Friedrich Wilhelm IV. (Preußen)

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König Friedrich Wilhelm IV.; Mit der Stiftung des Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste am 31. Mai 1842 erweiterte der König den Kanon preußischer (bisher meist militärischer) Ordenszeichen in einer für ihn charakteristischen Weise: Seine Ritter sollten sich nicht nur in den Reichen des Geistes und der Musen Verdienst erworben haben, sondern auch von Anfang an grenzübergreifend ebenso aus der deutschen Nation wie aus dem Ausland stammen.

Friedrich Wilhelm IV. (Lebensrune.png 15. Oktober 1795 in Berlin; Todesrune.png 2. Januar 1861 in Potsdam) war der älteste Sohn von Friedrich Wilhelm III. von Preußen und Luise von Mecklenburg-Strelitz. Nach dem Ableben seines Vaters trat er am 7. Juni 1840 die Regierungsnachfolge an und war bis kurz vor seinem Tod König von Preußen. Aus Krankheitsgründen übergab er die Regentschaft am 7. Oktober 1858 an seinen Bruder Wilhelm I.

Leben

Friedrich Wilhelm galt als ein schüchterner junger Mann, der wohlbehütet in einem eher bürgerlichen als adligen Elternhaus aufwuchs. Er besaß eine große Allgemeinbildung und galt als Romantiker, der von den Idealen des mittelalterlichen Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation inspiriert wurde. Früh zeigte sich die Vorliebe und das Talent Friedrich Wilhelms für Architektur und Kunst und seine Begeisterung für die Literatur der Romantik. Er ist Urheber des „Gesetzes zum Schutze der persönlichen Freiheit“ vom 24. September 1848, mit dem die Schutzhaft eingeführt wurde.

Am 29. November 1823 heiratete er Prinzessin Elisabeth von Bayern. Heinrich Ludwig Tschech schoß am 26. Juli 1844 im Berliner Schloßhof mit einer Pistole auf König Friedrich Wilhelm IV. und seine Gattin. Beide blieben jedoch unversehrt.

Obwohl der König versucht den Forderungen der Bürger Märzrevolution 1848 im Berliner Landtag entgegenzukommen, ist die Revolution nicht mehr zu vermeiden, da er in der einen, für das Volk wichtigsten Frage zu keiner Diskussion bereit ist. Als am 18. März 1848 die Barrikadenkämpfe ausbrechen, beginnt für Friedrich Wilhelm IV. die schwerste Zeit seines Lebens. Nach blutigen Kämpfen zog der König seine Truppen aus dem revolutionärem Berlin zurück. Der Ritt mit schwarz-rot-goldener Schärpe entlang den Linden und der Aufruf „An meine lieben Berliner” sollten sein Entgegenkommen zeigen. Für den König bedeuteten die Märztage ein großes Mißverständnis, fast alles was das Volk verlangte hätte er ihnen auch ohne die Kämpfe gewährt.

Die Versuche Friedrich Wilhelms IV. einen kleindeutschen Bund zu schaffen, scheitert am Einspruch des Kaisertum Österreichs und dem Russischen Kaiserreich. Ab 1857 beeinträchtigten mehrere Schlaganfälle die Gesundheit des Königs, so daß sein Bruder Wilhelm die Regierungsgeschäfte übernahm. Friedrich Wilhelm IV. starb am 2. Januar 1861 in Sanssouci.

Wirken

Zu seinem Wirken heißt es:[1]

