Nugiseks, Harald

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Ritterkreuzträger Harald Nugiseks, ausländischer Freiwilliger der Waffen-SS, 1944

Harald Nugiseks (Lebensrune.png 22. Oktober 1921 in Jerven, Estland; Todesrune.png 2. Januar 2014)[1] war ein estnischer SS-Oberscharführer der Waffen-SS, der im Zweiten Weltkrieg als Freiwilliger in der 20. Waffen-Grenadier-Division der SS (estnische Nr. 1) diente. Er war einer der vier Esten, die mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet wurden. 1992 wurde er ehrenhalber zum Hauptmann des estnischen Heeres ernannt.

Leben

Nugiseks wurde in Serrefer (est. Särevere), Jerven (est. Järvamaa) in Estland geboren. Er lernte in der Gärtnerschule in Turgel (est. Türi) und der Kaufmannschule in Weissenstein (est. Paide).

Zweiter Weltkrieg

Nugiseks in Tarnuniform

Im Juli 1941 versteckte er sich vor der Mobilisation der Roten Armee. Vernichtungsbataillone der Roten Armee suchten überall im Land nach zu Mobilisierenden. Mehrere seiner Verwandten wurden von Rotarmisten durch Bajonettschläge umgebracht und der Gutshof seiner Familie wurde abgebrannt. Im August desselben Jahres ging er als Freiwilliger zur Wehrmacht. Im Bataillon von Hauptmann Artur Asu nahm er an der Befreiung Revals teil, der Hauptstadt Estlands. Danach diente er einige Zeit im Estnischen Selbstschutz.

Am 2. Oktober 1941 wurde er Mitglied der Estnische Sicherungsgruppe 185. Der Dienstvertrag endete im Dezember 1942.

Im Mai 1943 trat Nugiseks in die Estnische SS-Legion ein. Von Mai bis September erhielt er eine Ausbildung in der SS-Unteroffiziersschule in Lauenburg. Danach wurde er zum SS-Unterscharführer befördert. Ende 1943 kämpfte Nugiseks in der Estnischen SS-Freiwilligen-Brigade in den Schlachten bei Nevel, wo er verwundet wurde. Am 21. Dezember wurden ihm das Verwundetenabzeichen in Schwarz und das Infanterie-Sturmabzeichen verliehen.

Für die Teilnahme in den Kämpfen bei Nevel wurde ihm 27. Februar 1944 das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen.

Ab dem 19. Februar war Nugiseks an der Front bei Narva im Einsatz. Er führte einen Sturmtrupp beim Gegenangriff auf den Brückenkopf Vaasa-Vepsküla-Siiverts. Für dort aufgezeigte Tapferkeit erhielt er am 7. März das Eiserne Kreuz I. Klasse und am 20. April das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.

Am 13. April 1944 war er schwer erkrankt, die Verleihungszeremonie fand am Krankenbett statt. Bis Oktober 1944 war er dann im Reserve-Lazarett in Meran in Süd-Tirol zur Genesung. Im Oktober 1944 kam er dann wieder zurück zu seiner Division in Neuhammer.

Kriegsende

Bestattungsfeierlichkeiten für Ritterkreuzträger Hauptmann Harald Nugiseks

Vom 5. Januar bis Mitte März 1945 war Nugiseks am SS-Truppenübungsplatz Böhmen. Nachdem er am 7. Mai in Böhmen in Gefangenschaft geraten war, versuchte er dreimal zu flüchten, wurde aber im Dezember desselben Jahres nach Sibirien deportiert. Aus der Gefangenschaft wurde Nugiseks am 10. November 1946 entlassen. Am 13. Februar 1947 wurde er aber erneut festgenommen und bekam eine 10jährige Freiheitsstrafe. Am 17. September 1953 erhielt Nugiseks eine Amnestie; er blieb dennoch in Sibirien, in seine Heimat Estland kam er erst 1958 zurück.

Nachkriegszeit

1992 wurde Harald Nugiseks von den estnischen Streitkräften zum Hauptmann (Kapten) befördert. In den folgenden Jahren hat er mehrere militärische Verdienstorden Estlands erhalten.

21. Jahrhundert

Weil er bislang keine Anerkennung für seine Verdienste vom Präsidenten Estlands erhalten hatte, wurde 2008 beschlossen, daß das Volk seinem Helden selbst Dank zollen soll. So wurde eine Aktion gestartet, um Nugiseks die „Medaille des Dankes des Estnischen Volkes“ (Eesti Rahva Tänumedal) zu verleihen. Die Zeremonie fand am 19. Oktober 2008 in Tori (dt. Torgel) statt. Mehrere Tausend Menschen unterstützten das Unternehmen mit ihrer Unterschrift und mehrere Hundert finanziell.

2009 wurde Nugiseks Ehrenmitglied des Clubs der Freunde der Estnischen Legion.

2011 wurde Nugiseks von der Jugendorganisation „Noored Kotkad“ (Junge Adler) zum Ehrenmitglied ernannt.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Ehrung 2016

  • In der Schule von Laupa in Estland wurde eine bronzene Büste des antikommunistischen Freiheitskämpfers SS-Oberscharführer Harald Nugiseks eingeweiht. Die Zeremonie fand anläßlich seines 95. Geburtstages am 22. Oktober 2016 statt. Am 27. Oktober 2016 hat das russische Außenministerium mehrere internationale Organisationen dazu aufgerufen, die Einweihung der Büste zu verurteilen.

Bildergalerie

Literatur

  • Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939-1945, Podzun-Pallas, Friedburg 2000, ISBN 3-7909-0284-5

Verweise

Weltnetz

Filmbeiträge

Fußnoten