O Deutschland hoch in Ehren

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O Deutschland hoch in Ehren ist ein deutsches Volks- und Vaterlandslied. Die Musik wurde bereits 1858 von Hugo Pierson komponiert, den Text verfaßte Ludwig Bauer (1832–1910) 1859. Das Lied erfuhr neue Textversionen nach 1870 und 1895.

Geschichte

Über die eigenartige Entstehung und den weiten Weg vom Unbekanntsein bis zur weitesten Verbreitung sagte ein Bericht:

„Der Dichter, Ludwig Cölestin Bauer, wurde am 19. Mai 1832 als Sohn des Schullehrers in dem unterfränkischen Dörfchen Ingolstadt bei Würzburg geboren. Der Vater starb früh, Verwandte ermöglichten dem begabten Jungen das Studium. Später, als junger Professor, verkehrte er in Würzburg viel im Hause des englischen Tondichters Henry Hugo Pearson, dessen Schwiegersohn er wurde und dessen Haus damals ein Mittelpunkt des geistigen Lebens war. Pearson hatte eine Deutsche geheiratet und wurde völlig zum Deutschen. Seine Söhne nahmen am Krieg 1870/71 teil! Im Jahre 1858 komponierte Pearson das englische Marinesoldatenlied ‚Ye mariners of England‘. Als im Jahr darauf, Frühjahr 1859, der Krieg zwischen Österreich und Italien ausbrach, lag die Gefahr eines Krieges zwischen Deutschland und Frankreich sehr nahe. Besonders in Süddeutschland war die Bevölkerung durchweg ‚österreichisch-großdeutsch‘ gesinnt. Die junge Dichtergeneration schwärmte für ein Großdeutschland. Aus dieser Stimmung heraus schrieb nun Bauer zu Pearsons Melodie das Trutzlied ‚Beharrlich‘, wie der ursprüngliche Titel von ‚O Deutschland hoch in Ehren‘ hieß. Die erste Strophe, die heute nicht mehr bekannt ist, lautete damals:
Die Wolke kommt gezogen, im Westen droht der Sturm,
Der Wächter läßt den Feuerruf erschallen hoch vom Turm.
Auf, schwinge dich zum Wolkensitz vom Nest, du Doppelaar,
Laß leuchten deines Auges Blitz voran der treuen Schar.
Haltet aus usw.
Der österreichisch-italienische Krieg wurde durch einen ungünstigen Frieden beschlossen. Damit hatte das Lied zunächst seine Bedeutung verloren. Der Dichter schenkte ihm keine Beachtung mehr und nahm es in keine seiner Gedichtesammlungen mehr auf. Erst als sein Sohn als Einjähriger 1894 das Lied sang, ohne zu wissen, von wem es war (!), bekannte sich Ludwig Bauer als dessen Verfasser.“

Dieser Sohn, der Schauspieler Reinhold Bauer, schrieb dem Verfasser dieses Aufsatzes im April 1938:

„Durch die Schaffung Großdeutschlands durch unseren Führer hat das Lied jetzt seine Erfüllung gefunden. Durch Anbringung von Erinnerungstafeln am Geburtshaus und an jenem Wohnhaus in Miltenberg am Main, wo das Lied entstand, ferner durch die Benennung einer Schule und einer Straße nach meinem Vater wurde er in Augsburg nach seinem Tode geehrt.“[1]

Text

O Deutschland hoch in Ehren - Haltet aus, haltet aus.jpg
O Deutschland hoch in Ehren - Daß sich unsre alte Kraft erprobt.jpg
O Deutschland hoch in Ehren,
Du heiliges Land der Treu
Stets leuchte deines Ruhmes Glanz
In Ost und West aufs neu!
Du stehst wie deine Berge
Fest gen Feindes Macht und Trug
Und wie des Adlers Flug
Vom Nest geht deines Geistes Flug.


Haltet aus! Haltet aus!
Lasset hoch die Banner wehn!
Zeiget ihm, zeigt dem Feind
Daß wir treu zusammen stehn
Daß sich unsre alte Kraft erprobt
Wenn der Schlachtruf uns entgegen tobt
Haltet aus im Sturmgebraus!


Gedenket eurer Väter
Gedenkt der großen Zeit
Da Deutschlands gutes Ritterschwert
Gesiegt in jedem Streit
Das sind die alten Schwerter noch,
Das ist das deutsche Herz
Die schlagt ihr nimmermehr ins Joch,
Sie dauern fest wie Erz


Haltet aus! Haltet aus
Lasset hoch das Banner wehn
Zeiget stolz, zeigt der Welt
Daß wir treu zusammenstehn,
Daß sie alte deutsche Kraft erprobt
Ob uns Friede strahlt, ob Krieg umtobt
Haltet aus im Sturmgebraus!


Zum Herrn erhebt die Hände
Er schirm es immerdar,
Das schöne Land, vor jedem Feind.
Hoch steige, deutscher Aar
Dem teuren Lande Schirm und Schutz
Sei, deutscher Arm, bereit
Wir bieten jedem Feinde Trutz
Und scheuen keinen Streit.


Haltet aus! Haltet aus!
Lasset hoch das Banner wehn!
Lasset uns treu und kühn
Mit den ersten Völkern gehn!
Daß sich deutscher Geist und Kraft erprobt
Wenn das Ungewitter uns umtobt
Haltet aus im Sturmgebraus!


