschwader seinen 100.000 Feindflug verzeichnet.

Geschichte

Eine Kette Sturzkampfbomber Junkers Ju 87 D des Sturzkampfgeschwader 77 1943 an der Ostfront
„Das Sturzkampfgeschwader 77 entstand am 1. Mai 1939 durch die Umbenennung des Sturzkampfgeschwaders 165 mit Stab und zwei Gruppen. Es war damit das einzige Sturzkampfgeschwader, das zum Polenfeldzug aus einem Stab und zwei Gruppen bestand. Der Stab des Sturzkampfgeschwaders 77 entstand am 1. Mai 1939 in Breslau-Schängarten durch die Umbenennung des Stabes des Sturzkampfgeschwaders 165. Ausgerüstet mit der Junkers Ju 87 B, verlegte der Stab am 31. August 1939 nach Neudorf und nahm anschließend beim Fliegerführer z.b.V. am Polenfeldzug teil. Einsatzraum am 1. September 1939 war der Raum vor der 10. Infanterie-Division sowie Kolonnen im Raum Wielun. Es folgten Einsätze gegen Eisenbahnanlagen im Raum Warschau, Eisenbahnbrücken, Truppenansammlungen, Feindbewegungen und Bereitstellungen im Weichselbogen und an der Bzura. Außerdem flog der Stab Einsätze gegen Warschau, Brest-Litowsk und Modlin. Am 8. September wurde die III. / Sturzkampfgeschwader 51 dem Stab unterstellt, ab dem 24. September zusätzlich die IV. (St) / Lehrgeschwader 1. Am 29. September kehrte der Stab nach Breslau-Schöngarten zurück und verlegte anschließend nach Köln-Butzweilerhof.
Die I. Gruppe des Sturzkampfgeschwaders 77 entstand am 1. Mai 1939 in Brieg durch die Umbenennung der I. Gruppe des Sturzkampfgeschwaders 165. Ausgerüstet mit der Junkers Ju 87 B, verlegte die Gruppe am 31. August 1939 nach Neudorf und nahm anschließend unter dem Geschwaderstab beim Fliegerführer z.b.V. am Polenfeldzug teil. Einsatzraum am 1. September 1939 war der Raum vor der 10. Infanterie-Division sowie Kolonnen im Raum Wielun. Es folgten Einsätze gegen Eisenbahnanlagen im Raum Warschau, Eisenbahnbrücken, Truppenansammlungen, Feindbewegungen und Bereitstellungen im Weichselbogen und an der Bzura. Außerdem flog die Gruppe Einsätze gegen Warschau, Brest-Litowsk und Modlin. Am 29. September kehrte die Gruppe nach Brieg zurück und verlegte anschließend nach Köln-Butzweilerhof.
Die II. Gruppe des Sturzkampfgeschwaders 77 entstand am 1. Mai 1939 in Breslau-Schöngarten durch die Umbenennung der II. Gruppe des Sturzkampfgeschwaders 165. Ausgerüstet mit der Junkers Ju 87 B, verlegte die Gruppe am 31. August 1939 nach Neudorf und nahm anschließend unter dem Geschwaderstab beim Fliegerführer z.b.V. am Polenfeldzug teil. Einsatzraum am 1. September 1939 war der Raum vor der 10. Infanterie-Division sowie Kolonnen im Raum Wielun. Es folgten Einsätze gegen Eisenbahnanlagen im Raum Warschau, Eisenbahnbrücken, Truppenansammlungen, Feindbewegungen und Bereitstellungen im Weichselbogen und an der Bzura. Außerdem flog die Gruppe Einsätze gegen Warschau, Brest-Litowsk und Modlin. Am 29. September kehrte die Gruppe nach Breslau-Schöngarten zurück und verlegte anschließend nach Köln-Butzweilerhof. […] Am 9. Juli 1940 wurde in Argentan die II. Gruppe des Kampfgeschwaders 76 in III. Gruppe des Sturzkampfgeschwaders 3 umbenannt. Die Gruppe war mit der Junkers Ju 87 B ausgerüstet und wurde in Argentan stationiert, m von dort aus Geleitzüge im Kanal und küstennahe Ziele in England anzugreifen. Die Einsätze zur ‚Luftschlacht um England‘ dauerten bis Jahresende an. […] Im März 1941 wurde in Schweinfurt aus der Ergänzungsstaffel des VIII. Fliegerkorps die Ergänzungsstaffel des Sturzkampfgeschwaders 3 gebildet.
Das Schlachtgeschwader 77 ist am 18. Oktober 1943 durch die Umbenennung des Stuka-Geschwaders 77 entstanden. Als neue II. Gruppe wurde die I./Schlachtgeschwader 1 übernommen. Das Geschwader war mit Ju 87 B ausgestattet. Eingesetzt war das Geschwader zur Erdkampf-Unterstützung im Südabschnitt der Ostfront.“[1][2]

