Moder, Willy

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Ritterkreuzträger Willy Moder

Willy Moder (nach dem Volksbund Willi; Lebensrune.png 17. November 1916 in Weißensee bei Berlin; Todesrune.png gefallen 14. März 1945 bei Dinnyes, Ungarn) war ein deutscher Unteroffizier der Wehrmacht, zuletzt Oberfeldwebel des Heeres und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Werdegang

Sammelalbum

Moder trat nach dem Arbeitsdienst der Wehrmacht bei und nahm 1938 an der Befreiung des Sudetenlandes teil.

Westfeldzug

Im Westfeldzug 1940 zeichnete er sich besonders aus, als er in der Nacht vom 14. zum 15. Juni 1940 mit seiner Kradschützen-Gruppe durch dichte französische Kolonnen nach St. Florentin hinein fuhr. In zweistündigen Nahkampf setzte er sich mit der blanken Waffe gegen viele Gegner zu Wehr, versperrte einer feindlichen Kolonne den Rückweg und zwang sie dadurch zur Übergabe. Für diese verwegene Tat wurde er mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet mit gleichzeitiger Beförderung zum Feldwebel.

Kampf um St. Florentin

Beim Führer auf dem Obersalzberg, April 1943

Moders Bataillonskommandeur, Major Hermann Zimmermann (1897–1978), erhielt ebenfalls das Ritterkreuz für diese Kämpfe des Schützen-Regimentes 3 an der Westfront. Zimmermann hatte den Befehl erhalten, die Brücken vor St. Florentin zu erobern. Unteroffizier Landgräber, wie Moder ebenfalls in der 6. Kompanie, kehrte mit seinen Männern zurück: Der Spähtrupp bestätigte Zimmermann, daß die Stadt voller Feindkräfte war, aber daß die Brücken intakt waren. Gemeinsam mit dem Panzerzug des Leutnants Bonackers (von Major Hohmanns Panzerbataillon des Panzer-Regimentes 5) und Leutnant Weigels Pioniere, die ihm unterstellt waren, entschied er sich, anzugreifen. Zwei Panzerkampfwagen I und ein Panzerkampfwagen II stießen vor, gleich danach folgte als Stoßtrupp die 6. Kompanie, dann die Pioniere, während die 10. Kompanie des Regimentes nach hinten absicherte.

Major Zimmermann und der Führer der 6. Kompanie, der spätere Eichenlaubträger Oberleutnant Hans Engelien, stürmten auf die Brücke zu, ihre Männer hinterher. Die Franzosen waren verwirrt, erkannten in der Dunkelheit wenig, dachten zuerst, die verbündeten Briten würden kommen. Dann erkannten sie die Deutschen, die jedoch schon die Brücke überquert hatten. Die Franzosen eröffneten das Feuer, während im Hintergrund französische Militärfahrzeuge versuchten zu entkommen. Major Zimmermann wurde in die Brust getroffen und fiel um. Die Unteroffiziere Moder und Böhm ergriffen die Initiative, gemeinsam mit dem Stabsgefreiten Jordan rannten sie zu ihm, hoben ihn hoch und trugen ihn trotz Kugelhagel des Feindes zurück über die Brücke zum Verbandsplatz, wo Stabsarzt Dr. Schreck ihn sofort behandelte.

Oberleutnant Siegelmann, Bataillonsadjutant unter Zimmermann, der wußte, daß der Sturm nicht stocken darf, übernahm die Führung aller deutschen Kräfte in St. Florentin. Nun befahl Zugführer Schieblon den Vorstoß in die Stadt hinein, Unteroffizier Moder und seine Kradschützengruppe voran. Im erbitterten Nahkampf fielen zwei von Moders Männer, Unteroffizier Klemusch und Gefreiter Borsdorff. Moders Gruppe erreichte als erste die strategisch wichtige Bahnbrücke und konnte die Fluchtroute der Franzosen niederkämpfen, indem er die zwei führende Feind-LKW der Kolonne zerstörte. Nun erreichte Leutnant Bonacker mit seinen Panzern ebenfalls die Brücke, und konnte sie besetzten und beschützen. In letzter Sekunde konnte somit das Abfahren eines französischen Panzerzuges verhindert werden, die Panzer griffen diesen an, Hunderte Franzosen stiegen aus mit den Händen zur Kapitulation erhoben.

St. Florentin war voller französische Soldaten, chaotisch herumfahrende feindliche Militärfahrerzeuge und unzählige Kriegsgefangene. Engeliens 6. Kompanie hatte insgesamt fünf Brücken genommen und einen Brückenkopf gebildet, aber die Männer reichten nicht aus, alle Punkte besetzt zu halten. Als die Dämmerung einsetze und das erste Licht des Morgens zu sehen war, traf Feldwebel Frankes Schützenzug der 8. Kompanie ein. Dies geschah zum richtigen Zeitpunkt, denn es erfolgte der erste und einzige Entsatzangriff der Franzosen, der jedoch von Frankes Zug unbarmherzig zurückgeschlagen wurde. Oberleutnant Siegelmann hatte nun endlich alle Kompanien des Bataillons zur Verfügung und plazierte sie derart in der Stadt, daß sie in alle Richtungen den Feind abweisen konnten, Oberleutnant Müller-Röhlichs 7. Kompanie im Norden der Stadt, die 6. Kompanie verweilte vor der Eisenbahnbrücke und sicherte Richtung Süden ab. Als dann Hauptmann Riedl, Chef der 9. Kompanie eintraf, übernahm er die Führung des Bataillons. 9. und 10. Kompanien wurden nun verstärkt, während die 8. Kompanie den Befehl bekam, die Stadt durchzukämmen.

