Lafayette, Marie Joseph

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Marie Joseph Paul Marquis de Lafayette (Lebensrune.png 6. September 1757 in Chavaniac, Frankreich; Todesrune.png 20. Mai 1834 in Paris) war ein französischer Politiker, General und Freimaurer.

Familie

Gilbert du Motier, Marquis de Lafayette, besser bekannt unter dem Namen Marquis de Lafayette, wurde in eine äußerst vornehme Familie geboren. Bis 1770 hatte er nach dem Tod seiner Mutter, seines Vaters und seines Großvaters ein großes Erbe angehäuft. Sein Reichtum und sein Ansehen boten ihm viele Gelegenheiten im Leben, unter anderem die Ernennung zum Sous-Lieutenant bei den Musketieren im Alter von 14 Jahren und zum Hauptmann bei den Dragonern im Alter von 18 Jahren; letzteres erhielt er als Hochzeitsgeschenk.

Wirken

Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg

Wohl auch bedingt durch seinen Reichtum wählte Lafayette sehr abenteuerreiches Leben. In seiner Jugend entwickelte Lafayette eine Faszination für den sich in Amerika anbahnenden Kolonialkonflikt, der Grundzug seines Wesens war ein unauslöschlicher Freiheitsdrang, der ihn bereits mit 19 Jahren als Freiwilligen am Amerikanischen Unabhängigkeitskampf teilnehmen ließ. Im April 1777 bestieg Lafayette das Schiff Victoire, welches er selber finanziert hatte, ging nach Nordamerika und diente sich als militärischer Führer in der Revolution an, obwohl es einen königlichen Erlaß gab, der französischen Offizieren den Dienst in Amerika verbot. Kurz nach seiner Ankunft ernannte ihn der Kontinentalkongreß zum Generalmajor und Lafayette wurde Mitglied des Generalstabs von George Washington. Lafayette nahm an seinem ersten militärischen Einsatz bei der Schlacht von Brandywine im September 1777 teil. Er erlitt früh in der Schlacht eine Wunde am Bein, schaffte es aber, den Rückzug der Rebellen zu organisieren. Wegen seines Mutes lobte Washington ihn für die Tapferkeit in der Schlacht und empfahl dem Kongreß, Lafayette das Kommando einer Division zu übertragen. Washington und Lafayette verband während des gesamten Krieges eine enge Kameradschaft. Tatsächlich verbrachte Lafayette den harten Winter 1777/78 mit Washington und seinen Männern in Valley Forge und litt zusammen mit den anderen Soldaten der Kontinentalarmee in dem kalten, von Krankheiten befallenen Lager. Er half Washington als dieser sich der Conway-Kabale gegenübersah, einem Komplott zur Vertreibung Washingtons von seinem Kommando. Der Kontinentalkongreß beauftragte ihn mit einer Invasion in Kanada, als Lafayette jedoch Albany erreichte, war er enttäuscht: Die kontinentalen Streitkräfte dort betrugen weniger als die Hälfte der vom Kongreß versprochenen Kampfstärke. Enttäuscht kehrte er in den Süden zurück und entkam im Sommer 1778 bei Barren Hill, Pennsylvanien und Delaware Bay der Gefangennahme durch die Briten. Für seinen geschickten Rückzug aus Newport, Rhode Island, erhielt Lafayette eine weitere Belobigung vom Kontinentalkongreß. Danach ging Lafayette in einen Urlaub und kehrte Anfang 1779 nach Frankreich zurück. Obwohl er vom Volk als Held willkommen geheißen wurde, versuchte König Ludwig XVI. seine Verhaftung zu erreichen. Er entging der Verhaftung und spielte eine wichtige Rolle bei der Aushebung von 6.000 französischen Kämpfern für die Rebellen. Als Lafayette 1780 in die Dreizehn Kolonien zurückkehrte, verbesserte seine Nachricht über die französische Hilfe die Moral der Kontinentalarmee erheblich. Seit seiner Abreise hatte sich das entscheidende Schlachtfeld in den Süden verlagert. Der ehemalige Patriot und Verräter Benedict Arnold hatte Hochverrat begangen und nun als britischer Befehlshaber die Landstriche in Virginien verwüstet. Lafayette jagte, in Abstimmung mit Friedrich Wilhelm von Steuben, den Verräter Arnold, den Washington im Falle einer Gefangennahme zum Tode verurteilt hatte. Im Herbst 1781 belagerten Lafayettes Männer von den Höhen des Malvern Hill aus die britischen Streitkräfte vor der Schlacht bei Yorktown und hielten sie fest, bis Washingtons Verstärkung eintraf. Gemeinsam leiteten sie die Belagerung ein, die schließlich zur Kapitulation der Briten und zum Ende des Konflikts führte.

Zurück nach Frankreich

Von den diffusen Freiheitsideen jener Zeit begeistert, war er Unterstützer der Französischen Revolution und inspirierte die Erklärung der sogenannten „Menschenrechte1789 nach dem Vorbild der Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung. Er war Zeuge des Sturms auf die Bastille, wo es ihm gelang, einen Schlüssel zu erbeuten und ihn als Geschenk in Washingtons Heimat Mount Vernon zu schicken, wo er bis heute liegt; weiterhin half er sogar bei der Gestaltung der modernen französischen Trikolore.

Sein Wunsch, Frankreich aus dem Revolutionstaumel herauszuführen, scheiterte an der Kurzsichtigkeit des Königtums und dem Vordringen des Radikalismus. Doch nicht einmal Lafayette konnte den Wirren der Revolution entkommen, und obwohl er selbst der Schreckensherrschaft entkam, wurde seine Frau Adrienne verhaftet und der Großteil ihrer Familie hingerichtet. Lafayette floh stattdessen aus dem Land, wurde jedoch von Frankreichs österreichischen Gegnern gefangen genommen und kam in Olmütz in Haft, bis General Napoleon Bonaparte 1799 seine Freiheit erwirkte. Napoleon bot Lafayette die Mitgliedschaft in seiner neuen Ehrenlegion an, aber Lafayette zog sich stattdessen aus der Politik zurück. Im Gegensatz zu Talleyrand unterstützte er Napoleon nicht, arbeitete vielmehr 1815 auf dessen Absetzung hin. Noch einmal flammte seine Freiheitsbegeisterung auf, als er sich gegen die bourbonische Reaktion wehrte und dem „Bürgerkönig“ Ludwig Philipp I. zum Thron verhalf.

Späte Jahre und Tod

Im Jahr 1824 kehrte er für eine große Rundreise in die USA zurück, bei der ihn die Menschen in jeder Stadt, die er besuchte, mit großem Jubel begrüßten. Er nahm sich auch Zeit, seinen alten Freund Thomas Jefferson auf dessen Landsitz Monticello zu besuchen. Bevor er verstarb äußerte er den letzten Wunsch, unter der Erde von Bunker Hill in Boston bestattet zu werden. Mehrere Städte und Landkreise in den USA sind nach him benannt.[1]

Fußnoten