Personen

Oberfeldwebel Heinz Oberste-Sirrenberg vom Schlachtgeschwader 77 (3. Staffel/I. Gruppe), einer der vielen tapferen, wenn auch eher unbekannten Flugzeugführern; Deutsches Kreuz in Gold am 16. April 1944.

Geschwaderkommodore

Kurt Eschenbacher (Lebensrune.png 7. September 1920; 1. April 1944 im Raum Bohatkowzi / Obertyn / Tarnopol); DKiG am 17. Mai 1943 als Unteroffizier und Bordfunker in der 2. Staffel/I. Gruppe/Sturzkampfgeschwader 77.
Dienstgrad Name Datum
Oberst Günter Schwartzkopff 1. Juni 1939 bis 14. Mai 1940
Major Clemens Graf von Schönborn-Wiesentheid 15. Mai 1940 bis 20. Juli 1942
Major Alfons Orthofer 25. Juli 1942 bis 12. Oktober 1942
Major Walter Rudolf Enneccerus 13. Oktober 1942 bis 20. Februar 1943
Oberst Helmut Bruck 20. Februar 1943 bis 15. Februar 1945
Oberstleutnant Manfred Mößinger 16. Februar 1945 bis 8. Mai 1945

Gruppenkommandeure

I. Gruppe

Dienstgrad Name Datum
Hauptmann Werner Junck 1936
Major Günter Schwartzkopff Juni 1936 bis 15. September 1937
Major Oskar Dinort 16. September 1937 bis 30. Januar 1939
Major Karl Freiherr von Dalwigk zu Lichtenfels 1. Februar 1939 bis 9. Juli 1940
Oberleutnant Helmut Bruck 10. Juli 1940 bis 25. Juli 1940
Hauptmann Wilhelm Meisel 26. Juli 1940 bis 18. August 1940
Hauptmann Helmut Bruck 20. August 1940 bis 19. Februar 1943
Major Karl Henze 20. Februar 1943 bis 14. November 1944
Hauptmann Hans-Joachim Brand 15. November 1944 bis 18. April 1945
Hauptmann Egon Stoll-Berberich 19. April 1945 bis 8. Mai 1945

II. Gruppe

Dienstgrad Name Datum
Hauptmann Graf von Schönborn-Wiesentheid 1. Juni 1939 bis 15. Mai 1940
Hauptmann Waldemar Plewig 15. Mai 1940 bis 8. August 1940
Hauptmann Alfons Orthofer 15. August 1940 bis 27. Juni 1942
Major Kurt Hahn 1. Juli 1942 bis 1. April 1943
Hauptmann Helmut Leicht 1. April 1943 bis 18. Oktober 1943
Hauptmann Alexander Gläser Februar 1944 bis 8. Mai 1945

III. Gruppe

Dienstgrad Name Datum
Hauptmann Helmut Bode 9. Juli 1940 bis 25. August 1942
Hauptmann Georg Jakob 26. August 1942 bis 1. Dezember 1942
Hauptmann Franz Kieslich 1. Dezember 1942 bis 19. Februar 1945
Hauptmann Gerhard Stüdemann 20. Februar 1945 bis 8. Mai 1945

Ritterkreuzträger (Auswahl)

Verweise

Fußnoten