Leopold V. (Ostmark)
Leopold V., der Tugendhafte ( 1157; 31. Dezember 1194 in Graz) war Herzog und Markgraf von Ostarrîchi 1177-1194 (von 1156 bis 1453 lautete die Herrschaftsbezeichnung Herzogtum Österreich) und der Steiermark 1192-1194 aus dem Geschlecht der Babenberger. Er war der Sohn Heinrich Jasomirgotts.[1]
Inhaltsverzeichnis
Leben
Leopold V. folgte seinem Vater 1177 in der Regierung und nahm am Dritten Kreuzzug teil. Dort wohnte er der Belagerung von Akko bei, entzweite sich aber hier mit dem König Richard Löwenherz von England. Dieser ließ, wie erzählt wird, hier, nach andern erst in Askalon, Leopolds Banner in den Staub treten.
Aus Rache nahm Leopold jenen auf seiner Rückkehr aus dem „Heiligen Land“ bei der Durchreise durch das Herzogtum Österreich gefangen, setzte ihn auf der Burg Dürnstein in Haft und lieferte ihn erst nach längeren Verhandlungen 1194 an Kaiser Heinrich VI. aus, der von Richard ein großes Lösegeld erpreßte.
Noch vor dem Kreuzzug hatte Ottokar VI., letzter Herzog von Steiermark, Leopold 1186 zum Erben eingesetzt, und 1192 trat Leopold diese Erbschaft wirklich an.
Er bekam 50.000 Silbermark, die Hälfte des von England bezahlten Lösegelds, und gründete damit Wiener Neustadt, ließ Wien ausbauen und sorgte generell für ein Wirtschaftswachstum. Leopold erweiterte die Territorien des Hauses Babenberg durch den Erwerb der Steiermark nach dem Testament seines Verwandten Ottokar IV.
Tod
Leopold starb am 31. Dezember 1194 bei einem Turnier infolge eines Sturzes vom Pferde. Sein Nachfolger für Ostarrîchi war sein Sohn Friedrich I., die Steiermark an seinen anderen Sohn Leopold. Nach Friedrichs Tod 1198 wurden Ostarrîchi und die Steiermark von seinem Bruder Herzog Leopold VI. dem Glorreichen wieder vereinigt.
Der neue Herzog kämpfte in Spanien, Ägypten und Palästina gegen die Muslime, wird heute aber mehr als Gesetzgeber, Förderer der Literatur und Stadtgründer geschätzt. Unter ihm wurde Wien ein Zentrum der Kultur im Heiligen Römischen Reich und insbesondere der großen Schule der Minnesänger. In seinen späteren Jahren hatte er im Streit mit seinem Sohn Friedrich. Er starb 1230 in San Germano, wohin er gegangen war, um zwischen Kaiser Friedrich II. und Papst Gregor IX. Frieden zu stiften.
Trivia
Sein weißer Waffenrock soll in den Kämpfen bei der Belagerung von Akkon (1189-1191) rot von Blut gewesen sein. Als er seinen breiten Gürtel abnahm, war somit ein weißer Streifen zu erkennen. Da sein Banner während der Schlacht verloren ging, erteilte Kaiser Heinrich VI. ihm das Recht die rot-weiß-roten Farben als neues Banner zu tragen. So soll die Flagge Österreichs entstanden sein.