Kriegsdenkmünzen für den Feldzug 1848/1849

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Württembergische Kriegsdenkmünze

Die Gliedstaaten des Deutschen Bundes stifteten zahlreiche Kriegsdenkmünzen und Erinnerungszeichen für die Teilnehmer an der Schleswig-Holsteinischen Erhebung 1848/1849.[1]

Liste und eine Auswahl an Erläuterungen

Hohenzoller’sche Denkmünze für 1848/1849 (Kämpfer)
Mecklenburg-Schwerinische Kriegsdenkmünze (1879 gestiftet)
Erinnerungs-Medaille des Herzogtums Braunschweig für die Feldzüge von 1848–1849
Erinnerungsmedaille für die Veteranen 1848 und 1849 (Oldenburg)
  1. Königreich Bayern: Feldzugsdenkzeichen 1849[2]
  2. Herzogtum Braunschweig: Erinnerungs-Medaille für 1848–1849
  3. Frankfurt am Main: Kriegsdenkzeichen 1848–1849
  4. Hessen-Homburg: Felddienstzeichen für den Feldzug 1849
  5. Mecklenburg-Schwerin: Militärverdienstkreuz
  6. Herzogtum Nassau: Medaille für das Gefecht bei Eckernförde
  7. Großherzogtum Oldenburg: Erinnerungsmedaille für die Veteranen 1848 und 1849
  8. Königreich Preußen: Hohenzollern Denkmünze für Kämpfer 1848–1849
  9. Königreich Preußen: Denkmünze für Nicht-Kombattanten 1848–1849
  10. Reuß älterer Linie und Reuß jüngerer Linie: Erinnerungskreuz für Eckernförde[3]
  11. Königreich Sachsen: Erinnerungskreuz für Kombattanten 1849
  12. Königreich Sachsen: Erinnerungskreuz für Nicht-Kombattanten 1849
  13. Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha: Erinnerungskreuz für Eckernförde
  14. Herzogtum Sachsen-Altenburg: Erinnerungsmedaille für den Feldzug 1849
  15. Schaumburg-Lippe: Gedenkkreuz für den Feldzug 1849
  16. Waldeck: Feldzugmedaille 1849
  17. Königreich Württemberg: Kriegsdenkmünze für den Feldzug in Schleswig-Holstein (1848)

Kriegsdenkmünze für den Feldzug 1848 (Württemberg)

Gestiftet wurde die Kriegsdenkmünze formlos 1848 durch König Wilhelm I. von Württemberg. Anlaß waren die Kämpfe in Schleswig-Holstein 1848 und der Kampf gegen die Putschisten in Baden 1848. Die empfangsberechtigten Soldaten der Württembergischen Armee werden unterschiedlich angegeben. Entweder für beide Feldzüge oder nur für die Beteiligten bei der Niederwerfung der badischen Revolution. Württemberg hatte in Schleswig-Holstein ein Kontingent von einem Bataillon Infantrie. Bei der Niederwerfung in Baden waren ca. 3000 Soldaten Württembergs beteiligt. Für die Kriegsdenkmünze wurden neue Stempel durch August Dietelbach gefertigt. Hauptunterscheidungsmerkmal ist der abgeänderte Lorbeerkranz mit nunmehr acht Blattgruppen links und rechts der unter mit einer Schleife gebunden ist. Frühere Denkmünzen (auch von Dietelbach) hatten 15 oder 10 Blattgruppen auf beiden Seiten die oben und unten kreuzweise gebunden waren. Dietelbach war von 1842 bis 1870 Medailleur am Königlich Württembergischen Münzamt in Stuttgart. Unter den Teilnehmern der Feldzüge waren nachweislich auch Offiziere, die Anspruch auf die rückseitige Inschrift – 2 Feldzüge – oder mehr (bis zu fünf Feldzüge) hatten. Dazu könnten auch noch ältere Unteroffiziere kommen. Die Verleihungszahl wird mit 2.282 Stück angegeben.[4]