Es waren beeindruckende Stunden in und vor St. Florentin: Oberfeldwebel Arndt mit seinem Zug von der 9. Kompanie war vor der Stadt, als er mit seinen wenigen Männern drei Kolonnen französischer LKW aufhielt, sie zwang umzudrehen und mit ihren 400 Soldaten wieder in die Stadt zu fahren. Unteroffizier Knoll nahm 20 Offiziere sowie 105 Mannschaften gefangen und sperrte sie vorläufig in ein Gebäude ein. Unteroffizier Dickfeld, gemeinsam mit den gefreiten Tamm und Leuendorf, nahmen eigenhändig 250 Franzosen gefangen, Schütze Wegener von der 6. Kompanie erschien im Tageslicht alleine, wobei er 50 Gefangene vor sich hertrieb. Alle gefangenen wurden zum Marktplatz geführt, wo Hauptmann Zabels 10. Kompanie ein Sammellager errichtet hatte. Dann kam es doch noch ein gefecht im Norden der Stadt, als zwei französische Kompanien die vorgeschobenen Posten der 7. Kompanie angriffen. Statt die Deutschen jedoch zu überrennen, wurden die Franzosen geworfen. 600 Franzosen legten die Waffen nieder, darunter viele Neger aus den französischen Kolonien. Gefreiter Noack, nur mit seiner Pistole bewaffnet, nahm eigenhändig 25 Franzosen gefangen.

Als Major Hohmann vom Panzer-Regiment 5 am Mittag des 15. Juni 1940 in der Stadt eintraf, nun der ranghöchste Offizier nach Ausfall von Major Zimmermann, wurde ihm vom Stab des II. Bataillons gemeldet: 112 Offiziere und 2.360 Unteroffiziere und Mannschaften gefangengenommen, mehr als 500 Fahrzeuge erbeutet, darunter vier Panzer, vier gepanzerte Fahrzeuge, vier Pak, sechs Flak, 11 Artilleriegeschütze, 11 Sankas (Sanitätskraftwagen) sowie 6.000.000 Liter Treibstoff. Die deutschen verluste bestanden aus drei Gefallenen und drei Verwundete.

Am 18. Juni 1940 wurde Major Zimmermann im Wehrmachtbericht namentlich genannt, er überlebte, trotz langer Genesung, die schwere Verwundung und war zuletzt Oberst.

Schützen-Regiment 3

Das Schützen-Regiment 3 wurde am 15. Oktober 1935 auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow, im Wehrkreis XI, aufgestellt. Das I. Bataillon wurde durch Abgaben des Reiter-Regimentes 11 aufgestellt. Das II. Bataillon entstand durch Abgaben des Infanterie-Regimentes „Meiningen“. Das Regiment wurde der 3. Panzer-Division unterstellt. Taktisch wurde das Regiment der Schützen-Brigade 3 unterstellt. 1936 wurde das gesamte Regiment nach Eberswalde, im Wehrkreis III, verlegt. Dort bezog das Regiment seine Garnison. Am 1. November 1939 wurde das I. Bataillon des Infanterie-Regimentes 69 als III. Bataillon in das Regiment eingegliedert.

Am 31. Juli 1940, nach dem siegreichen Westfeldzug, erhielt das Regiment eine 11. (Infanterie-Geschütz-)Kompanie durch Umbenennung der 13. Kompanie des Infanterie-Regimentes 325. Am 9. August 1940 wurde das III. Bataillon als I. Bataillon an das neue Schützen-Regiment 394 abgegeben. Im Frühjahr 1941 bildete die Kolonne des Regimentes die 14. (kleine) Kraftwagen-Kolonne des Panzer-Divisions-Nachschubführers 83. Am 5. Juni 1942 erhielt das Regiment eine 10. (Flugabwehr-)Kompanie aus der 4. Kompanie/Fla-Bataillon 47. Am 5. Juli 1942 wurde das Regiment in Panzer-Grenadier-Regiment 3 umbenannt.

Weiterer Kriegsverlauf

Während des Krieges wurde Moder mehrfach verwundet, trug schon Anfang 1943 das silberne Verwundetenabzeichen. Anläßlich Hitlers Geburtstag überbrachte Feldwebel Moder mit seinem Ordenskameraden Artur Becker dem deutschen Staatsoberhaupt ein Ehrengeschenk des Deutschen Heeres auf den Berghof des Obersalzberges.

Soldatentod

Oberfeldwebel Willy Moder ist im März 1945 während der Plattenseeoffensive bei Dinnyés ca. 50 km südwestlich von Ofen-Pest gefallen. Wie so viele deutsche Landser hat er das 30. Lebensjahr nicht erreicht. Er ruht auf der Kriegsgräberstätte in Stuhlweißenburg; Endgrablage: Block 3, Reihe 2, Grab 48.

Auszeichnungen (Auszug)