Zum Herrn erhebt die Herzen
Zum Herrn erhebt die Hand
Gott schütze unser teures geliebtes Vaterland.
Es sind die alten Schwerter noch
Es ist das deutsche Herz
Man zwingt sich nimmermehr ins Joch
Sie dauern aus wie Erz.


Haltet aus! Haltet aus!
Lasset hoch die Banner wehn!
Zeiget ihm, zeigt dem Feind
Daß wir treu zusammen stehn
Daß sich unsre alte Kraft erprobt
Wenn der Schlachtruf uns entgegen tobt
Haltet aus im Sturmgebraus!

Textversion ab 1870

O Deutschland hoch in Ehren
du heiliges Land der Treu
Hoch töne deines Ruhmes Glanz
in Ost und West aufs Neu!
Du stehst wie deine Berge fest
gen Feindes Macht und Trug
Und wie des Adlers Flug vom Nest
geht deines Geistes Zug


Haltet aus! Haltet aus!
Lasset hoch das Banner wehn!
Zeiget ihm, zeigt der Welt
wie wir treu zusammen stehn
Daß sich unsre alte Kraft erprobt
wenn der Schlachtruf uns entgegen tobt
Haltet aus im Sturmgebraus!


Zum Herrn erhebt die Herzen
zum Herrn erhebt die Hand
Gott schütze unser teures
geliebtes Vaterland
Es sind die alten Schwerter noch
es ist das deutsche Herz
Wie zwingen sie immer mehr ins Joch
sie dauern aus wie Erz


Haltet aus! Haltet aus!
Lasset hoch das Banner wehn!
Zeiget ihm, zeigt der Welt
wie wir treu zusammen stehn
Daß sich unsre alte Kraft erprobt
wenn der Schlachtruf uns entgegen tobt
Haltet aus im Sturmgebraus!


Der Mann von Blut und Eisen
der große Kanzler sprach's
laßt uns der Welt beweisen
was Deutschland leisten mag
Wenn´s tapfer ist und einig
und treu zusammenhält
Wir Deutsche fürchten Gott allein
sonst nichts auf dieser Welt


Haltet aus! Haltet aus!
Lasset hoch das Banner wehn!
Zeiget ihm, zeigt der Welt
wie wir treu zusammen stehn
Daß sich unsre alte Kraft erprobt
wenn der Schlachtruf uns entgegen tobt
Haltet aus im Sturmgebraus!


Textversion ab 1895

(Text: Vers 1 und 2 von Ludwig Bauer 1859, Vers 3 von S. Hartenstein zum 1. April 1895)

O Deutschland hoch in Ehren,
Du heiliges Land der Treu
Stets leuchte deines Ruhmes Glanz
In Ost und West aufs neu!
Du stehst wie deine Berge
Fest gen Feindes Macht und Trug
Und wie des Adlers Flug
Vom Nest geht deines Geistes Flug


Haltet aus! Haltet aus!
Lasset hoch die Banner wehn!
Zeiget ihm, zeigt dem Feind
Daß wir treu zusammen stehn
Daß sich unsre alte Kraft erprobt
Wenn der Schlachtruf uns entgegen tobt
Haltet aus im Sturmgebraus!


Gedenket eurer Väter
Gedenkt der großen Zeit
Da Deutschlands gutes Ritterschwert
Gesiegt in jedem Streit
Das sind die alten Schwerter noch,
Das ist das deutsche Herz
Die schlagt ihr nimmermehr ins Joch,
Sie dauern fest wie Erz


Haltet aus! Haltet aus
Lasset hoch das Banner wehn
Zeiget stolz, zeigt der Welt
Daß wir treu zusammenstehn,
Daß sie alte deutsche Kraft erprobt
Ob uns Friede strahlt, ob Krieg umtobt
Haltet aus im Sturmgebraus


Wohl dräuen ringsum Feinde
voll Haß und Neid und Spott
doch noch steht unsere feste Burg
und unsere Burg ist Gott
Zu ihm die deutsche Jugend hält
das Schwert in fester Faust
und er hilft, wenn sie durch das Feld
im Siegessturmmarsch braust


Haltet aus! Haltet aus
Lasset hoch das Banner wehn
Zeiget ihm, zeigt dem Feind
Daß wir treu zusammenstehn,
Daß er unsere alte Kraft erprobt
wenn der Schlachtruf uns entgegentobt
Haltet aus im Sturmgebraus

Hörprobe

Publikationen

Das Lied in der Originalversion ist u. a. veröffentlicht in:
Feuerwehrliederbuch (ca. 1880) • Es braust ein RufKriegsliederbuch für das Deutsche Heer (1914) • Stolz ziehn wir in die Schlacht (1915) • Schleswig-Holsteinisches Liederbuch (1924) • Lieb Vaterland (ca. 1935) • Schlesier-Liederbuch (1936)

Die Version von 1870 u. a. in:
Schwäbisches Soldaten-LiederbuchSport-Liederbuch (1921) • Weltkriegs-Liedersammlung (1926) • Lieb Vaterland (1935)

Die Version von 1895 u. a. in:
Liederbuch des Jungdeutschen Ordens (ca. 1921)

Fußnoten

  1. Der SA-Führer, November 1938