Erinnerungskreuz für die schleswig-holsteinische Armee 1848/49

Diese Erinnerungskreuz wurde nach den erfolgreichen Kämpfen gegen Dänemark in den Jahren 1848 und 1849 durch die provisorische Regierung am 2. Juli 1850 gestiftet. Erhalten haben diese Kreuze die Angehörigen der gesamten schleswig-holsteinischen Armee die an den Kämpfen teilnahmen. Die Kreuze wurden aus dem Eisen der Kanonen des Linienschiffes „Christian VIII“ gefertigt. Das Schiff wurde bei Eckernförde am 05.04.1849 bei den Gefechten erobert. Es wurden Kreuze mit Jahreszahlen und ohne Jahreszahlen verliehen. Die Kreuze ohne Jahreszahlen sind seltener und teurer. Kreuz aus geschwärztem Eisen. Die Kreuzarme mit erhöhten abgestuften Rändern. Die Vorderseite mit mitgeprägtem runden Mittelschild. Am oberen Kreuzarm eine angebrachte rundliche Öse mit Bandring. Vorderseite: Auf den Kreuzarmen auf glattem Grund links – 1848 – rechts – 1849 -. Das runde Mittelschild mit erhöhtem abgestuftem Rand. Das eingeschlossene Feld durch eine senkrechte Linie zweigeteilt. Links das Wappen von Schleswig – übereinander 2 nach links schreitende Löwen. Rechts auf senkrecht schraffiertem Grund das Wappen von Holstein. Ein kleines Schild jeweils im Drittel umgeben von 3 Nägeln und 3 Nesselblättern. Rückseite: Glatt und geschwärzt. Band: 25 mm breit, 3 gleichbreite Streifen blau/weiß/rot.[5]

Hohenzoller’sche Denkmünze für Kämpfer und Nichtkämpfer

Die Hohenzoller’sche Denkmünze für 1848/49 wurde am 23. August 1851 durch König Friedrich Wilhelm IV. gestiftet. Diese Medaille war als einmalige Auszeichnung nicht Bestandteil des Königlichen Hausordens der Hohenzollern. Verliehen wurde die Auszeichnung an Offiziere, Unteroffiziere, Soldaten, Militärärzte und Beamte. Voraussetzung dafür war ein mindestens 14tägiger treuer Dienst auf Seiten des Königs und für Kämpfer die Teilnahme an Gefechten im In- und Ausland „vom Fels zum Meer“ während der Zeit von März 1848 bis Oktober 1849. Für Nichtkämpfer galten die gleichen Voraussetzungen jedoch ohne die Teilnahme an Gefechten. Verliehen wurde die Medaille 1852 mit dazugehöriger Besitzurkunde. Anlaß war der 150. Jahrestag der Zugehörigkeit der Grafschaft Moers zu Preußen. Das Band war weiß und 30 mm breit mit weißen Ränder 1,5 mm, Seitenstreifen schwarz je 4 mm und einem schwarzen Mittelstreifen 3 mm.

Alexander-Carl-Denkmünze für 1848–49

Diese Medaille wurde am 8. Mai 1853 vom Herzog Alexander Carl von Anhalt-Bernburg gestiftet. Anlass war die überstandene Revolution von 1848/49. Ausgezeichnet wurden alle Offiziere, Unteroffiziere, Soldaten und Militärbeamte die in der Zeit vom 1. März 1848 bis zum 1. Oktober 1849 im aktiven Militärdienst gestanden haben und dem herzoglichen Haus in der schweren Zeit „unerschütterlich“ treu geblieben sind. Weiterhin hatten Gendarmen und Freiwillige in der preußischen Armee des Landes Anspruch auf die Medaille. Geprägt wurde die Medaille in Berlin bei L. Ostermann dem Nachfolger von Loos. Runde Medaille aus Bronze mit erhöhtem Rand. Oben eine angelötete, gerillte Öse mit Bandring. Vorderseite: Am unteren Rand bis über die Hälfte 2 unten gekreuzte Zweige. Rechts ein Eichenzweig und links ein Lorbeerzweig. Darüber gebogen am oberen Rand die deutsche Schrift – Fürchte – Gott – und – befolge – seine – Befehle – Mittig ein Wappenschild mit oben abgeschrägten Ecken. Dahinter 2 gekreuzte Schwerter. Auf dem Wappenschild die nach rechts ansteigende anhalter Zinnenmauer mit Torweg. Darauf der gekrönte nach rechts laufende Bär. Über dem Wappen eine große Krone. Unten am Rand der Hersteller – G. LOOS D. – Rückseite: Am Rand ein breiter nach innen mit einer Linie abgetrennter Ring. Darauf die erhöhte Schrift: oben: – SEINEN – BRAVEN – KRIEGERN – unten, getrennt durch 2 kleine Kreuze,: – FÜR – UNERSCHÜTTERLICHE – TREUE -. Im eingeschlossenen Feld mittig 2-zeilig – ALEXANDER -/- CARL -. Das obere und untere 1/4 durch einen waagerechten Strich abgetrennt. Darin die Jahreszahlen oben – 1848 – und unten – 1849 -. Band: 25 mm, weiß, Ränder 2 mm, grüne Seitenstreifen 3 mm, grüner Mittelstreifen 1,5 mm.[6]

