Kneiphof-Insel
Die Kneiphof-Insel ist die Dominsel in der Altstadt Königsbergs. Im Jahre 1327 gegründet, handelte es sich beim Kneiphof ursprünglich um eine der drei Städte Königsbergs. Die Vorstadt sowie der alte oder trockene Garten auf dem Haberberg, der Nasse Garten und die Festung Groß Friedrichsburg gehörten ihr noch 1785 an.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Der Kneiphof gehört mit Löbenicht zu den ältesten Vierteln der ostpreußischen Landeshauptstadt. Die Dominsel wird vom Fluß Pregel im Süden und vom Neuen Pregel im Norden umgeben. Der auf der Westseite der Insel befindliche Abschnitt dieses Flusses wird als Hundegatt bezeichnet. Mehrere Brücken, so die Grüne Brücke unweit der Börse, ermöglichen das Betreten, bzw. Überqueren der Dominsel. Das wichtigste Gebäude der Insel ist der Königsberger Dom mit dem Kant-Denkmal. In seiner Nähe befindet sich ebenfalls das wiederhergestellte Walther-von-der-Vogelweide-Denkmal. Das Königsberger Schloß mit der Kaiser-Wilhelm-Statue befindet sich nördlich des Kneiphofes.
Auflistung der Brücken
Name der Brücke | Name der überquerenden Straße | Lagerung | Name der Brücke unter russischer Verwaltung |
---|---|---|---|
Krämerbrücke | Kneiphofsche Langgasse | Nordseite der Insel | |
Schmiedebrücke | Schmiedestraße | Nordseite der Insel | (nicht mehr vorhanden) |
Honigbrücke | Brodbänkenstraße | Ostseite der Insel | Медовый Мост (Medowyj Most) |
Köttelbrücke | (Seitenstraße der Börsenstraße) | Südseite der Insel | (nicht mehr vorhanden) |
Grüne Brücke | Kneiphofsche Langgasse | Südseite der Insel | Эстакадный Мост (Estakadnyj Most) |
Wiederaufbaupläne
Der rußlanddeutsche Architekt Arthur Sarnitz des Büros Königsberg GmbH arbeitete im Jahre 2007 mit einer Projektgruppe über vier Monate an einem Bauplan zur Wiedererrichtung größer Teile der ab 1944 zerstörten Königsberger Altstadt. Dazu wurden zahlreiche historische Bilder und Filmaufnahmen ausgewertet, um z. B. für die Kneiphof-Insel zu einer getreuen Wiedergabe jedes einzelenen Hauses zu geraten. Für das Königsberger Schloß war bereits eine Neuerrichtung der historischen Bebauung vorgesehen, im übrigen inmitten der vorhandenen, dem sowjetischen Zeitalter entstammenden Hochbauten, und mit dem an der Südwestecke angebauten Haus der Räte. Dabei blieb die über eine moderne Kramerbrücke geführte Kneiphofsche Langgasse als Nachkriegsprospekt, namens Ленинская (Umschrift: Leninskaja), bestehen. In älteren Plänen war ebenfalls keine Wiederaufbau der Häuserzeilen zwischen der Langgasse und der Dominsel vorgesehen.
Sarnitz versuchte mittels Verträgen mit dem Berliner Architekten und Königsberg-Experten Baldur Köster und mit polnischen Restauratoren, die sich am Wiederaufbau der Warschauer Altstadt beteiligt hatten, internationale fachliche Kompetenz einzubeziehen.
Filmaufnahmen
Historische Aufnahmen
- Polar Film, Ostpreußenreise 1937, Münster, 2003[2]
- Studio Steinberg, Das war Königsberg, Hamburg, ohne Jahreszahl und ISBNummer
Vorführungen des Büros des Architekten Arthur Sarnitz
Die Königsberger Altstadt[3]
Конкурс „Пост замок“ (Сердце города). (Wettbewerb „Beim Schloß“ im Stadtshart.)
Kartenverzeichnis
- Pharus Plan, Königsberg 1934, 2. Nachdruck der Originalausgabe von 1934, Maßstab 1:15.000, ISBN: 978-3-86514-013-5 (Bestellmöglichkeit)
- Blochplan, Königsberg 1931, Kaliningrad heute, Berlin, 2. Auflage 2012, Maßstab 1:10.000, ISBN 9-783000-307621[4]
- Rautenberg, Königsberg, Kaliningrad, Verlagshaus Würzburg 2005, Maßstab 1:15.000, ISBN 3-8003-3099-7[5]
Siehe auch
- Massaker von Königsberg (1945-1948) • Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses • Conrad Mel
- Königsberger Dom • Königsberger Dom (unter sowjetischer Verwaltung) • Königsberger Dom (unter russischer Verwaltung)
- Kneiphof-Insel (Historische Bilder)
Verweise
- Kneiphof und Dom, Ostpreußennet
- Kneiphof (Königsberg), Genwiki
- Kaliningrad: Wiederaufbau der Dominsel Kneiphof geplant, Kaliningrad Aktuell, 23. Juli 2007
- Altstadt Projekt (Königsberg), Altstadt Projekt, 2007 Vorsicht! Der vorhandene Text beinhaltet mehrere Anglizismen!