Landnahme
(Weitergeleitet von Kolonisation)
Landnahme, auch Kolonisation oder Kolonisierung, bezeichnet die Inbesitznahme von Gebieten durch ortsfremde Vertreter (→ Kolonisten). Sie geschieht in der Regel mehr oder weniger unfreiwillig bzw., im Falle der Gegenwehr der Eingeborenen, gewaltsam, da es sich in den seltensten Fällen um vormals vollkommen menschenleere Gebiete handelt.
Erläuterung
Man unterscheidet bei der Landnahme grundsätzlich drei Arten:
- Inbesitznahme bisher kaum besiedelter d. h. relativ menschenleerer Gebiete (z. B. Deutsche Ostsiedlung, russische Kolonisierung Sibiriens)
- Inbesitznahme von bereits besiedelten Gebieten mit Koexistenz zwischen alteingesessener Bevölkerung und Einwanderern (z. B. Goten in Italien und Spanien, Normannen in England, Buren in Südafrika)
- Inbesitznahme von bereits besiedelten Gebieten mit Verdrängung der alteingesessenen Bevölkerung (z. B. arischer Zug ins Indusgebiet, Ankunft der Angelsachsen in Britannien, Kolonisation Nordamerikas, türkische Gastarbeiter als Einwanderer in deutschen Großstädten)
Bekannte Beispiele
- Zug der Arier ins Indusgebiet
- Landnahme der Israeliten in Kanaan
- Zug der Ostgoten nach Italien
- Ungarische Landnahme
- Landnahme der Normannen im angelsächsischen England
- Landnahme der Wikinger auf Island
- Deutsche Ostsiedlung
- Kolonisation Afrikas
- Kolonisation Nordamerikas
- Vertreibung der Deutschen aus Ostdeutschland