Kriegsdenkzeichen 1848–1849 (Frankfurt)

Das Kriegsdenkzeichen 1848–1849 wurde durch den Senat der Freien Stadt Frankfurt am 21. Februar 1854 gestiftet und konnte allen Angehörigen des Frankfurter Linien-Bataillons, das auf der Seite des Deutschen Bundes in den Jahren 1848 und 1849 an der Schleswig-Holsteinischen Erhebung teilgenommen hatten, verliehen werden. Die Auszeichnung ist ein aus Bronze gefertigtes Tatzenkreuz auf dessen oberen Kreuzarm das Frankfurter Wappen, ein nach rechts blickender Adler, zu sehen ist. Auf den waagrechten Kreuzarmen von rechts nach links die Inschrift 1848 UND 1849. Im unteren Kreuzarm ist ein unten zusammengebundener Eichenkranz abgebildet. Rückseitig FÜR TREUEN DIENST IM KRIEGE. Getragen wurde die Auszeichnung an einem weißen Band mit roten Seitenstreifen auf der linken Brustseite.

Erinnerungsmedaille für Teilnehmer am Feldzug 1849 (Sachsen-Altenburg)

Gestiftet wurde diese Erinnerungsmedaille am 17. April 1874 durch Herzog Ernst I. Anlaß war die Gedächtnisfeier anlässlich des 25. Jubiläums der Erstürmung der Düppeler Schanzen am 13. April 1849. Die Veteranen der Kämpfe richteten sich mit einer Bittschrift an den Herzog ihnen ein Erinnerungszeichen an die Kämpfe zu gewähren. Die sachsen-altenburger Truppen setzten sich aus einem mobilen Füsilier-Bataillon zu 4 Kompanien und einer Jägerkompanie zusammen. Darunter waren 16 Offiziere und 872 Soldaten. Ausgezeichnet wurden altenburger Soldaten, Offiziere, Ärzte, Unteroffiziere und Mannschaften die bei dem Feldzug in Schleswig-Holstein teilgenommen haben und sich durch ihre Führung würdig gemacht haben. Diese mussten ihren Anspruch schriftlich beim herzoglich sächsischen Ministerium in der Abteilung Militärsachen geltend machen. Statuten wurden nicht erlassen. Die Verleihung erfolgte mit einem Besitzzeugnis. Die Medaille war nicht rückgabepflichtig. Es wurden insgesamt nur 654 Medaillen verliehen. Runde Medaille aus vergoldeter Bronze mit erhöhtem Rand. Oben angelötet eine gewöhnliche Öse mit Bandring. Vorderseite: Im glatten Feld 2 entgegengesetzte, verschlungene – E – mit floralen Verzierungen. Auf diese ruhend eine große Herzogskrone. Rückseite: In geringem Abstand vom Rand ein umlaufender Lorbeerkranz. Dieser 4-mal (oben, unten und seitlich) kreuzweise mit Bändern umschlungen. Im eingeschlossenen Feld die Zahl – 1849 – in gotischer Form. Band: grün 32 mm breit, Ränder 2 mm, Seitenstreifen weiß je 2 mm.[7]

Erinnerungs-Medaille für 1848–1849 (Braunschweig)

