Mützelburg, Rolf

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Eichenlaubträger Rolf Mützelburg

Rolf Mützelburg (Lebensrune.png 23. Juni 1913 in Kiel; Todesrune.png 11. September 1942 vor Gibraltar) war ein deutscher Offizier der Kriegsmarine, zuletzt Kapitänleutnant, U-Bootkommandant und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges. Auf acht Feindfahrten und 242 Seetagen versenkte er 23 Schiffe mit 97.000 BRT sowie einen Zerstörer und einen Unterseebootsjäger (U-Jagd-Boot). Nach anderen Quellen versenkte er 19 Schiffe mit 81.961 BRT und beschädigte drei weitere Schiffe mit 17.052 tons BRT.[1]

Chronologie und Beförderungen

Ritterkreuzträger Rolf Mützelburg
  • 1. April 1932 Eintritt in die Reichsmarine als Offiziersanwärter (Crew 32)
    • nach vereinzelter Quellen trat er erst am 15. August 1932 der Reichsmarine bei, die meisten Quellen geben jedoch den 1. April 1932 an. Am 26. Juli 1932 lag das Segelschulschiff „Niobe“ mit 109 Offizieren und Mannschaftsangehörigen acht Kilometer vor Fehmarn. Die „Niobe“ war fertig zum Auslaufen in die östliche Ostsee, ein Wasserflugzeug vom Typ „Do X“ zog am strahlend blauen Himmel seine Kreise, viele Schaulustige hatten sich eingefunden, um der Schonerbark zuzuwinken. Plötzlich zogen Gewitterwolken auf. Auf der „Niobe“ versuchte man noch, die Segel zu raffen, doch eine Windböe ergriff die Schonerbark, drückte sie auf die Seite, und in nur wenigen Minuten sank das Schulschiff. 69 Mann ertranken, darunter 27 Seekadetten und somit beinahe der komplette Jahrgang der ursprünglichen Crew 32, die im August 1932 durch Einberufung ersetzt wurden. Es ist sehr wohl möglich, daß Mützelburg zu den für die Crew 33 vorgesehenen Offizieranwärtern gehörte, die jedoch 1932 durch Musterung vorgezogen wurden, ggf. gehörte er aber zu den Überlebenden des Unglücks vom Juli 1932.
  • 4. November 1932 Seekadett
  • 1. Januar 1934 Fähnrich zur See
  • 1. September 1935 Oberfähnrich zur See
  • 1. Januar 1936 Leutnant zur See
    • 5.9.1939 bis 25.10.1939 Kommandant in der 12. Minensuchflottille
  • 1. Oktober 1937 Oberleutnant zur See
    • 26.10.1939 bis 25.11.1939 U-Wachoffizier-Lehrgang an der Nachrichtenschule, Flensburg-Mürwik
    • 26.11.1939 bis 25.1.1940 U-Lehrgang an der U-Schule, Neustadt
  • 1. Januar 1940 Kapitänleutnant
    • 26.1.1940 bis 2.3.1940 U-Torpedooffizier-Lehrgang an der Torpedoschule, Flensburg-Mürwik
    • 3.3.1940 bis 9.6.1940 Kommandantenschüler in der 1. U-Ausbildungsflottille, Danzig
    • 10.6.1940 bis 28.11.1940 Kommandant von U 10
    • 29.11.1940 bis 19.1.1941 Kommandantenschüler auf U 100
    • 20.1.1941 bis 17.2.1941 Baubelehrung für U 203 bei U-Boote Ostsee, Kiel
    • 18.2.1941 bis 11.9.1942 Kommandant von U 203 (zuvor als Erster Admiralstabsoffizier beim BdU vorgesehen, es gelang ihm jedoch, Karl Dönitz noch eine Feindfahrt abzuringen, bevor er an Land gehen sollte.)

Tod

Mützelburg, der im Oktober 1939 nach zwei Jahre Dienst auf einem Minensucher, zur U-Boot-Waffe übertrat, starb durch einen tragischen Unglücksfall während seiner achten Feindfahrt im Atlantik. Er verunglückte am 10. September 1942 um 15.00 Uhr in Planquadrat DH 1448 beim Baden. Beim Kopfsprung vom U-Bootturm verlor er beim Überholen des vorgefluteten Bootes das Gleichgewicht und stürzte mit dem Kopf auf den Außenbunker, auch weil sich das Boot durch leichten Wellengang versetzt wurde. Dabei erlitt er schwere Verletzungen, die am 11. September 1942 um 8.00 Uhr zum Tode führten. Rolf Mützelburg wurde am 12.09.1942 um 16:12 Uhr, nach Festellung des Todes durch den Bordarzt von U 462 (die „Milchkuh“ wurde nach dem Unglück herbeigerufen), Marinestabsarzt Dr. Rüdiger Rohrbach, im Atlantik auf Position 36°14,5' Nord - 31°21,2' West des See übergeben. Die Todesursache war ein Schädelbruch mit Gehirnhautblutung.[2]

„Kapitänleutnant Rolf Mützelburg, Kommandant eines Unterseebootes, Träger des Eichenlaubes zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, ließ auf der Fahrt gegen den Feind sein Leben. In ihm verliert die Unterseebootwaffe einen hervorragender Kommandanten und erfolgreichen Kämpfer. Das Boot setzt unter dem Kommando des ältesten Wachoffiziers die Unternehmung fort.“ — Wehrmachtbericht vom 15. September 1942

Erster Wachoffizier (I. WO) Hans Seidel brachte das Boot nach Brest zurück. Danach übernahm Kapitänleutnant Hermann Kottmann das Kommando über U 203, welches er bis zum Untergang des Bootes am 25. April 1943 innehatte.

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten

  1. Rolf Mützelburg, uboat.net
  2. Rolf Mützelburg, ubootarchiv.de