Nobelkarossentod

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20. Juli 2006, Brandanschlag auf eine Fiat-Werkstatt in Berlin. Schaden: 80.000 Euro.[1]

Der „Nobelkarossentod“ ist eine von den Tätern selbst gewählte Bezeichnung für eine Methode, mittels eines speziellen Brandsatzes Autos zu zerstören. Bei den zerstörten Fahrzeugen handelt es sich jedoch oft nicht um Autos der Luxusklasse, sondern auch um Mittelklassewagen und sogar Kleinwagen. Die Täter sind terroristischen Vereinigungen zuzuordnen und der linksextremen Szene zugehörig.

Von Tobias Poge angezündeter „5er BMW“ (2009) in Berlin-Friedrichshain
Bürgermeisterin Monika Herrmann (GRÜNE), 2. Juni 2021: „Markierung lässt an Deutlichkeit nichts missen“

Die Vorfälle werden in den Medien jedoch meist nicht behandelt, obwohl es jeden Tag solche Vorfälle gibt. Statistisch zahlt der Steuerzahler für die Löscharbeiten: 517 Euro pro Stunde – so viel kosten ein Einsatzfahrzeug und sechs Mann Besatzung.[2]

Statistik

Berlin

  • 2007: 152 Brandanschläge auf Autos – zwei Verdächtige überführt
  • 2008: 135 Brandanschläge mit 164 zerstörten Autos – keine Festnahmen
  • 2009: 216 Brandanschläge mit 320 zerstörten Autos. Drei Täter wurden festgenommen und zu kleinen Haftstrafen verurteilt[3][4]
  • 2010: 130 Brandanschläge auf Autos (bis 5. Oktober)
  • 2011: 411 Brandanschläge (30 % politisch motiviert), 720 Fahrzeuge zerstört oder beschädigt (50 % politisch motiviert).[5] Eine Bewährungsstrafe (und Haftstrafe für Tobias Poge[6]). Der durch Brandanschläge auf Autos nötig gewordene Einsatz von Bundespolizisten zwischen August und November 2011 sorgte für Mehrausgaben von rund 2,1 Millionen Euro.
  • 2012: 390 Brandanschläge auf Autos – 17 Verdächtige überführt[7][8][9]
  • 2013: 249 Brandanschläge, 290 Fahrzeuge direkt, mit 415 zerstörten Autos – 21 Tatverdächtige wurden ermittelt[10]
  • 2015: 179 Brandanschläge mit 186 zerstörten Autos
  • 2016: 189 Brandanschläge mit 228 zerstörten Autos (bis 7. August)[11] – eine Festnahme


Nicht jedes Auto kommt in die Statistik. Allein im Januar 2009 wurden schon mindestens 25 Brandanschläge auf PKW von mutmaßlichen linksradikalen Tätern verübt. Angezündet wurden dabei fast immer „Luxuskarossen“, doch auch Wagen, die direkt daneben parken werden zum Totalschaden – diese werden aber nicht mitgezählt. [12] Statistisch hat es bis April 2009 in Berlin 41 Brandanschläge auf Fahrzeuge gegeben. Dabei wurde 48 Firmen- und Privatautos direkt angesteckt und 19 weitere etwa durch Hitzeentwicklung beschädigt, auch griffen die Flammen auf Wohnhäuser über.[13]

Von den 928 Brandanschlägen auf Autos in den Jahren 2005 bis 2008, wurden nur 234 vom SPD-Linken Senat als politisch motiviert eingestuft. Bezweifelt wird, daß nur ein gutes Drittel der Brandanschläge auf das Konto von Linksextremen geht.[14] Für den ehemaligen Innensenator von Berlin Ehrhart Körting waren das Anschläge „Einzelner“ und „Nachahmer“, der andere Teil wäre Versicherungsbetrug. Die Grünen hoffen auf Einsicht der politisch motivierten Täter.[15]

Hamburg

  • 2009: 138 Brandstiftungen und 216 beschädigte Fahrzeuge (bis Mitte Dezember[16]).
  • 2010: über 146 Fahrzeuge (bis 10. September[17]).
  • 2011: Mehr als 200 (bis 17. August[18]).

Datensammlung

Bei der Ermittlung der Autobrandstifter hatte die Berliner Polizei Mobilfunk-Daten (auch unbeteiligter Personen) ausgewertet und öffentliche Verkehrswege (Bus, Bahn) videoüberwacht.[19] Wird hier womöglich die Kriminalität benutzt und gefördert um einen weiter perfektionierten Überwachungsstaat zu etablieren? Die Frage ist deshalb naheliegend und berechtigt, weil schon über Jahre hinweg in Berlin auch türkische Autobesitzer Opfer dieser Brandanschläge wurden. Diese Anwohner sind sonst der Hätschelfetisch der linken Szene. Wenn sie aber mit ihrem nächtlich brennenden Fahrzeug ein besonders lange angespartes Eigentum verlieren, irritieren die unausbleiblich sicheren Folgen scheinbar niemanden innerhalb der Mulikulturalismus-Szene (zu der weite Teile des Berliner politischen Establishments zählen). Dieses Verhalten könnte tatsächlich mit übergeordneten politischen Zielsetzungen für einen sozialdemokratischen Bevormundungs- und Entmündigungsstaat korrespondieren.