Gestiftet wurde die Erinnerungsmedaille am 8. Mai 1891 durch den Prinzregenten Albrecht von Preußen. Die Stiftung der Erinnerungsmedaille erfolgte erst 42 Jahre nach den Kämpfen weil sich Herzog Wilhelm weigerte eine solche Medaille zu stiften. Grund dafür war seine Einstellung zum Krieg und der Präliminarfrieden vom 10. Juli 1849, den er als Niederlage ansah. Die späteren Bitten des Schleswig-Holsteinnischen Kriegerbundes zwischen 1871 und 1881 wurden ebenfalls abgelehnt. Erhalten haben diese Medaille alle noch lebenden Offiziere, Ärzte, Beamte, Unteroffiziere und Soldaten, die dem braunschweiger Kontingent angehörten und die in den Jahren 1848/49 in Schleswig-Holstein auf Seiten der Bundestruppen kämpften. Diese Medaillen wurden nur sehr sparsam verliehen, da nicht mehr viele Veteranen der Jahre am Leben waren. Das Ehrenzeichen musste bei der zuständigen Herzoglichen Kreisdirektion beantragt werden. Das Kontingent umfasste damals 1500 Mann Infanterie und Leibbataillon, 300 Mann Artillerie, 600 Husaren und ca. 600 Mann an Ärzten, Beamten usw. Insgesamt waren also ca. 3000 Mann an den Kämpfen beteiligt und hätten Anspruch gehabt. Bis zum 17. Juni 1891 gingen aber nur noch 426 Anträge ein, die als Verleihungszahl anzusehen ist. Den Entwurf der Medaille fertigte der braunschweiger Hofgraveur Carl Peterson. Der Auftrag zur Prägung umfasste 800 Medaillen. Runde Medaille aus Bronze mit erhöhtem Rand. Oben eine angelötete gewöhnliche Öse mit Bandring. Vorderseite: In kleinem Abstand vom Rand ein oben offener Lorbeerkranz. Dieser unten mit einer Doppelschleife gebunden. Darunter klein – C. F. -. Im eingeschlossenen Feld der verzierte Buchstabe – W – unter einer Krone. (Das W steht für den 1885 verstorbenen Herzog Wilhelm) Rückseite: Im Abstand vom Rand eine erhöhte Kreislinie. Im eingeschlossenen Feld oben ein 6-strahliger Stern. Darunter die 3-zeilige Schrift: – SCHLESWIG- -/- HOLSTEIN -/- 1848-1849 -. Band: 36 mm gelb, Ränder 1 mm, Seitenstreifen blau 11 mm.[8]

Erinnerungsmedaille für die Veteranen 1848 und 1849 (Oldenburg)

Diese Erinnerungsmedaille wurde für die Veteranen aus den Schleswig-Holsteinischen Kriegen gegen Dänemark von 1848/49 durch Großherzog Nicolaus Friedrich Peter am 4. Juli 1898 gestiftet. Erhalten haben diese Medaille die ehemaligen Krieger, die bei den oldenburger Truppen bei diesen Feldzügen ehrenvoll teilgenommen haben. Die Oldenburger hatten als Teil der Bundestruppen 1 Infanterie-Regiment zu 3 Bataillonen gestellt und eine 6-Pfünder-Batterie. Runde Medaille aus Goldbronze mit Rand. Oben eine angelötete gewöhnliche Öse mit Bandring. Vorderseite: Mittig auf glattem Grund die ineinander verschlungenen, verschnörkelten Buchstaben: – P – F – A- für Paul Friedrich August, darüber eine Krone. Rückseite: Am Rand im geringen Abstand die Umschrift: – FELDZUEGE – IN – SCHLESWIG – HOLSTEIN – Unten ein 5-strahliger Stern. Mittig in 3 Zeilen – 1848 – (kleiner) UND – 1849 – Band: blau 36 mm breit, Ränder 1 mm, Seitenstreifen und 1 Mittelstreifen rot je 7 mm.[9]

Fußnoten

  1. Jens Ahlers: Erinnerungen an die Erhebung: Kriegsbilder, Karikaturen, Symbolik, Denkmäler und Jubelfeiern, in: Aufbruch & Bürgerkrieg – Schleswig-Holstein 1848–1851. Ausstellungskatalog, Bd. 2. Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek, Kiel 2012, S. 496
  2. Bayern (DDB)
  3. Reuß (DDB)
  4. Kriegsdenkmünze für den Feldzug 1848, ehrenzeichen-orden.de
  5. Erinnerungskreuz für die schleswig-holsteinische Armee 1848/49, ehrenzeichen-orden.de
  6. Alexander-Carl-Denkmünze für 1848–49, ehrenzeichen-orden.de
  7. Erinnerungsmedaille für Teilnehmer am Feldzug 1849, ehrenzeichen-orden.de
  8. Erinnerungsmedaille für die Kämpfe 1848/49 in Schleswig-Holstein, ehrenzeichen-orden.de
  9. Erinnerungsmedaille für Veteranen von 1848/49, ehrenzeichen-orden.de