König Friedrich Wilhelm IV., der älteste, 1795 geborene Sohn seines Vorgängers, wurde bei seinem Regierungsantritt mit den größten Hoffnungen begrüßt. Sorgfältig erzogen, schon seit längerer Zeit in die Staatsgeschäfte eingeführt, ausgestattet mit Geist, Witz, Beredsamkeit, dem Sinn für alles Edle und Schöne und reichen künstlerischen und wissenschaftlichen Talenten, hat er doch als Herrscher in sturmbewegter Zeit die Ziele, die er für Preußen und für Deutschland warmherzig und hoffnungsfreudig sich setze, nicht zu erreichen vermocht und für schwere Opfer an seinen politischen Überzeugungen keinen Dank geerntet.
Ausgangspunkt der Parteiung im Innern wurde die Verfassungsfrage; die von seinem Vater 1815 erteilte Verheißung einer allgemeinen Volksvertretung meinte der König 1847 durch die Berufung des „Vereinigten Landtages“ erfüllt zu haben, während dies Zugeständnis hinter den Erwartungen weit zurückblieb. Nach dem Ausbruch einer Revolution in Paris nahte jener 18. März 1848 mit seinem in Preußen unerhörten Schauspiel eines Straßenkampfes zwischen den Söhnen desselben Landes. Der König, der schon vor dem Aufstand eine konstitutionelle Verfassung bewilligt hatte, war auf das tiefste erschüttert und hat die Eindrücke dieser Stunden nie verwunden. Nachdem er 1849 die von der Mehrheit der deutschen Nationalversammlung zu Frankfurt a. M. ihm angebotene Kaiserkrone wegen der radikalen Färbung der von der Versammlung angenommenen Reichsverfassung und mit Rücksicht auf Oesterreich ausgeschlagen hatte, versuchte er die deutschen Mittel- und Kleinstaaten in einem engeren Bunde unter Preußens Führung zu einen, gab aber 1850 in den Verhandlungen von Olmütz dem Einspruche Oesterreichs nach und verzichtete zugleich auf die weitere Unterstützung der Schleswig-Holsteiner in ihrem Freiheitskampfe gegen Dänemark. Daheim vermochte die am 30. Januar 1850 in Kraft getretene Verfassung die Parteigegensätze nicht auszugleichen. Durch schweres Siechtum seit 1857 an der Ausübung der Regierung verhindert, starb Friedrich Wilhelm IV. am 2. Januar 1861 zu Sanssouci. Seine glückliche Ehe mit Elisabeth von Baiern war kinderlos.

Orden

König Friedrich Wilhelm IV. stiftete am 16. Januar 1851 den Königlichen Hausorden von Hohenzollern, der unabhängig vom Fürstlich Hohenzollernschen Hausorden existieren sollte. Am 23. August 1851 stiftete er die Hohenzollersche Denkmünze für 1848/49 (für Kämpfer und Nichtkämpfer). Am 15. Oktober 1852 errichtete er aus dem bisherigen Königlich Preußischen Johanniterorden die Balley Brandenburg des Johanniterordens, ab 1853 unter der Führung eines Herrenmeisters, wobei die Ritter in drei Stufen eingeteilt wurden: Komture (ab 1853 Kommendatoren und Ehrenkommendatoren), Rechtsritter und Ehrenritter.

Siehe auch

Literatur

  • Herman von Petersdorff:
    • „Der älteste Sohn der Königin Luise und sein erster Erzieher“ in: „Hohenzollern-Jahrbuch. Forschungen und Abbildungen zur Geschichte der Hohenzollern in Brandenburg-Preussen“, 1910 (PDF-Datei)
    • „König Friedrich Wilhelm der Vierte“, 1900 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • „Gedenkbuch an die silberne Jubel-Hochzeitsfeier Ihrer Königlichen Majestäten Friedrich Wilhelm IV. u. Elisabeth Ludovika von Preussen zu Potsdam am 29. Nov. 1848“ (PDF-Datei)
  • Friedrich Julius Stahl: Zum Gedächtniß Seiner Majestät des hochseligen Königs Friedrich Wilhelm IV. und seiner Regierung. Vortrag gehalten im evangelischen Verein zu Berlin am 18. März 1861 (PDF-Datei)
  • Herman Granier: „Das Feldtagebuch des Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen aus dem Jahre 1813“ in: „Hohenzollern-Jahrbuch. Forschungen und Abbildungen zur Geschichte der Hohenzollern in Brandenburg-Preussen“, 1913 (PDF-Datei)

Fußnoten

  1. Richard Sternfeld: Die Siegesallee – Amtlicher Führer durch die Standbildergruppen, Oldenbourg-Verlag, 1895