Zitate

  • [In] fast jede[r] Nacht brennen Autos in Berlin. Nacht für Nacht schlagen die Chaoten in der Dunkelheit zu. Seit Januar [2009] wurden nach Angaben der Polizei bereits über 200 Wagen ein Raub der Flammen. Die Polizei ermittelt nach den Tätern im linksextremen Milieu. Stellen Sie sich nun einmal vor, die Brandstifter wären Rechtsextremisten, irgendwelche Glatzköpfe. (...) Was wäre da wohl los? Die Republik stünde Kopf! (...) Es gäbe Lichterketten in ganz Deutschland und eine Großdemonstration mit 100.000 Teilnehmern vor dem Brandenburger Tor. An der Spitze des Zuges, untergehakt: Claudia Roth, Wolfgang Thierse und Gregor Gysi – und selbstverständlich mit dabei auch Guido Westerwelle und Angela Merkel.“ — Dieter Stein[20]

Siehe auch

Filmbeiträge

Galerie

Verweise

Chronologie der Gewalt

Karikaturen

Fußnoten

  1. Linksextremismus in Deutschland, mdr.de fakt, 14. Mai 2007
  2. B.Z., 3. Juni 2011
  3. Kaum hatte die Feuerwehr einen Brand gelöscht, zündeten Chaoten 100 Meter weiter das nächste Auto an, bz-berlin.de, 18. April 2009
  4. Kriminalität - Berliner Polizei machtlos gegen BrandstifterBerliner Morgenpost, 17. Juni 2009
  5. Andere Quelle: 403 Brandanschläge mit 537 zerstörten Autos
  6. altermedia: Ein Sohn aus besten Kreisen … – „Harry Potter“ für Arme (25.09.11)
  7. rbb, 18. Januar 2012: Zwei Monate nach einer Autobrandstiftung im Berliner Stadtteil Lichtenberg ist ein 22Jähriger zu zwei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt worden. Sein Freund erhielt von einem Berliner Amtsgericht zwei Jahre Haft mit Bewährung. Die Angeklagten waren angetrunken, als sie einen Wohnwagen anzündeten. Sieben weitere Autos gerieten in Brand. Der Gesamtschaden wird auf rund 40.000 Euro geschätzt. Die Angeklagten waren geständig. Eigenen Angaben nach waren sie auf die „dumme Idee“ verfallen, nachdem sie in der Nacht zum 4. November ein anderes Auto in Flammen gesehen hatten. Der 22Jährige muß in Haft, weil er bei der Tat unter Bewährung stand.
  8. Das Landgericht Berlin hatte im April 2012 einen 28 Jahre alten Brandstifter zu sieben Jahren Haft verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, daß der Mann von Juni bis August 2011 in Berlin insgesamt 80 hochwertige Fahrzeuge mit Grillanzündern in Brand gesetzt hatte. Bei sechs weiteren Autos scheiterte er mit seinem Vorhaben. Als strafverschärfend beurteilten es die Richter, daß in zwei Fällen auch Wohnhäuser durch die Brandstiftungen in Mitleidenschaft gezogen wurden. So hatte der Angeklagte beispielsweise am 28. Juli 2011 ein Fahrzeug unter einem Unterstand angezündet. Dieser habe ebenfalls Feuer gefangen, wodurch schließlich auch der Dachstuhl des danebenstehenden Wohnhauses in Brand geriet. Der durch die Taten insgesamt verursachte Schaden lag bei mindestens einer Million Euro. Das Gericht blieb bei seinem Urteil unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die auf acht Jahre Haft plädiert hatte. Der Mann habe sich in „vollem Umfang geständig und reuig gezeigt“. Ohne sein Geständnis, so das Urteil, wäre ein Tatnachweis nicht möglich gewesen.
  9. berliner-kurier.de, 20. März 2013: Die meisten Brandanschläge gab es demnach in Mitte (45), danach folgen Pankow (44) und Friedrichshain-Kreuzberg (38). Schlußlicht sind Charlottenburg-Wilmersdorf und Spandau (je 15) sowie Reinickendorf (14). Kein einziger der insgesamt 12 Berliner Bezirke wurden 2012 von den Brandanschlägen verschont. Insgesamt wurden 2012 gerade mal 17 Tatverdächtige ermittelt, denen 18 Brandstiftungen zur Last gelegt wurden.
  10. BILD: 2013 wurden bei 249 Anschlägen 290 Fahrzeuge direkt abgefackelt. 125 daneben geparkte Fahrzeuge fingen auch noch Feuer. Das sind mehr Angriffe als 2012 (243), aber mit weniger betroffenen Fahrzeugen (2012: 297 Kfz) – erst recht, als im Rekordjahr 2011 (537 Autos). 21 Tatverdächtige konnte die Polizei 2013 ermitteln.
  11. Bis 12. Juli 2016 gab es 189 Brandanschläge mit 228 zerstörten Autos. In 46 Fällen gab es Anschläge auf: Deutsche Bahn (12), Polizei (4), Thyssen Krupp (4), Bosch (3), Botschaftsangehörige (2), Vattenfall (1), DHL (1) und sonstige (19). Soweit politische Motive vorliegen, geht es um Themen wie Kapitalismus, Atompolitik und Militarismus. Autos werden aber meist spontan, wenn nicht sogar wahllos zerstört.
  12. rbb Abendschau, 16. Februar 2009
  13. Kriminalität: Zahl der Brandanschläge steigt stark, morgenpost.de, 6. April 2009
  14. Brand-Bilanz - Fast 1000 Autos angezündet, bz-berlin.de, 6. Mai 2009
  15. rbb, Abendschau, 29. August 2011
  16. http://www.morgenpost.de/vermischtes/article1226293/In-Berlin-und-Hamburg-brannten-mehr-als-500-Autos.html
  17. FAZ
  18. RTL Aktuell, 17. August
  19. Insgesamt hat die Berliner Polizei im Jahr 2010 in 533 Fällen Handydaten zur Aufklärung von Straftaten angefordert. Die Bundesregierung ermöglichte die Nutzung der Daten seit 2009., WELT, 19. Januar 2012
  20. Stein in einem Rundschreiben an die Abonenten der Jungen Freiheit vom 22. September 2009