Mariupol

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Mariupol
(Мариуполь)

Wappen von Mariupol
Staat: Ukraine, bzw. Volksrepublik Donezk
Oblast: Donezk
Einwohner (2013): 468.519
Bevölkerungsdichte: 1.920 Ew. p. km²
Fläche: 244 km²
Höhe: 22
Postleitzahl: 87500
Telefon-Vorwahl: (00380) 629
Koordinaten: 47° 6′ N, 37° 33′ O

Mariupol (russ.: Мариуполь; ukr.: Марiуполь) ist eine Stadt im Südosten der Ukraine bzw. in der nichtanerkannten Volksrepublik Donezk, am Ufer des Asowschen Meeres bzw. an der Mündung des Kalmius. Von 1948 bis 1989 wurde die Stadt Schdanow genannt, nach dem gleichnamigen sowjetischen Funktionär. Hatte Mariupol im Jahre 1989 mehr als eine halbe Million Einwohner, im postsowjetischen Zeitalter schrumpfte die Anzahl der Einwohner auf etwa 470.000 (Stand 2013).

Geschichte

Mariupol wurde 1789 als griechische Kolonie (Mariapolis) gegründet, nach einem Jahrhundert bildeten aber Russen die Mehrheit in der Stadt. Juden bildeten zu dieser Zeit die zweitgrößte Bevölkerungsschicht. Bis zum Zweiten Weltkrieg wurde vornehmlich Griechisch, Russisch und Jiddisch in der Stadt gesprochen. Im Jahre 2001 hatten 89 Prozent der Einwohner Mariupols Russisch als Muttersprache.

Zweiter Weltkrieg

Der Metallurg, die Statue an dem Weg von Donezk vor dem Stadteingang Mariupols, gilt als Wahrzeichen der Stadt.

Zwischen dem 8. Oktober 1941 und dem 10. September 1943 konnte Mariupol von Truppen der deutschen Wehrmacht gesichert werden. Während der Schlacht um Berdjansk, Mariupol und Taganrog war der Offizier Max Wünsche Kommandeur verschiedener Einheiten der Waffen-SS. Das Musikkorps der Leibstandarte-SS „Adolf Hitler“ erreichte die Hafenstadt noch 1941. Im selben Jahr war es General Eberhard von Mackensen, der mit seinem Panzerkorps, ebenfalls im Rahmen des Rußlandfeldzuges, über Mariupol bis nach Rostow am Don vorstieß. Die Stadt am Asowschen Meer erlitt im Laufe des Krieges schwere Zerstörungen.

Ukraine-Krise

Im März 2014 wurde von seiten russischer Einwohner mittels einer Kundgebung vergeblich eine Sitzung des Stadtrates gefordert, um über ein Referendum nach dem Vorbild der Krim entscheiden zu können. Die Stadt wurde während der Ukraine-Krise von ukrainischen Truppen der Putschregierung Poroschenko und russischstämmigen Widerstandskämpfern aus der Ostukraine schwer umkämpft. Eine neue Offensive [1] auf Mariupol am 24. Januar 2015 wurde den Widerstandskämpfern zugeschrieben. Schuld daran sei aus westlicher Sicht der russische Präsident Wladimir Putin. Von seiten der EU wurde mit neuen Sanktionen gedroht.

Staatliche Zugehörigkeit

Fußnoten

  1. Nach einem Bombenangriff von seiten des ukrainischen Heeres auf eine Bushaltestelle in Donezk.
  2. Die Volksrepublik Donezk wurde nicht anerkannt. Die Staatszugehörigkeit der Stadt galt als umstritten. Die Stadt galt zu Beginn des Jahres 2015 aus der Sicht der russischstämmigen Widerstandskämpfer als vorübergehend ukrainisch besetzt.