Lenard, Philipp

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Prof. Dr. Philipp Lenard

Philipp Eduard Anton von Lenard (Lebensrune.png 7. Juni 1862 in Preßburg; Todesrune.png 20. Mai 1947 in Messelhausen) war ein deutscher Physiker. Ihm sind herausragende Arbeiten zur modernen Festkörper- und Atomphysik zu verdanken, wofür er 1905 den Nobelpreis für Physik erhielt. Während des Nationalsozialismus wurde er zum Wortführer der „Deutschen Physik“. Professor Lenard war ein Unterzeichner des Aufrufs an die Kulturwelt am Beginn des Ersten Weltkrieges gegen Deutschland.

Lenard gehörte zu den bedeutendsten Vertretern der deutschen physikalischen Wissenschaft und wurde mit dem NSDAP-Preis für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet. Besonders auf dem Gebiet der Kathodenstrahlen, der Wirkung des ultravioletten Lichts und der Molekulartheorie sind ihm grundlegende Forschungsergebnisse zu verdanken.

Wirken

Geheimer Rat Prof. Dr. Lenard erhielt 1905 den Nobelpreis für Physik aufgrund seiner Forschungen zu den Kathodenstrahlen, indem er bei diesen durch Einbau einer Aluminiumfolie in die Wand einer Kathodenstrahlröhre Elektronen (Kathodenstrahlen) austreten und untersuchen ließ. Weiter analysierte er die Wechselwirkungen zwischen Elektronen und Licht (Fotoeffekt, Phosphoreszenz, Lumineszenz). Später verfaßte er eine vierbändige Ausgabe mit dem Titel „Deutsche Physik“.

Der deutsche Nobelpreisträger Lenard galt als Gegenspieler Albert Einsteins, dem er insbesondere mathematischen Formalismus vorwarf. Das bedeutet, daß wesentliche Aussagen Einsteins mathematisch abgeleitet sind und überhaupt nur in Form von nicht-testbaren „Gedankenexperimenten“ vorliegen. Bei anderen nicht-meßbaren (sondern aus fernliegenden Meßergebnissen indirekt postulierten) physikalischen Größen – wie etwa „dunkle Materie“ und „nach unendlich gehende Gravitation“ innerhalb „Schwarzer Löcher“ – handelt es sich um nachträgliche Korrekturen des Einstein-Universums, die nötig wurden, weil das tatsächlich Beobachtete nicht den mathematischen Forderungen der Relativitätstheorie entspricht. So ist beispielsweise die Form und die Drehgeschwindigkeit von beobachteten Spiralgalaxien unmöglich, wenn der postulierte „leere Raum“ tatsächlich leer wäre. Daher wird „dunkle Materie“ – unsichtbare, nicht-meßbare Materie – postuliert, um am vorgefertigten Bild des Universums aus Einstein-Sicht festhalten zu können. Der zwischen Einstein und Lenard zutagegetretene Konflikt um die Relativitätstheorie ist bis heute keineswegs gelöst, sondern eine Konfliktlösung ist lediglich (mit unlauteren Mitteln seitens der herrschenden Einsteinschen Lehrmeinung und ihrer Vertreter) aufgeschoben worden.

