Rebane, Alfons

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Rebane als hochdekorierter Offizier des Verteidigungsbundes Estlands, 1940

Alfons Wilhelm Robert Rebane (Lebensrune.png 24. Juni 1908 in Walk, Estland; Todesrune.png 8. März 1976 in Augsburg, Bundesrepublik Deutschland) war ein Offizier der estnischen Armee sowie der Verteidigungsliga bzw. -bund (Kaitseliit), später ausländischer Freiwilliger der Wehrmacht und der Waffen-SS. Rebane war einer der vier Esten, die mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet wurden und einer von zwei Ausländischen Freiwilligen, die das Eichenlaub zum Ritterkreuz erhielten.

Alfons Rebane als Freiwilliger der Wehrmacht und ausländischer Ritterkreuzträger im Februar 1944. Ab Frühjahr 1944 dann Übernahme durch die Waffen-SS.[1]

Leben

Alfons Rebane wurde am 24. Juni 1908 in Walk, Estland geboren. Er besuchte das Gymnasium in Narva.

Militär

Nach dem Abitur im Jahre 1926 begann er seine militärische Laufbahn. Am 1. September 1926 rückte er in die Kriegsschule Narwa ein. Am 29. August 1929 erreichte er seinen Abschluß mit Diplom 1. Klasse unter gleichzeitiger Beförderung zum Leutnant in der estnischen Armee. Am 24. Februar 1933 wurde er als Angehöriger des 1. Panzerregiments zum Oberleutnant befördert. In den folgenden Jahren arbeitete er als Instruktor und Ausbilder.

Zweiter Weltkrieg

Die in Estland an dessen Wohnhaus von 1935 bis 1939 (Mustla) im Juni 2018 anläßlich seines 110. Geburtstages eingeweihte Gedenktafel für Eichenlaubträger Alfons Rebane

Nach dem Beginn der sowjetischen Okkupation wurde Rebane am 25. Oktober 1940 in den Ruhestand versetzt. Bis Mai 1941 arbeitete er als Bauarbeiter, dann wurde er Mitglied der „Waldbrüder“ (metsavennadantikommunistische Untergrundkämpfer). Im Sommer 1941 wurde Rebane Führer des Estnischen Selbstschutzes in Virumaa (dt. Wierland). Am 1. September trat er in die Wehrmacht ein. Er wurde zum Kompanieführer der 15. Ski-Kompanie des Polizei-Bataillons 184 und bekam den deutschen Rang eines Oberleutnants. Die Kompanie kämpfte gegen Partisanen an der Nordfront. Am 1. Januar 1942 wurde Rebane zum Hauptmann ernannt. Im Winter wurde er nach Volhov verlegt, wo er den Angriff der Roten Armee stoppte. Im Sommer 1942 wurde er zum Verbindungsoffizier der estnischen Ostbataillone ernannt. Ende August wurde er Kommandant des Estnische Freiwilligen Bataillons 658. Im Juni 1943 wurde Rebane zum Major befördert.

Anfang 1944, während der erfolgreich begonnenen Großoffensive der Roten Armee, ließen die Deutschen Rebanes Bataillon den Rückzug decken. Trotz der Härte der Schlachten gelang es diesem, den Sowjets große Verluste zuzufügen, besonders bei Surkovo und Vaskovo. Deutsche Truppenteile konnten so vor der Einkesselung bewahrt werden. Es gelang ihm auch, sein eigenes Bataillon aus den Schlachten heraus zu bringen. Für diese Leistungen wurde ihm als ersten Esten das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen.

Nach schweren Gefechten in Rußland brachte man das Bataillon nach Estland zurück und vereinte es mit der formierten 20. Estnischen SS-Freiwilligen Division. Anfang März 1944 nahm Rebane mit seinem Bataillon an den Schlachten bei Krivasoo teil, wo er aus dem Kessel ausbrach. Er selbst wurde im März zu dem Grenzschutzregiment abkommandiert, wo er taktischer Ratgeber war.

Im Juni 1944 wurde Rebane Kommandant des 2. Bataillons des SS-Freiwilligen-Grenadier-Regiments 47 (estnisches Nr. 3). Mit dem Bataillon zog er sich erfolgreich vom Fluß Narva auf die Tannenberglinie in den Blaubergen zurück. Ende des Sommers wurde Rebane mit seinem Bataillon und der formierten Kampfgruppe, die seinen Namen trug, nach Süd-Estland verlegt. Nach einem Angriff der Roten Armee im September geriet Rebane mit seinem Bataillon beim Fluß Emajõe in einen Kessel, aber es gelang ihm auszubrechen. Am 24. September überquerte er mit seinen übriggebliebenen Männern die estnisch-lettische Grenze. Die übriggebliebenen estnischen Einheiten wurden nach Neuhammer verlegt, wo Rebane Kommandant des SS-Freiwilligen-Grenadier-Regiments 46 (estnisches Nr. 2) wurde. Er wurde zum SS-Obersturmbannführer ernannt.

Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes

Während seiner Laufbahn als Soldat gelang es Alfons Rebane, aus 15 Besatzungsringen herauszubrechen. Er war unter den Soldaten sehr geachtet, denn er hat sie fast immer aus der Schlacht herausgeführt. Tollkühnheit hielt Rebane aber für gleichbedeutend mit Feigheit. Man zählt ihn zu den legendärsten und fähigsten estnischen Feldherren. SS-Standartenführer Alfons Rebane war einer von zwei Ausländern in der Waffen-SS, die das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub erhielten. Dies gilt als das höchste militärisches Ehrenzeichen, das ein Este je bekommen hat.

Endkampf 1945

Im Januar 1945 schickte man die Esten an die Front nach Oppeln. Im März wurde dort das gesamte deutsche LVI. Panzer-Korps eingekesselt. Der Division gelang es jedoch auszubrechen. Während des Ausbrechens aus dem Belagerungsring fiel jedoch der Divisionsführer SS-Brigadeführer Franz Augsberger, an seine Stelle trat Rebane. Nach dem Ausbruch aus dem Kessel mußte er wieder in den Belagerungsring hinein, um die Führung des Korps herauszubringen, was ihm auch gelang. Dafür referierte der Kommandant des Korps General der Kavallerie Rudolf Koch-Erpach SS-Obersturmbannführer Rebane für das Ritterkreuz mit Eichenlaub.[2]

Im März beförderte man ihn zum SS-Standartenführer. Danach wurde die Division neu formiert. Im April kämpfte er bei Schönau. Am 9. Mai wurde Rebane das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub verliehen.

Nachkriegszeit

Nach dem Ende des Krieges gelang es SS-Standartenführer Rebane, zu den Westalliierten zu gelangen, wo er sich gefangennehmen ließ. Als er sich den Briten ergab, traf er dort einen britischen Offizier, der 1940 in Estland gearbeitet hatte. Es gelang Rebane, eine Inhaftierung im Kriegsgefangenenlager zu verhindern. Auch seiner Familie war es gelungen, in den Westen zu kommen. Im Deutschen Reich versuchten die Sowjets, ihn zu ermorden, auf einer Straße wurde auf ihn geschossen. Rebane wurde aber nur am Bein getroffen. Dazu sagte er nur: „Die Russen können nicht mal schießen!“

Nach dem Mordanschlag erhielt er 1947 die Erlaubnis, nach England zu ziehen. Dort arbeitete er beim britischen Geheimdienst (MI6) und versuchte, die Freiheitsbewegung in Estland zu organisieren und zu unterstützen, und spielte eine Schlüsselrolle in der Bewaffnung des anti-kommunistischen Widerstandes im Baltikum.

Er war während der MI6-„Operation Jungle“ (die Einschleusung von Agenten und Widerständlern nach Polen und in die baltischen Staaten) der Verantwortliche für Estland, was ihn zum erklärten und gefährdeten Feind des KGB machte, der die Operation wirksam bekämpfte. Deswegen mußte Rebane 1960 den Geheimdienst verlassen. Danach arbeitete er in einer Fabrik als Nachtwächter und kehrte im Jahr 1961 in das von ihm stets so verehrte Deutschland zurück, wo er in den westdeutschen Geheimdienst aufgenommen wurde.

Am 7. April 1961 nahm Rebane an der Beerdigung von SS-Obersturmbannführer Harald Riipalu in Heckmondwike, England teil. Es wurde die letzte Strophe der Estnischen Hymne, die 1944 auf der Estnischen Grenze nicht beendet wurde, gesungen. 1964 plante der KGB sogar seine Entführung.

1965 wurden Kriminalermittlungen gegen Rebane in der Estnischen Sozialistischen Sowjetrepublik begonnen, die aber geheim blieben, weil man keine Kriegsverbrechen feststellen konnte. Im Jahr 1975 erfuhr er, daß man ihm am letzten Kriegstag das Ritterkreuz mit Eichenlaub verliehen hatte. Im Herbst desselben Jahres erhielt er von General Hubert Lamey das Eichenlaub.

Tod

SS-Standartenführer a. D. Alfons Rebane starb am 8. März 1976 in Augsburg an Lungenkrebs. Die Beerdigung fand am 12. März in Augsburg statt. 1999 wurde Rebanes Asche mit finanzieller Unterstützung der OdR nach Estland überführt, wo er auf dem Waldfriedhof in Tallinn erneut feierlich beigesetzt wurde.

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

  • Weißes Kreuz des Nationalen Schutzbundes (Estland), III. Klasse in 1939
  • Verdienstkreuz (Lettland) (Aizsargu Nopelnu krusts) in 1940

Deutsches Reich

Literatur

  • Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939-1945, Podzun-Pallas Verlag, Friedburg 2000, ISBN 3-7909-0284-5

Verweise

Fußnoten

  1. Bild aus dem Privatarchiv vom Andri Ollema.
  2. Eichenlaubvorschlag 3.4.45. Eingang OKH/PA/P 5 12.4.45 befürwortet durch Gen.d.Kav. Koch-Erpach, Kom.Gen. LVI.PzKorps sowie Reichsführer-SS.