Chronologie

  • 1862 als Sohn eines Weinhändlers im österreich-ungarischen Preßburg geboren
    • 1722 war der Familie aus Tirol der Adelstitel verliehen worden, seit 1918 entfiel das „von“ in der 1. Republik Österreich, im Altreich war das Tragen des Adelsprädikats weiterhin zugelassen.
  • 1881: Studium der Naturwissenschaften an den Technischen Hochschulen in Budapest und Wien
  • 1883: Studium der Physik in Heidelberg
  • 1885: Fortsetzung seines Studiums in Berlin
  • 1886 vollendet er seine Dissertation in Heidelberg.
  • 1886–1889 arbeitet er als Assistent bei Quincke.
  • 1890: Nach kurzem Aufenthalt in England geht Lenard als Assistent nach Breslau.
  • 1891: Wechsel an die Universität Bonn zu Heinrich Hertz
  • 1892: Lenard habilitiert sich. Er entwickelt eine Entladungsröhre mit einem „Lenardfenster“. Zum ersten Mal können jetzt Kathodenstrahlen unabhängig vom Entladungsvorgang im Vakuum in Luft oder in anderen Materialien untersucht werden.
  • 1894: Lenard betreut die Herausgabe der gesammelten Werke von Hertz. Er wird als außerordentlicher Professor nach Breslau berufen.
  • 1895: Wechsel an die Technische Hochschule Aachen, wo er sich weiter mit Kathodenstrahlen beschäftigt.
  • 1896: Lenard geht als außerordentlicher Professor für theoretische Physik nach Heidelberg.
  • 1898: Es kommt zu einer Auseinandersetzung mit dem englischen Physiker und Nobelpreisträger von 1906, Joseph John Thomson (1856-1940). Lenard wird Professor und Leiter des physikalischen Instituts in Kiel. Der Aufbau eines neuen Instituts verschafft ihm optimale Forschungsbedingungen.
  • 1900: Entdeckung der wichtigsten Gesetzmäßigkeiten des lichtelektrischen Effekts: Bei wachsender Lichtintensität wächst zwar die Zahl der ausgelösten Elektronen, aber deren Geschwindigkeit bleibt unverändert. Die Elektronengeschwindigkeit ist ausschließlich von der Frequenz des eingestrahlten Lichts abhängig.
  • 1903: Lenard entwickelt ein „Dynamidenmodell“ des Atoms, das besagt, daß der größte Teil des Atoms leer ist.
  • 1905: Für seine Untersuchungen der Kathodenstrahlung wird Lenard der Nobelpreis für Physik verliehen.
  • 1907: Er wird Direktor des Instituts für Physik und Radiologie in Heidelberg.
  • 1913: Unter Lenards Leitung entsteht ein neues physikalisches Institut (Physikalisch-Radiologisches Institut am Albert-Ueberle-Weg; Architekt: Friedrich Ostendorf), das zwischen 1935 und 1945 seinen Namen trägt.
  • 1914: Er beteiligt sich an der überregionalen Gelehrtenresolution „Aufruf an die Kulturwelt“: 93 prominente Intellektuelle weisen den Vorwurf einer deutschen Kriegsschuld ebenso wie den Vorwurf des Militarismus sowie deutscher Völkerrechtsbrüche zurück. Er veröffentlicht eine Schrift mit dem Titel „England und Deutschland zur Zeit des großen Krieges“.
  • 1920: Auseinandersetzung mit Albert Einstein auf der Tagung der Naturforscher und Ärzte in Bad Nauheim. Lenard lehnt vehement die allgemeine Relativitätstheorie aus physiktheoretischen Überlegungen ab. Auch in der Folgezeit kritisiert Lenard die Theorien Albert Einsteins. Die neuen relativistischen Ansätzen in der theoretischen Physik lehnte der Experimentalphysiker Lenard als ausschließlich formalistisch ab.
  • 1922, 27. Juni: Philipp Lenard weigert sich, die allgemeine Arbeitsruhe anläßlich des Staatsbegräbnisses von Walther Rathenau einzuhalten und am Physikalischen Institut Halbmast zu flaggen. Dies führt zu einer von dem sozialdemokratischen Studenten Carlo Mierendorff angeführten Besetzung des Instituts durch Arbeiter und Studenten. Der Senat der Heidelberger Universität verurteilt Lenards Verhalten und leitet ein Disziplinarverfahren gegen ihn und Mierendorff ein. Als der badische Kultusminister Willy Hellpach Lenard vom Dienst suspendiert, bittet dieser um seine Entlassung. Physikalische Gesellschaften, einzelne Physiker und Heidelberger Studenten setzen sich für Lenard ein, so daß Hellpach die Suspendierung und Lenard sein Entlassungsgesuch zurücknimmt
  • 1931, Ende Juli: Abschiedsvorlesung von Geh. Rat Prof. Dr. Philipp Lenard in der Universität Heidelberg
  • 1933, 23. Mai: Verleihung des Ehrenbürgerrechts der Stadt Heidelberg an Adolf Hitler und Philipp Lenard
  • 1935, 13. Dezember: Einweihung des Philipp-Lenard-Instituts (Physikalisches Institut) unter dem neuen Namen in Anwesenheit von Geh. Rat Prof. Dr. Philipp Lenard, Reichsstatthalter Robert Wagner, MP Köhler, der Minister Dr. Wacker und Dr. Schmitthenner
  • 1936: Lenard ist erster Träger des Wissenschaftspreises. Alfred Rosenberg hält bei der Feierlichkeit die Laudatio. Lenards vierbändiges Lehrbuch für Experimentalphysik „Deutsche Physik“ erscheint.
  • 1937, 7. Juni [wirksam am 27. Januar 1938]: die Oberrealschule Heidelberg wird Philipp-Lenard-Schule benannt
  • 1940, 30. März: In einem Festakt wird ein von dem Heidelberger Maler Herbert Grass an der Wand des Treppenhauses der Oberrealschule („Philipp-Lenard-Schule“) geschaffenes „Lenard-Fresko“ übergeben.
  • 1942, 7. Juni: Philipp Lenard wird an seinem 80. Geburtstag Ehrenbürger der Universität Heidelberg
  • 1945: Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wird er aufgrund seines hohen Alters nicht von den Amerikanern gefangengesetzt. Er verläßt Heidelberg und zieht nach Messelhausen (Baden).
  • 1947, 20. Mai: Philipp Lenard stirbt in Messelhausen.

Siehe auch

Quellen